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NHL.com/de bereitet Sie im Rhythmus von zwei Wochen mit der NHL Draft Watch 2018 auf die Zukunft vor. Jeden zweiten Dienstag liefern wir Neuigkeiten und Informationen zu den Nachwuchstalenten von heute, die die NHL von morgen prägen könnten.

Heute beschäftigen wir uns mit Rasmus Dahlin.
Der junge Schwede, der bereits vor der Saison die Aufmerksamkeit der Scouts in der NHL auf sich zog, spielt im Alter von 17 Jahren bereits in der höchsten Spielklasse seines Landes, der Svenska Hockeyligan, für Frölunda HC. Dabei zeigt er gegen gestandene Spieler der Liga und ehemalige NHL-Spieler, was für ein unglaubliches Talent er hat und er kann bisher drei Tore und drei Assists vorweisen.
Dahlin kam bereits in der vergangenen Saison, als damals 16-jähriger Verteidiger, zu 26 Einsätzen in der ersten Mannschaft. Dabei erzielte er ein Tor und zwei Assists, halb so viele Punkte, wie er in dieser Saison bereits gesammelt hat. Auch in den Playoffs vertraute Frölunda auf sein großes Nachwuchstalent. In der Endrunde erzielte er in 14 Spielen weitere fünf Punkte (drei Tore, zwei Assists). Zuvor stand er bereits in der U20-Abteilung für Frölunda auf dem Eis.
Dabei fällt der Verteidiger immer wieder durch seine spektakulären Aktionen auf. Nicht selten setzt er seine überragenden läuferischen Fähigkeiten und seine beeindruckende Stocktechnik ein, um mit dem Puck durch die gesamte gegnerische Defensive zu tanzen und den gegnerischen Torwart mit seinem präzisen Schuss das Fürchten zu lehren. Sollte er doch einmal nicht durchkommen, besitzt er die Übersicht und das Spielverständnis, den Puck, teilweise auch blind, präzise auf seine Mitspieler abzulegen.
Doch nicht nur durch seine Offensivqualitäten hat er das Potenzial, den Sprung in die NHL zu schaffen. Auch in der Defensive schafft er es immer wieder sich mit starken Checks in Szene zu setzen und sich in die Highlights der Liga zu spielen. Er ist für sein Alter bereits ein überraschend reifer und kompletter Spieler, was ihm beim NHL Draft 2018 eine Wahl auf einen der vorderen Plätze einbringen könnte. Sein Talent wird nun auch in internationalen Vergleichen auf die Probe gestellt, wenn er vom 8. bis 12. November beim Karjala Cup für die schwedische Nationalmannschaft antreten wird.

Rasmus_Dahlin

Dabei treffen die Tre Kronors auf die Konkurrenz aus Russland, Finnland, Kanada, der Schweiz und der Tschechischen Republik. Das Turnier dient auch der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2018, die im Februar im südkoreanischen Pyeongchang stattfinden werden, und der Kaderfindung für das große Turnier. Da die Spieler aus der NHL nicht antreten werden, hat Dahlin gute Chancen sich für seine erste Olympiateilnahme zu empfehlen. Begegnungen mit anderen Nationalmannschaften sind für den 189 cm Hünen nichts neues, schließlich durchlief er bereits seit der U16 die Nachwuchsauswahlen des schwedischen Eishockeyverbandes. Doch das Kräftemessen mit den erwachsenen, erfahrenen Spielern beim Karjala Cup, dürfte noch eine ganz andere Erfahrung für ihn werden.
Unabhängig davon wie Dahlin bei dem Turnier abschneidet, sollte man ihn im Auge behalten. In Nordamerika wurde in Hinblick auf den nächsten Draft bereits im vergangenen Sommer ausgiebig über ihn berichtet, wobei er immer wieder als Kandidat für den Draft Pick Nummer eins genannt wurde. Bei der Berichterstattung im nordamerikanischen Fernsehen nannten Experten ihn in einem Atemzug mit Stars und Legenden wie Nicklas Lidstrom, Erik Karlsson, Victor Hedman und Mats Sundin, dem bisher einzigen schwedischen Spieler, der als Pick Nummer eins gewählt wurde. Das trauen einige Scouts und Experten nun auch dem jungen Verteidiger aus Trollhättan zu.
"Das wäre natürlich eine große Ehre, das freut mich riesig", gab Dahlin im Interview mit dem Sender TSN zu. "Ich habe immer davon geträumt, in der NHL zu spielen, das ist das Coolste und Größte, was man erreichen kann."
Beim Kampf um den ersten Platz im Draft, wird es Dahlin als Verteidiger nicht leicht haben. In den letzten elf Jahren, wurde nur einmal ein Abwehrspieler gewählt, ansonsten immer nur Stürmer. Der einzige Defensivspieler war 2014 Aaron Ekblad. Umso wichtiger ist es, dass der Schwede in Frölunda weiterhin beeindruckt. Für ihn spricht, dass er sich bereits im zweiten Jahr gegen erwachsene und erfahrene Spieler durchsetzt, eine Qualität, der die Scouts große Beachtung schenken.
Doch ob er nun als erster Spieler gewählt wird, oder nicht, es lohnt sich den jungen Verteidiger im Auge zu behalten. Mit seinen spektakulären Aktionen ist er nicht nur immer wieder eine Augenweide auf dem Eis, er zeigt damit auf jeden Fall das Potenztial zu einer großen Karriere.