COL@NSH, Sp3: Josi zieht ab und trifft

Am Samstag unterlagen die Nashville Predators im dritten Spiel der ersten Runde in den Stanley Cup Playoffs 2022 den Colorado Avalanche in der heimischen Bridgestone Arena mit 3:7 und befinden sich damit, durch den 0:3-Serien-Rückstand nur noch eine Niederlage vom Ausscheiden entfernt. In der ersten Begegnung auf vor den eigenen Fans waren es insbesondere die Special Teams, die das Match zu Gunsten der Avalanche entschieden.

"Eine harte Niederlage. Die Special Teams waren heute ein großer Faktor", resümierte Nashvilles Kapitän Roman Josi. "Sie waren einige Male in Überzahl erfolgreich und wir haben nur einmal getroffen. Wir müssen in Powerplay und Penaltykill besser sein. Die Special Teams sind immer ein wichtiger Teil des Spiels."
Die Bedeutung von Über- und Unterzahl stellte Colorado direkt im ersten Abschnitt klar. Artturi Lehkonen (11.) und Nathan MacKinnon (17.) trafen in den ersten beiden Powerplay-Gelegenheiten. Der Anschluss durch Matt Duchene sorgte für einen versöhnlicheren Pausenstand, nach einem an sich ordentlichen ersten Abschnitt der Predators.

COL@NSH, Sp3: MacKinnon nutzt ein Powerplay

"Wir haben bei Fünf-Gegen-Fünf gut gespielt", beschrieb Josi die Begegnung aus seiner Sicht. "Das erste Drittel war gut und selbst das Zweite war ziemlich gut. Wir hatten viele Gelegenheiten und haben den Ausgleich erzielt. Die Fans standen hinter uns. Wir waren zufrieden mit unserem Spiel. Sie haben spät im zweiten Abschnitt zwei Tore geschossen und es war schwer dann wieder zurückzukommen."
Zweimal konnte Nashville die eigenen Fans im Mittelabschnitt jubeln lassen. Erst glich Eeli Tolvanen, drei Sekunden vor Ablauf einer Strafe, aus (26.). Gabriel Landeskog brachte die Gäste per Powerplaytreffer wieder in Front (31.), ehe Josi selbst ein Überzahltor zum 3:3 beisteuerte (33.). Für Josi war es das elfte Karriere-Tor in den Playoffs. Er zog damit an Austin Watson und Mike Fisher vorbei und rangiert nun auf dem alleinigen achten Rang in der Predators-Bestenliste für Playoff-Torjäger.

COL@NSH, Sp3: Landeskog trifft in Überzahl

Es schien sich eine spannende Partie zu entwickeln, die gerade bei numerischer Gleichzahl ausgeglichen schien, doch zwei schnelle Treffer der Avalanche nahmen Nashville den Wind aus den Segeln.
1:08 Minuten nach dem Ausgleich stellte Landeskog aus Sicht der Predators auf 3:4 (35.). Nur 39 Sekunden später musste Connor Ingram erneut hinter sich greifen, nachdem Nazem Kadri ein weiteres Überzahlspiel zum 5:3 nutzen konnte (35.).
Im Schlussabschnitt ließen die Gäste nichts mehr anbrennen. Devon Toews (50.) und Valeri Nichushkin (58.) stellten den Endstand her und besiegelten den ersten 0:3-Serien-Rückstand in der Franchise-Geschichte der Predators.
Für Josi war klar, dass die Problematik der Partie in der Masse an Strafzeiten lag. "Wir müssen von der Strafbank fernbleiben. Sie haben ein gefährliches Überzahlspiel, immer wenn sie die Möglichkeit bekommen", wusste der Schweizer.
Besonders Cale Makar drückte dem Spiel, auch in Überzahl seinen Stemple auf und bereitete drei Treffer, zwei davon im Powerplay, vor. Es war sein viertes Drei-Punkte-Spiel in den Playoffs. Nur drei andere Verteidiger schafften das, bevor sie 24 wurden (Paul Coffey, Ray Bourque und Bobby Orr). Auch seine sieben Punkte in den drei Partien dieser Playoffs sind ein herausragender Wert.
"Sie haben es in Überzahl sehr gut gemacht, aber wir können ein paar kleine Dinge verbessern", beschrieb John Hynes auch das Auftreten von Makar im Powerplay. Dem Trainer der Predators war es ein besonderer Dorn im Auge, dass die Scheibe nicht schnellgenug aus dem eigenen Drittel geklärt wurde.
Neben der Leistung in Unterzahl waren die zehn Strafminuten zu viel. In 80 Prozent der Powerplaygelegenheiten netzten die Avalanche ein. "Wir sind ein aggressives Team und spielen körperbetont. Das ist Teil unserer Identität", versuchte Josi die Strafen zu erklären, schränkte dann jedoch ein. "Es liegt an jedem Einzelnen, dass wir keine Strafen wegen Stockvergehen oder nach dem bereits abgepfiffen ist bekommen."
Die Problematik mit den Strafzeiten war auch im Saisonverlauf ein Thema bei den Predators. "Es war die gesamte Spielzeit ein Problem und ich dachte zum Ende hin, dass wir es im Griff haben", so Josi.
"Wir müssen uns jetzt auf die Verbesserungen konzentrieren, die wir bei Fünf-Gegen-Fünf erreicht haben", gab Hynes die Marschroute für Spiel 4 vor und erklärte, was ihm nun besser gefallen hat, als noch bei den ersten beiden Partien. "In Colorado hatten wir uns zu früh zurückgezogen. Heute haben unsere Stürmer beim Forecheck gute Arbeit geleistet und die Verteidiger haben gut die Lücken geschlossen."
Durch den bessern Druck hatten die Avalanche weniger Zeit im Aufbau und konnten nicht so schnell Umschalten. Dadurch gelang es den Predators mehr Zeit im Angriff zu verbringen. Die Verbesserungen machen Nashville Mut für die große Aufgabe mit einem 0:3-Rückstand.
"Es gibt nicht eine Person in der Kabine, die nicht glaubt, dass wir die Serie drehen können", gestattete Josi einen kleinen Blick auf die Einstellung der Mannschaft. "Wir werden am Montag aggressiv spielen. Wir glauben daran, dass wir dieses Team schlagen können."
Und auch für Hynes ist klar: "Wir wissen, wo wir stehen. Wir haben eine resiliente Mannschaft. Man hat die Serie nicht für sich entschieden, bevor das vierte Spiel gewonnen ist." Spiel 4 der Serie steigt am Montag (9:30 p.m. ET; NHL.tv; Di. 3:30 Uhr MESZ) erneut in Nashville.