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In der NHL geht es ab 24. September mit dem Start der Preseason in die heiße Phase der Vorbereitung auf die Saison 2022/23. Auch aus Sicht der Spieler aus Deutschland, der Schweiz und Österreich ergeben sich interessante Fragestellungen.

Wer wird Reihen-Partner von Seider?
Moritz Seider bekam nach der vergangenen Saison die Calder Trophy für den besten Rookie des Jahres. In 82 Spielen beeindruckte der 21-Jährige aus Zell (Mosel) mit knackigen Checks, guten Entscheidungen, cleveren Pässen und vielen Scorerpunkten. In 82 Spielen verbuchte der 1,93 Meter große und 89 Kilogramm schwere Zwei-Wege-Verteidiger insgesamt 50 Punkte (sieben Tore, 43 Assists). Er agierte zumeist an der Seite von Danny DeKeyser, dessen Vertrag bei den Detroit Red Wings allerdings nicht verlängert wurde (aktuell Tryout bei den Vancouver Canucks). Nun gilt es, einen neuen Nebenmann für Seider zu finden. In Frage kommen zum Beispiel die Neuzugänge Ben Chiarot, Olli Maatta oder Talent Simon Edvinsson. Mit den bereits etablierten Akteuren Jordan Oesterle und Filip Hronek spielte Seider zeitweise schon vorige Saison zusammen. Was für ein Pärchen wird Trainer Derek Lalonde wohl komponieren?

PHI@DET: Seider mit einem Überzahltreffer

Schweizer Unterstützung für Josi
Roman Josi spielte bei den Nashville Predators in den vergangenen Jahren öfter mit Schweizer Landsleuten zusammen. Dazu zählten unter anderem Yannick Weber und Kevin Fiala. Zur neuen Saison kommt ein neuer Schweizer nach Nashville: Nino Niederreiter. Während der in Bern geborene Abwehrchef seit Jahren zu den besten Verteidigern in der NHL zählt, lief der aus Chur stammende Flügelstürmer in den letzten dreieinhalb Jahren für die Carolina Hurricanes auf. Niederreiter vereint die Qualitäten eines Power Forwards und eines Scharfschützen, geht mit seinem wuchtigen Körper (1,88 Meter, 99 Kilogramm) dahin, wo es wehtut, und erzielte in seiner NHL-Karriere bereits 181 Treffer in 732 Spielen. Wie vielversprechend eine Schweizer-Kombination in Nashville ist, zeigte sich in der Saison 2016/17: Mit Josi, Weber und Fiala hatten die Predators gleich drei Eidgenossen im Kader und drangen bis ins Stanley Cup Finale vor (2:4 gegen die Pittsburgh Penguins). Wie gut also wird die Combo Josi/Niederreiter funktionieren?

COL@NSH, Sp3: Josi zieht ab und trifft

Gestiegene Erwartungen an Stützle
Tim Stützle von den Ottawa Senators verdoppelte seine Scoring-Ausbeute aus seiner Debüt-Saison (12-17-29) in seinem zweiten Jahr (22-36-58). Vor seinem dritten Jahr sind die Erwartungen an den 20-jährigen Mittelstürmer aus Viersen daher noch einmal gestiegen: Einerseits verlängerte Stützle langfristig um acht Jahre bis 2031 und wird mit durchschnittlich 8,35 Millionen US-Dollar pro Jahr künftig der Top-Verdiener in der kanadischen Hauptstadt sein. Andererseits bekommt der Center auch hochkarätige, neue Reihenkollegen: Zusammen mit den beiden Top-Zugängen Claude Giroux und Alex DeBrincat könnte er ein vielversprechendes Trio bilden. Doch nicht nur die Erwartungshaltung an Stützle, sondern überhaupt an die Senators ist eine andere: Nach fünf Jahren ohne Stanley Cup Playoffs will Ottawa in der kommenden Saison 2022/23 die Rückkehr in die Endrunde angehen.

PHI@OTT: Stützle wählt das Toreck, schießt das Erste

Neue Herausforderung und ein Heimspiel für Sturm
Von einem Stanley Cup Champion zu einem Team im Neuaufbau: Der deutsche Mittelstürmer Nico Sturm hat im Sommer einen radiklaen Tapenwechsel vollzogen, verabschiedete sich von Colorado Avalanche und schloss sich den San Jose Sharks an. Für den 27-jährigen Augsburger bedeutet das eine komplett neue Herausforderung, die auch mit mehr Verantwortung einhergehen könnte. So dürfte der 1,91 Meter große und 95 Kilogramm schwere Linksschütze künftig die dritte Reihe centern. Denkbar wäre jedoch auch eine Arbeiter-Rolle auf dem Flügel. Die Preseason dürfte diesbezüglich wertvolle Erkenntnisse zu Tage fördern. Ein Highlight steht für Sturm bereits vor der Saison an. Im Rahmen der NHL Global Series Challenge tragen die Sharks ein Spiel bei den Eisbären Berlin aus (4. Oktober) - für den Blondschopf ist das ein Heimspiel in Deutschland.

Sturms Top 5 Tore in 2021/22

Meier geht in sein letztes Vertragsjahr
Der NHL-Start 2022/23 erfolgt ebenfalls mit Beteiligung der Sharks, wenn es bei der NHL Global Series am 7. und 8. Oktober in der tschechischen Hauptstadt Prag gegen die Nashville Predators geht. Dort kommt es zu einem Schweizer Klassentreffen: San Joses Power Forward Timo Meier trifft auf seine Landsleute Josi und Niederreiter. Für Meier wird es ohnehin eine wichtige Saison: Der 25-Jährige aus Herisau geht in sein letztes Vertragsjahr. Je besser das 1,84 Meter große und 98 Kilogramm schwere Kraftpaket trifft, desto hochdotierter dürfte sein neues Arbeitspapier sein. In der zurückliegenden Saison legte Meier mit 76 Scorerpunkten (35 Tore, 41 Assists) in 77 Spielen ein Karriere-Jahr aufs Eis und war mit großem Abstand der Top-Torjäger und Top-Scorer bei den Sharks. Kann Meier diese Leistung wiederholen?

Meiers Top 5 Tore in 2021/22

Schafft Rossi den Sprung in den NHL-Kader?
Die NHL-Fans aus Österreich dürften bei einem NHL-Export ihres Landes ganz genau hinschauen: Der 20-jährige Marco Rossi kämpft um einen Platz im NHL-Kader der Minnesota Wild. Der in Feldkirch geborene Center gab in der Vorsaison sein NHL-Debüt und durfte zweimal bei Minnesota ran. Seinen Scoring-Touch wies der Erstrunden-Pick beim NHL Draft 2020 (9. Stelle) bereits im AHL-Farmteam Iowa Wild nach (63 Spiele, 18-35-53). Geht der 1,76 Meter große und 83 Kilogramm schwere Angreifer nun den nächsten Schritt? Auf Rossis To-do-Liste dürften vordringlich die ersten Scorerpunkte in der NHL stehen. Die Voraussetzungen dafür will der Linksschütze in der Preseason schaffen.