Ganz auskuriert ist die Blessur zwar noch nicht, dennoch signalisierte Niederreiter seinem Coach Bruce Boudreau zu Wochenbeginn, dass er sich einen Einsatz zutraut. "Mit jedem Tag auf dem Eis fühlte ich mich zuletzt besser. Von daher ist jetzt der richtige Zeitpunkt für die Rückkehr. Im Match bleibt sowieso keine Zeit, um über die Verletzung nachzudenken. Mir ist es wichtig, raus zu gehen und dem Team zu helfen, so gut es geht", sagte er vor dem Einsatz gegen die Jets zu NHL.com.
Niederreiter hatte eigentlich gehofft, nahtlos an die erfolgreiche Spielzeit 2016/17 anknüpfen zu können. In der Hauptrunde hatte er in 82 Begegnungen 57 Scorer-Punkte (25 Tore, 32 Vorlagen) verbucht. Es war die beste Ausbeute des Flügelstürmers in sechs NHL-Jahren. Bis zuletzt schielte er auf den von Mark Streit gehaltenen Scorer-Rekord von 62 Zählern aus der Saison 2007/08. Nachdem er ihn knapp verfehlte hatte, fasste er ihn für diese Serie erneut ins Auge. Die verletzungsbedingte Absenz erschwert dieses Vorhaben allerdings. Doch Niederreiter dürfte das nicht übermäßig ärgern, zumal er zu seinem Landsmann ein besonderes Verhältnis besitzt.
Streit habe für seine Karriere eine große Bedeutung, betonte der Wild-Angreifer in der Vergangenheit immer wieder. Bei den New York Islanders sei er sein Wegbereiter in die NHL gewesen. Das Franchise aus Brooklyn hatte Niederreiter beim NHL Draft 2010 in der ersten Runde an Gesamtposition 5 ausgewählt. Damit war er vor Nico Hischier der am frühesten gezogene Schweizer aller Zeiten. Im gleichen Jahr unterzeichnete er einen dreijährigen Entry-Level-Vertrag. Streit spielte seinerzeit bei den Islanders und nahm den gebürtigen Churer unter seine Fittiche. Der zeigte sich dankbar für die Unterstützung und manchen wertvollen Ratschlag. "Es war ein Glücksfall für mich, dass Mark während meiner Zeit bei den Islanders als Kapitän amtierte", bekannte Niederreiter gegenüber Schweizer Medien.