Dennis Seidenberg New York Islanders

Es ist eine beeindruckende Gestalt, die für die New York Islanders beim Aufwärmen ihre Kreise zieht. 1,83 Meter, 90 Kilogramm, Vollbart, kurz rasierte Haare, das ist Dennis Seidenberg. Im Sommer war dabei noch unklar, ob der 35-jährige Verteidiger aus Schwenningen weiter in der NHL Spielen würde, er war ohne Vertrag. Doch dann kam der World Cup of Hockey 2016, bei dem Seidenberg für Team Europa auflief. Seine Leistungen dort überzeugten die Verantwortlichen der New York Islanders offensichtlich und er bekam einen neuen Vertrag.

Seidenberg wurde 2001 von den Philadelphia Flyers in der sechsten Runde gedraftet und schaffte es in seiner ersten Saison in den Kader. Seitdem bestritt er 763 Spiele für die Flyers, die Phoenix Coyotes, Florida Panthers, die Boston Bruins, mit denen er in der Saison 2010-11 als zweiter Deutscher nach Uwe Krupp den Stanley Cup gewann, und nun die New York Islanders. Seidenberg, ein Defensivspezialist, erzielte dabei 40 Tore und 185 Assists.
Nun traf er auch in dieser Saison zum ersten Mal. Beim Duell der New York Islanders gegen die Arizona Coyotes, auch ein Deutsches Duell zwischen Seidenberg und Tobias Rieder, eröffnete Seidenberg den Abend mit dem 1-0 und trug damit Maßgeblich zum 3-2 Sieg der Islanders bei. Rieder half das Spiel mit einer Vorlage zum 2-2 spannend zu halten.
Seidenberg hat in seiner Karriere vielleicht nicht viele Tore erzielt, doch das ist auch nicht seine Rolle. Sein Job ist es Tore zu verhindern, die Angreifer zu beschäftigen und zu zermürben und diese Aufgaben erledigt er in der NHL nun bereits in seiner 14. Saison in Folge hervorragend. Nur drei Deutsche Spieler bestritten mehr NHL Partien als er, Christian Ehrhoff, Jochen Hecht und Marco Sturm. Außerdem bestritt er bereits 69 Playoffspiele, in denen er auf 3 Tore und 21 Vorlagen kommt. Nur Ehrhoff und Uwe Krupp liefen öfter in den Playoffs auf, nur Hecht, Krupp und Ehrhoff machten mehr Vorlagen.

Die Zahl seiner Tore und Punkte spiegelt Seidenbergs Wert für sein Team nicht annähernd wieder. Er ist durch seine Defensiven Stärken einer der größten Deutschen Spieler und will diese Saison beweisen, dass er noch lange nicht am Ende seiner Karriere angelangt ist. Mit seinem Tor und einer +/- Statistik von +5 hat er auch einen guten Stark hingelegt, auch wenn die Islanders noch nicht auf dem Kurs sind, den sie sich vor der Saison vorgestellt hatten.
Auch für die Nationalmannschaft ist er seit 2001 immer wieder als Anführer und defensives Bollwerk von unschätzbarem Wert. Er vertrat Deutschland bei drei Weltmeisterschaften, drei Olympischen Spielen und dem World Cup of Hockey 2004. Gerade in der heutigen Nationalmannschaft, mit vielen überaus talentierten, jungen Spielern, wie Leon Draisaitl, die mit Idolen wie Seidenberg und Ehrhoff aufwuchsen, machen seine Erfahrung und seine Führungsqualitäten ihn zu einem wichtigen Faktor für den Erfolg auf internationalem Eis.