In seinen ersten drei Partien konnte Colliton das Ruder in Chicago noch nicht herumreisen. Die Blackhawks verloren zweimal gegen die Hurricanes und zwischendurch mit 0:4 gegen die Philadelphia Flyers. Auffällig war in diesen drei Partien, dass die Blackhawks defensiv anfällig sind und immer mindestens drei Gegentreffer kassierten. Auf der anderen Seite verwertet die Offensive nicht genügend, der sich bietenden Chancen. In zwei der drei Matches konnten die Blackhawks häufiger abschließen, als der Gegner, doch Punkte gab es am Ende keine. Allein diese Tatsache lässt bei Chicago auf fehlendes Selbstvertrauen schließen, was nach acht erfolglosen Auftritten nicht unüblich wäre. Dies wird dadurch unterstützt, dass sich das Team von Colliton durch Gegentreffer schnell aus dem Konzept bringen lässt. Binnen 1:06 Minuten schenkten die Blackhawks am Montag eine Zwei-Tore-Führung gegen Carolina her.
Die abgegebene Führung veranlasst einen Blick auf die Unterzahlstatistik des Teams aus Chicago zu werfen. Beide Tore der Hurricanes fielen bei nummerischer Unterzahl, eine Disziplin, in der die Blackhawks anfällig sind. In nur 74,1% der Unterzahlsituation gelingt es ihnen, ein Powerplaytor des Gegners zu verhindern - der siebtschlechteste Wert der Liga.
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Blicken wir erneut auf die Leistung bei Fünf-Gegen-Fünf, so wird klar, dass die Blackhawks erhebliches Verbesserungspotenzial in allen Mannschaftsteilen haben. Die zweitschwächste Defensive der NHL kommt aus Chicago. Lediglich die Ottawa Senators kassieren im Schnitt mehr Gegentreffer. Chicagos Offensive feuert den Puck zwar 33,2 Mal pro Spiel auf den gegnerischen Goalie, der siebtbeste Wert der Liga, doch der Ertrag ist mangelhaft. Nur 2,83 Tore erzielt Chicago pro Match - der zehntschlechteste Wert.
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Colliton hat also noch viel Arbeit vor sich, will er die Blackhawks wieder in die Spur bringen und das Saisonziel Playoffs erreichen. Auch für den deutschen Dominik Kahun hatte der Trainerwechsel bereits Auswirkungen. Unter Quenneville noch in der ersten Formation neben Patrick Kane und Jonathan Toews gesetzt, findet sich der Stürmer jetzt in der dritten Reihe wieder. Im Match gegen Carolina gab Kahun eine Vorlage, nachdem seine Punkteausbeute zuvor etwas abflaute. Für Colliton ist Kahuns Versetzung in die dritte Sturmformation keine Degradierung, sondern das Ergebnis einiger Versuche: "Wir haben ein paar Kombinationen ausprobiert und mir haben Kahun und David Kampf zusammen gut gefallen. Mir hat ihr unnachgiebiger Druck und ihre Arbeitseinstellung gefallen. Ich denke, dass das etwas ist, dass die ganze Gruppe anstecken kann."