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Die NHL-Saison 2018/19 wirft langsam aber sicher ihre Schatten voraus. Vor dem Start der Trainingslager analysiert NHL.com/de ab 5. August die 31 Teams der Liga in 31 Tagen. Zu jeder Mannschaft gibt es in der Serie "31 in 31" zwei Berichte mit interessanten Fakten, Einschätzungen und Einblicken.

In dieser Folge: Detroit Red Wings
Für die erfolgsverwöhnten Detroit Red Wings galt der Einzug in die Stanley Cup Playoffs lange Zeit als selbstverständlich. Doch in den vergangenen zwei Jahren war bereits nach der Hauptrunde Schluss. Mit einer Bilanz von 30-39-13 schnitt Detroit 2017/18 sogar noch schlechter ab als 2016/17 (33-36-13). Nun hoffen alle auf den Befreiungsschlag in der kommenden Spielzeit.
Das Augenmerk der Red Wings liegt derzeit vor allem auf der Genesung von Henrik Zetterberg. Der 37-jährige Angreifer plagt sich mit immer wiederkehrenden Rückenproblemen herum und konnte in der Sommerpause nur eingeschränkt trainieren. Der Top-Center ist einer der Schlüsselspieler im jungen Team und würde bei einem Ausfall auf der Mittelstürmer-Position eine große Lücke hinterlassen.

In Zetterbergs Fußstapfen treten könnte der talentierte Dylan Larkin. Er mauserte sich vergangene Saison zum Top-Scorer und möchte jetzt den nächsten Schritt machen: "Ich will mein Spiel verbessern und dem Team zum Erfolg verhelfen. Aber es ist ein weiter Weg."
In der Defensive sticht besonders Mike Green hervor. Der Star-Verteidiger der Red Wings verlängerte seinen Vertrag und soll den jungen Defensivspielern als Vorbild und Stütze dienen.
Die gleiche Aufgabe kommt dem österreichischen Stürmer Thomas Vanek zu. Der Rückkehrer kennt die Organisation und einige seiner jungen Teamkollegen bereits und soll der Offensive, besonders in Überzahl, auf die Sprünge helfen. Im Normalfall dürfte Vanek in der bevorstehenden Saison die Marke von 1000 NHL-Spielen knacken (aktuell 965). Auch die 800-Punkte-Schallmauer scheint erreichbar, fehlen doch nur 47 Zähler. So wie Vanek den Talenten helfen wird, sich auf die Zukunft vorzubereiten, werden sie ihn dabei unterstützen, die Meilensteine zu erreichen.
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Auch die Nachwuchsleute, die auf dem Sprung in die NHL stehen, werden von den Veteranen im Team lernen können. Allen voran Filip Zadina, der beim diesjährigen Draft von Detroit an sechster Stelle gezogen wurde. Mit 44 Toren und 38 Assists in der vergangenen QMJHL-Saison empfahl sich der 18-Jährige sogar für eine frühere Draft-Position, so dass die Verantwortlichen der Red Wings mit ihrer Wahl sehr glücklich sein dürften. Ob es der junge Tscheche bereits in der kommenden Saison in den Kader schafft, liegt an ihm, denn in Detroit muss sich jedes Talent die Eiszeit hart erarbeiten.
Das merkte letzte Saison auch Michael Rasmussen, der beim Draft 2017 an neunter Stelle ausgewählt wurde. Mit seinen 1,97 Metern und 100 Kilo bringt der Kanadier die körperlichen Voraussetzungen für die NHL mit und könnte für die Red Wings in der kommenden Saison eine neue Komponente darstellen. Dies gilt auch für Nachwuchsverteidiger Filip Hronek, der in der vergangenen AHL-Saison seine Gefahr im Powerplay unter Beweis stellte.

Eben dieses Powerplay war 2017/18 eine der Schwächen von Detroit. Nur in 16,3 Prozent der Überzahlsituationen trafen die Red Wings, was den letzten Rang in dieser Statistik bedeutete. Einzig Zetterberg, dessen Rückkehr in den Sternen steht, war ein Lichtblick. Er erzielte immerhin 18 Punkte bei numerischer Überlegenheit. Vanek soll die Ausbeute im Powerplay deutlich erhöhen.
Ebenso muss in Detroit an der Produktion von der blauen Linie gearbeitet werden. Die Tatsache, dass die Mannschaft die Saison 2017/18 als drittschlechtestes Team beim Verteidiger-Scoring abschloss, verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf.
Positiv fällt dagegen auf, dass die Red Wings im Shootout zur Spitze der Liga zählen. In den letzten beiden Jahren beendeten sie 14 von 15 Penaltyschießen siegreich. In 36,95 Prozent der Fälle trafen Detroits Schützen und zu 83,6 Prozent behielten die Goalies die Oberhand.
Der Einzug in die Playoffs nach zweijähriger Durststrecke wird für die im Neuaufbau befindlichen Red Wings ein harter Kampf. Die Veteranen inklusive Neuzugang Vanek müssen ihr Niveau halten, Zetterberg muss fit werden und die Nachwuchsspieler müssen sich weiterentwickeln. Nur dann kann Detroit bereits diese Saison wieder von der Postseason träumen. Sollten die Talente stagnieren oder sogar Rückschritte machen, dürfte es für die Red Wings dagegen schwierig werden.