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Am Eröffnungstag der IIHF U20-Junioren-Weltmeisterschaft, dem 1. Weihnachtsfeiertag, unterlag die Schweiz im Eröffnungsspiel in Edmonton der Slowakei mit 0:1 und musste bereits im ersten Spiel einen Rückschlag auf dem möglichen Weg ins Viertelfinale hinnehmen. Auch die DEB-Auswahl zog in ihrer Premierenbegegnung im Rogers Place den Kürzeren. Die Deutschen unterlagen Finnland mit 3:5, zogen sich dabei in Anbetracht der angespannten Personalsituation aber durchaus achtbar aus der Affäre. Im dritten Spiel bezwang die Auswahl Russlands die Vertretung der USA nach hartem Kampf mit 5:3.

Schweiz - Slowakei 0:1 (0:0/0:0/0:1)
Roman Faith erzielte in der 55. Minute den einzigen Treffer des Eröffnungsspiels in einer umkämpften Partie zwischen der Schweiz und der Slowakei aus der Gruppe A. Die Slowakei fuhr damit drei wichtige Punkte auf dem Weg zur Qualifikation für das Viertelfinale ein, während für die Schweiz der Weg dorthin nun schwer werden dürfte. Trotz noch zweimaliger Überzahl im Anschluss an das Tor konnten die Schweizer den Ausgleich nicht mehr herstellen und ließen diese guten Möglichkeiten verstreichen. Neben dem Torschützen war der slowakische Torhüter Simon Latkoczy der gefeierte Held, weil er alle insgesamt 28 Torschüsse zum Shutout abwehrte. Eine gute Leistung zeigte auch der Schweizer Torhüter Thibault Fatton, der 31 Saves verbuchen konnte, jedoch das entscheidende Tor hinnehmen musste.
Nach dem Spiel war die Enttäuschung bei den Schweizern entsprechend groß: "Wir haben im ersten Drittel zu viele Strafen kassiert", beklagte Trainer Marco Bayer. "Wir hatten keinen Flow, keinen Rhythmus. Später im Spiel hatten wir einige Chancen, aber wir müssen ein Tor machen. Wir müssen vor dem Tor besser sein, härter spielen."
Auf der Gegenseite sah man hingegen viele strahlende Gesichter. "Ich habe gestern erfahren, dass ich spielen werde", verriet Matchwinner Latkoczy. "Es war ein ziemlich hartes Spiel. …. Meine Teamkollegen haben auch eine Menge Schüsse für mich geblockt, also bin ich glücklich darüber, wie wir als Team gespielt haben."
Beide Teams der Gruppe A haben nun einen Tag Pause, bevor es für sie am 27. Dezember weitergeht. Die Schweizer treffen dann im ersten Spiel des Tages auf Finnland, die Slowaken gleich danach auf die Auswahl aus Kanada.

Deutschland - Finnland 3:5 (0:2/2:3/1:0)
Ein möglichst erfolgreicher Umgang mit den vorherrschenden Widrigkeiten ist in diesem Jahr eine der ganz großen Herausforderung für alle Mannschaften bei diesem Turnier. Besonders gefragt ist diese Eigenschaft derzeit bei der deutschen Auswahl, die sich in ihrem ersten Spiel gegen Finnland trotz diverser Ausfälle im für das Turnier in Kanada nominierten Kader achtbar schlug, am Ende aber mit 3:5 unterlag.
Da in Edmonton gleich neun Spieler aus dem Kader nicht zur Verfügung standen, setzte der deutsche Cheftrainer Tobias Abstreiter notgedrungen eine Aufstellung mit lediglich neun Stürmern und fünf Verteidigern ein. Dies verlangte von allen Verbliebenen besonderen Einsatz gegen die favorisierten Finnen. Tim Stützle spielte zum Beispiel direkt einmal 26:01 Minuten und war damit der Aktive mit der zweitmeisten Eiszeit unter den deutschen Spielern, hinter Verteidiger Simon Gnyp (28:53).
Im Ergebnis spiegelte sich der große Aufwand, den die DEB-Auswahl betreiben musste, nur bedingt wider. Anton Lundell (4.) und Aku Raty (20.) brachten die Finnen im ersten Drittel mit 2:0 in Front. Mikael Pyyhtia erhöhte im Mittelabschnitt gar auf 3:0, bevor Deutschland für die Anstrengungen auf dem Eis mit Erfolgserlebnissen belohnt wurde. Samuel Dubé verkürzte in der 26. Minute zunächst auf 1:3, bevor Stützle fünf Minuten später sogar den Anschluss mit dem Tor zum 2:3 herstellen konnte (31.).
Doch die Finnen zeigten sich nervenstark und stellten den alten Drei-Tore-Abstand durch Treffer von Topi Niemela (32.) und Henri Nikkanen (34.) noch vor Drittelende wieder her. Damit war die Vorentscheidung an diesem Tag gefallen. Zwar gelang der DEB-Auswahl im finalen Abschnitt durch Florian Elias (49.), nach Vorarbeit von Stützle, noch ein weiteres Tor, für mehr sollte es zum Turnierauftakt in Edmonton aber nicht mehr reichen.
Torhüter Arno Tiefensee sah sich bei seinem Debüt bei der WM über die kompletten 60 Minuten starkem Druck der Finnen ausgesetzt, vermochte dabei jedoch insgesamt durchaus zu gefallen. Das Torschussverhältnis betrug am Ende 50:22 zu Gunsten der Skandinavier. Alleine im ersten Abschnitt lautete die Bilanz 18:4.
Coach Abstreiter zeigte sich nach der Auftaktpleite durchaus angetan von seinen Akteuren: "Ich bin sehr stolz auf die Leistung unserer Mannschaft. … Die Spieler haben wirklich großen Charakter gezeigt. Am Anfang taten wir uns noch etwas schwer einen Lauf zu entwickeln, den Rost aus den Beinen und Köpfen zu bekommen, aber im Laufe der Begegnung kamen wir dann wirklich gut in das Spiel."
Auch Stützle zeigte sich nach dem Spiel nicht unzufrieden: "Sicherlich ist es eine schwierige Situation, aber am Ende können wir es nicht ändern", sagte er im Hinblick auf die angespannte Personalsituation. "Wir müssen die positiven Dinge sehen, und ich denke, wir haben heute ein tolles Spiel gemacht. Ich bin wirklich stolz auf die Jungs."

Russland - USA 5:3 (1:1/3:0/1:2)
Einen unterhaltsamen Schlagabtausch lieferten sich zum Abschluss des Spieltags im Rogers Place die Teams aus Russland und den USA. Am Ende setzten sich die Russen in diesem Duell mit 5:3 Toren durch.
Vasili Ponomaryov zeichnete in der neunten Minute für das 1:0 verantwortlich. Cam York glich noch vor Drittelende aus (15.). Im Mitteldrittel dominierte Russland, zog durch drei Tore in Serie durch Zakhar Bardakov (24.), erneut Ponomaryov (32.) und Ilya Safonov (33.) scheinbar vorentscheidend auf 4:1 davon.
Die US-Boys gaben sich jedoch längst noch nicht geschlagen, kamen im finalen Drittel durch John Farinacci (50.) und Trevor Zegras (58.) noch einmal bis auf 3:4 heran. Yegor Chinakhov sorgte mit dem Tor zum 5:3 gut 20 Sekunden vor der Schlusssirene dann für die endgültige Endscheidung zu Gunsten der Vertretung Russlands. In der Torschussstatistik lag die Auswahl der USA am Ende mit 26 zu 24 knapp vorne.
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