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Am Donnerstag wurden die Viertelfinalbegegnungen der IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft in der Slowakei ausgetragen. Die Schweiz traf am Nachmittag auf Kanada und scheiterte denkbar knapp an der Sensation und dem Halbfinaleinzug.Das Aus für Deutschland kam am Abend.

Tapfere Deutschen verlieren gegen Tschechien
Zwei Drittel lang hielt Deutschland die Partie gegen Tschechien offen, dann machten die Osteuropäer mit vier Toren im dritten Drittel zu ihren Gunsten alles klar. Am Ende unterlagen die Deutschen mit 5:1. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass Deutschland weitgehend auf Augenhöhe agierte, doch die Tschechen waren in den entscheidenden Situationen den Tick besser.
Zu Beginn sah es noch so aus, als ob es eine einseitige Begegnung werden sollte, denn die Tschechen dominierten und setzten sich häufiger hartnäckig in der Offensivzone fest. Allerdings konnten sie kein Kapital daraus schlagen, denn die deutsche Defensive stand gut und Philipp Grubauer im Tor erledigte den Rest. Fast wäre Deutschland in Führung gegangen und hätte den Spielverlauf auf den Kopf gestellt, doch Leon Draisaitl scheiterte alleine vor Patrik Bartosak im Gehäuse der Tschechen.
Deutschland wurde im Mitteldrittel mutiger und agierte mehr nach vorne, doch die Führung sollte Tschechien gelingen. In der 34. Minute wurde Grubauer von Jan Kovar erstmalig bezwungen. Doch die Deutschen ließen sich nicht schocken. Bartosak leistete sich hinter dem Tor einen Fehlpass zu Frederik Tiffels, der Frank Maurer bediente und dieser zum 1:1 in der 38. Minute einschießen konnte.
Der Zwischenstand verlieh den Deutschen Flügel und dabei vergaßen sie etwas die defensive Absicherung. Folge war, dass sie in zwei Konter liefen, die in das 2:1 durch Jakub Voracek in der 45. Minute und das 3:1 durch Dominik Kubalik in der 52. Minute mündete. Dazwischen hatte Yashin Ehliz alleine vor Bartosak die große Chance zum erneuten Ausgleich. Bitte, dass auch noch Markus Eisenschmid unglücklich in die Bande krachte und mit einer Verletzung ausschied. Schließlich stand Tschechien noch das Glück beiseite, als der Puck von der Bande absprang und Grubauer überraschte. Ondrej Palat hatte keine Mühe in der 54. Minute das 4:1 zu erzielen.
Das Spiel war entschieden, doch die Deutschen gaben nicht auf und versuchten alles. Bei einer Überzahl dreieinhalb Minuten vor dem Ende nahm Trainer Söderholm Grubauer vom Eis, doch ein weiterer Treffer sollte nicht mehr gelingen. Kovar erhöhte zehn Sekunden vor Schluss auf 5:1. Trotz der dem Spielstand nach deutlichen, aber zu hoch ausgefallenen Niederlage hat Deutschland bewiesen, dass es mit Ausnahme des Kanada-Spiels mit den Großen besser mithalten kann.
Schweiz zwingt Kanada fast in die Knie
Mark Stone erzielte nach 5:07 Minuten in der Verlängerung das 3:2 und die Entscheidung zu Gunsten von Kanada, die damit ins Halbfinale einziehen. Die tapfer kämpfenden Schweizer hatten den großen Favoriten am Rande der Niederlage und konnten erhobenen Hauptes das Turnier verlassen, auch wenn es in diesem Moment schwer fiel.
Die Eidgenossen führten nach dem Treffer von Nico Hischier drei Sekunden vor dem Ende des 2. Drittels das komplette dritte Drittel mit 2:1 und wurden 0,4 Sekunden vor der Schlusssirene aus allen Träumen gerissen. Torhüter Matt Murray hatte zwei Minuten zuvor sein Tor für einen sechsten Feldspieler verlassen und der Verzweiflungsschuss von Damon Severson rutschte Leonrado Genoni unter seinem Arm durch und gerade noch rechtzeitig zum Ausgleich über die Linie. Der Videobeweis belegte, dass der Puck vor Ablauf der Uhr im Tor war.
