VAN@SJS: Meier trifft hoch gegen Markstrom

Aufatmen bei den San Jose Sharks: Nach sechs Spielen ohne Sieg (0-5-1) gelang den Kaliforniern am Samstag mit dem 4:2 zu Hause gegen die Vancouver Canucks der langersehnte doppelte Punktgewinn. Zugleich war es der erste Erfolg unter dem Kommando von Interimstrainer Bob Boughner, der zur Wochenmitte die Nachfolge des entlassenen Peter DeBoer angetreten hatte. Eine starke Vorstellung bot Timo Meier. Er schoss sein elftes Saisontor und gehörte auch sonst zu den Aktivposten der Sharks-Offensive.

"Es hat mir gefallen, wie wir aufgetreten sind. Im Großen und Ganzen waren wir sehr ausgeglichen", resümierte der Coach im Anschluss an die Begegnung. "Im zweiten Drittel haben wir für meinen Geschmack ein wenig zu viel zugelassen. Aber im letzten Abschnitt haben wir das Spiel wieder in den Griff bekommen. Wir standen sicher in unserer eigenen Zone und sind nicht eingebrochen."
Besonders hob Boughner die Leistung von Torhüter Aaron Dell hervor. Er parierte 33 Schüsse der Canucks und behielt in kritischen Situationen den Überblick. "Deller war unser bester Mann. Er hat genau das getan, was ein Torhüter in einem solchen Match tun muss", meinte er. Der Coach war so angetan von der Leistung seines Schlussmannes, dass er ihm auch für das nächste Match gegen die Arizona Coyotes eine Einsatzgarantie ausstellte. "Er steht auf jeden Fall beim kommenden Spiel zwischen den Pfosten. In der Zwischenzeit wird unser Torwarttrainer (Evgeni Nabokov - d. Red) mit Martin Jones arbeiten und ihn dorthin bringen, wo wir ihn haben wollen", ergänzte Boughner.
Jones, die nominelle Nummer eins im Tor der Sharks, vermochte in jüngster Vergangenheit nicht zu überzeugen. Bei seinen letzten fünf Einsätzen kassierte er 20 Gegentreffer. Nur einmal hatte er eine Fangquote von über 90 Prozent vorzuweisen.

SJS@NSH: Meier trifft per Rebound aus kurzer Distanz

Neben Dell zeichnete vor allem die erste Angriffsformation der Sharks dafür verantwortlich, dass San Joses längste Sieglosserie in der laufenden Spielzeit ihr Ende fand. Evander Kane, Logan Couture und Timo Meier erzielten drei der vier Tore beim Triumph gegen die Canucks im SAP Center. Den vierten Treffer steuerte Tomas Hertl bei.
Nach Ansicht von Meier war der Erfolg gegen die Sharks ein Anfang, um aus dem Loch herauszukommen. "Das war auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings gibt es noch einige Dinge, die wir zu bereinigen haben", lautete seine Einschätzung. Der Herisauer brachte sein Team im Schlussdrittel mit 2:0 in Führung. Nach einer herrlichen Kombination mit Kane nagelte er den Puck mit einer Direktabnahme von der rechten Seite unter die Latte. "Er hat mir die Scheibe ideal vorgelegt, so dass ich meine ganze Kraft in den Schuss legen konnte", beschrieb Meier die Szene. Der Flügelstürmer war an diesem Abend ein ständiger Gefahrenherd für Vancouvers Abwehr.
Nach dem Tor gegen die Canucks steht er nunmehr bei 22 Scorerpunkten (elf Tore, elf Vorlagen) aus 35 Auftritten. In der vergangenen Saison hatte er mit 30 Treffern und 66 Zählern eine persönliche NHL-Bestleistung aufgestellt. Einen Timo Meier, der sich in diesen Dimensionen bewegt, werden die Sharks dringend benötigen, wenn es mit der Aufholjagd und dem angepeilten Einzug in die Stanley Cup Playoffs etwas werden soll.

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Nach 35 Spielen ist die Belegschaft aus San Jose fünf Punkte von der zweiten Wildcard in der Western Conference entfernt. Routinier Marc-Edouard Vlasic verwies deshalb auf das Gebot der Stunde für ihn und seine Teamkollegen. "Es ist schön, dass wir wieder in der Spur sind. Aber jetzt gilt es, einige Siege aneinanderzureihen", sagte der Verteidiger, der gegen die Canucks sein 1000. NHL-Spiel bestritt und an Coutures Treffer zum 4:2-Endstand mit einem Assist beteiligt war.
Ein Blick auf den Spielplan macht jedoch deutlich, dass dies kein leichtes Unterfangen wird. Mit den Coyotes (Mi. 4:30 Uhr MEZ; NHL.tv), Spitzenreiter der Pacific Division, Titelverteidiger St. Louis Blues und den Vegas Golden Knights stehen den Sharks bis Weihnachten drei knifflige Aufgaben vor eigenem Publikum bevor.