121115rieder

"Da ist Rieder in Unterzahl, er zieht zum Tor und er trifft", so die Reaktion des Kommentators von Fox Sports bei Tobi Rieders Tor im Dezember 2014. Als er 58 Sekunden später nochmal trifft, wieder in Unterzahl, können die Zuschauer ihren Augen kaum glauben. "Ich sage dir, der Junge ist etwas besonderes", tönte es damals aus dem Fernseher.

Seitdem machte er in der NHL 28 Tore und 31 Assists in 156 Spielen, das letzte seiner Tore gerade am Dienstag dem 18.10. Es war sein erster Punkt der Saison 2016-17. Zuvor hatte er sich von 13 Toren und acht Assists in 72 Spielen in seiner ersten Saison 2014-15, letzte Saison auf 14 Tore und 23 Vorlagen in 82 Spielen gesteigert.
Rieder wurde am 10. Januar 1993 in Landshut geboren und durchlief dort auch den Nachwuchs, bevor er 2010 zu den Kitchener Rangers in die OHL wechselte. 2014 kam dann sein Durchbruch mit seinem ersten Auftritt bei einer WM für Deutschland und seinen ersten Einsätzen und Toren in der NHL. Seitdem wurde er zu einer festen Größe im Kader der Arizona Coyotes und in der Nationalmannschaft, für die er seitdem bei jeder der drei Weltmeisterschaften antrat und mit der er sich vor kurzem für die Olympischen Spiele 2018 qualifizieren konnte. Außerdem vertrat er Deutschland im Team Europa beim World Cup of Hockey 2016.
Was er noch nicht erreicht hat, sind die Stanley Cup Playoffs. Die Arizona Coyotes erreichten die Playoffs zum letzten Mal in der Saison 2011-12. Das soll sich diese Saison ändern, doch dazu muss das Gesamte Team einen Zahn zulegen, auch Tobi Rieder. Sollte er nochmals eine Steigerung wie in der letzten Saison schaffen, wäre das bereits eine gewaltige Hilfe für die Coyotes. Doch unter den 16 Punkten, die er letzte Saison mehr machte, war nur ein Tor, den Rest machten Vorlagen aus. Arizona würde sich bei einem schnellen Außenstürmer wie Rieder sicherlich über mehr Tor freuen. Das erste hat er nun gemacht, darauf muss er jetzt aufbauen. Vielleicht erreicht er ja diese Saison die Marke von 20 Toren.

Rieder gab sich im Interview vor der Saison optimistisch: "Ich freue mich darauf, wir haben viele junge Spieler, einige Veteranen, ich denke es ist eine gute Mischung. Unsere Stärken sind unsere Energie und unsere Geschwindigkeit. Das hat man schon Anfang der letzten Saison gesehen. Mit noch mehr jungen Spielern haben wir jetzt noch mehr Energie und darauf müssen wir aufbauen."
Die Coyotes haben sechs Stürmer, die noch jünger sind als Rieder und weniger NHL Erfahrung haben, als er. Unter den Veteranen sind Shane Doan und Radim Vrbata, die in dem jungen Team sicherlich Führungsrollen übernehmen müssen, doch wollen sie Erfolgreich sein, brauchen die Veteranen auch abseits der Eisfläche Unterstützung von Spielern wie Rieder, die bereits in der Liga angekommen sind.
Rieder scheint bereit für diesen nächsten Schritt: "Ich bin noch jung, aber man will sich immer verbessern... Ich kann denke ich ein Anführer sein... Ich denke ich kann den jungen Spielern helfen."
Man darf mit Spannung erwarten, wie die Saison für Rieder weitergeht und wie er sich weiter entwickelt.