Genoni war trotzdem mit 39 Saves der Star des Spiels, während sein Gegenüber Murray auf 22 Rettungstaten kam. "Ich denke wir haben das Spiel beim 5-gegen-5 lange Zeit kontrolliert, aber sie haben zwei Tore im Powerplay gemacht", erläuterte Stone. "In diesem Turnier sind Powerplay und Penalty Killing so wichtig, aber das hat bei uns nicht funktioniert. Wir haben die ganze Zeit auf der Uhr ausgenutzt."
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Die Schweiz kam am Anfang mit sehr viel Schnelligkeit aus der Kabine. Die erste große Chance hatte Nino Niederreiter, der mit seinem Alleingang Murray überwand, aber Verteidiger Darnell Nurse noch rechtzeitig den durchgerutschten Puck klärte.

Doch auch Kanada hatte seine Einschussmöglichkeiten und das nicht zu wenig, doch Genoni war vorerst nicht zu überwinden. Die erste Überzahl der Partie erhielten die Schweizer spät im ersten Drittel und nutzten sie prompt. Sven Andrighetto langer Schuss überwand Murray in der 19. Minute zum 1:0.
Die Kanadier blieben druckvoll und kamen in der 26. Minute zum verdienten Ausgleich. Ein Schuss von Dante Fabbro wurde von Stone vor dem Tor perfekt ins Netz abgefälscht. Kanada hatte weiter mehr vom Spiel, doch die Schweizer verstanden es immer wieder sich zu befreien und ihrerseits Nadelstiche zu setzen. Christoph Bertschy hätte fast die Führung erzielt, doch erneut wurde der Puck vor der Linie von einem Verteidiger geklärt. Schließlich machte es Hischier am Ende des Abschnitts besser. Doch es reichte am Ende nicht.
"Es war definitiv sehr hart, die Verlängerung nach diesem späten Ausgleich zu spielen", betonte Niederreiter. "Das Momentum war natürlich auf ihrer Seite und du musst einen Weg finden, das zu ändern. Es war hart am Ende so zu verlieren."
Russland schickt die USA nach Hause
Mit 4:3 bezwangen die Russen am Nachmittag die USA und zogen in das Halbfinale ein. Nikita Gusev (2.) und Mikhail Sergachyov (16.) sorgten für ein 2:0 der Russen im 1. Drittel. Brady Skjei (23.) konnte nach Wiederbeginn verkürzen. Kirill Kaprizov (42.) stellte am Anfang des 3. Drittel den alten Abstand wieder her, ehe Noah Hanifin (46.) den erneuten Anschluss markieren konnte. Doch nur 69 Sekunden später erhöhte Mikhail Grigorenko (48.) auf 4:2. Bereits über drei Minuten vor dem Ende nahm die USA Torhüter Corey Schneider vom Eis und wurde für den Mut mit dem 4:3 durch Alex DeBrincat (58.) belohnt. Zu mehr reichte es indes nicht mehr.
Finnland gewinnt skandinavisches Duell
Wieder einmal haben sich die Finnen als Spielverderber für Schweden erwiesen. Sakari Manninen sorgte nach 1:37 Minuten in der Verlängerung für den Sieg von Finnland. Bitter für Schweden, dass Marko Anttila erst in der 59. Minute zum 4:4 ausgleichen und die Overtime erzwingen konnte. Zuvor hatten die Schweden bereits eine 3:1-Führung verspielt. Das frühe 1:0 der Finnen von Miko Mikkola nach genau 60 Sekunden, drehten John Klingberg (3.), Patric Hornqvist (17.) und Elias Pettersson (21.) in den Zwei-Tore-Vorsprung. Doch Petteri Lindbohm (26.) und Jani Hakanpaa (30.) glichen bis zur Mitte des Spiels wieder aus. Erik Gustafsson brachte die Schweden allerdings 25 Sekunden vor dem Drittelende wieder in Front.
Halbfinalpaarungen:
Kanada - Tschechien
Russland - Finnland