Russia over Sweden

Russland und Kanada bestreiten am Sonntag um 19 Uhr MEZ das Finale der IIHF Eishockey-Junioren-Weltmeisterschaft 2020 in Tschechien. Die Russen setzten sich in der Nachmittagsbegegnung mit 5:4 nach Verlängerung gegen Schweden durch und die Kanadier schlugen Finnland deutlich mit 5:0. Die beiden unterlegenen skandinavischen Rivalen bestreiten am Sonntag um 15 Uhr MEZ das Spiel um die Bronzemedaille. Im Finale bekommt Kanada die Chance zur Revanche für eine der größten Vorrunden-Blamage ihrer Geschichte, als Russland sie überraschend deutlich mit 6:0 besiegte. Die beiden Rivalen spielen ihr zehntes Finale bei einer U20-WM seit 1995 gegeneinander. Kanada führt das interne Endspiel-Duell in diesem Zeitraum mit 5:4, inklusive dem jüngsten Sieg, einem 5:4 im Finale 2015.

Ivan Morozov schockte die Schweden in der Verlängerung
Russland besiegte dank einem Treffer von Ivan Morozov nach 3:24 Minuten in der Verlängerung die Schweden mit 5:4. Morozov ließ Verteidiger Rasmus Sandin stehen und überwand Torhüter Hugo Alnefelt mit einem schnellen Schuss auf der Fanghandseite. Es war der 44. Schuss der Russen im Spiel und Morozovs zweites Tor des Abends.
"Es war ein unglaublich schwieriges Spiel für uns", sagte Morozov. "Wir spielten hart bis zum Ende und wir haben es geschafft zu gewinnen, also sind wir glücklich."
In der regulären Spielzeit war Sandin an allen Toren der Schweden beteiligt, indem er zwei Tore erzielte und zwei vorbereitete. Die Skandinavier führten 1:0 und 4:3, nachdem sie zwischenzeitlich 1:3 zurücklagen. "Es ist so schwer", sagte Sandin. "Ich wünschte, ich hätte mehr tun können, um uns zu helfen, das Spiel zu gewinnen, aber es ist wie es ist. Wir müssen morgen aufstehen und bereit sein."

swe rus

Yegor Sokolov traf auch doppelt für Russland. Alexander Khovanov fügte ein Tor sowie einen Assist hinzu und Vasili Podkolzin bereitete zwei Treffer vor. "Das ist vielleicht der beste Moment meiner bisherigen Karriere", sagte Podkolzin. "Einige Jungs haben nur einmal die Chance um Gold zu spielen. Einige vielleicht zweimal. Das ist unglaublich."
Russlands letztes Gold in dem Turnier gewannen sie 2011 durch einen dramatischen 5:3-Comeback-Sieg gegen Kanada. Die Osteuropäer gewannen in acht der vergangenen neun Turniere eine Medaille. Die Serie wird nun fortgesetzt.
Die Schweden, für die Samuel Fagemo und Nils Lundkvist jeweils ein Tor erzielten und ein weiteres vorbereiteten und Linus Nassen zwei Assists verbuchte, hatten das Ziel zum dritten Mal in ihrer Geschichte nach 1981 und 2012 Gold zu gewinnen. Sie schossen 25 Mal auf das von Yaroslav Askarov gehütete gegnerische Tor.
Beide Mannschaften hatten aufgrund einiger Strafzeiten in einem emotional geführten Spiel einige Powerplays, von denen die Schweden drei und die Russen zwei verwerten konnten.
Kanada besiegt den Titelverteidiger klar
Zum ersten Mal in den zurückliegenden acht Jahren hat Kanada den Gegner Finnland bei einer U20-WM zu null besiegt. Bereits im ersten Drittel zogen die Kanadier mit 4:0 uneinholbar davon und ließen sich diese Führung bis zum Ende nicht mehr nehmen. 5:0 lautete das Endergebnis für die Nordamerikaner gegen den Titelträger des vergangenen Jahres.
Die Finnen, die sich noch im Viertelfinale gegen die USA beim 1:0-Sieg am Donnerstag schadlos hielten, wurden von Kanada gleich zu Beginn überrollt, versuchten zwar ein Comeback, doch waren nahezu die gesamte Spielzeit auf verlorenen Posten.

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Joel Hofer stoppte alle 32 Schüsse zum Shutout und Alexis Lafreniere, der als Nummer 1 im NHL Draft 2020 hoch gehandelt wird, führte die Offensive mit zwei Toren an. Connor McMichael sorgte bereits nach 1:47 Minuten für das 1:0 mit einem haltbaren Schuss ins obere Toreck. Nur 77 Sekunden später erhöhte Lafreniere mit einer schönen Rückhand ins kurze Eck. Der finnische Trainer Raimo Helminen nahm sofort die Auszeit, doch der Effekt war gering, denn weitere 50 Sekunden später erhöhte Jamie Drysdale auf 3:0. In der 15. Minute legte Ty Dellandrea sogar auf 4:0 nach und krönte dominante 20 Minuten der Kanadier. Das Torschussverhältnis im ersten Drittel gewannen die Finnen zwar mit 16:15, doch Kanada hatte die wesentlich hochkarätigeren Chancen.
Die Finnen kamen im zweiten Drittel etwas besser ins Spiel und setzten sich mehrmals in der gegnerischen Zone fest, doch Hofer war bei einigen guten Möglichkeiten nicht zu überwinden. Zum Frust von Finnland nutzte Lafreniere ein Powerplay in der 38. Minute zum 5:0.
Justus Annonen konnte insgesamt 34 Torschüsse von Kanada, inklusive alle 12 im dritten Drittel, abwehren.