Doch Verletzungen warfen den Stürmer, der vor allem wegen seines Passspiels und seiner Übersicht geschätzt wird, zurück. Am 4. Februar 2017 riss er sich das vordere Kreuzband im linken Knie und musste operiert werden. Im Trainingscamp vor der Spielzeit 17/18 riss dasselbe Band erneut. Fabbri verpasste die komplette Saison. 2018/19 machte er für die Blues 32 Spiele (zwei Tore, vier Vorlagen). In den Playoffs kam er zehnmal zum Einsatz (ein Tor). Die Verletzungen habe er aber mittlerweile komplett hinter sich gelassen. "Das ist ein paar Jahre her. Ich fühle mich großartig auf dem Eis. Ich denke nicht mal mehr daran. Wenn ich spiele, fühle ich mich gut."
Und auch in dieser Saison kam er im Team von Coach Craig Berube nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus (neun Spiele, ein Tor). In Detroit sieht alles danach aus, dass er jetzt eine prominentere Rolle spielt. "Das hilft definitiv meinem Selbstvertrauen, hierherzukommen und den Jungs gleich helfen zu können, zu gewinnen", meinte der Stürmer nach dem Sieg gegen die Bruins. Und das werde er auch weiter versuchen.
Die Eingewöhnung in Detroit erleichtern wird Fabbri Tyler Bertuzzi. Die beiden kennen sich aus gemeinsamen Jahren bei Guelph Storm in der Ontario Hockey League (OHL) und haben dort schon von 2012/13 bis 14/15 zusammengespielt. In der offiziellen Aufstellung ist Bertuzzi noch mit Dylan Larkin und Mantha in einer Sturmformation. Fabbri agierte an der Seite von Valtteri Filppula und Andreas Athanasiou. Doch schon im Überzahlspiel ließ Red Wings-Coach Jeff Blashill das Duo aus Juniorentagen zusammen aufs Eis.
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Und das mit Erfolg. Bertuzzi bereitete beide Treffer von Fabbri vor. "Es hat damals viel Spaß gemacht, mit Bertuzzi zusammenzuspielen", erinnerte sich Fabbri an die gemeinsame Zeit der beiden. "Und dieser Abend hat all diese Erinnerungen zurückgebracht." Fabbri wurde 2014 mit dem Wayne Gretzky 99 Award als wertvollster Spieler der OHL-Playoffs ausgezeichnet. 13 Tore und 28 Punkte verbuchte er in 16 Spielen und hatte damit maßgeblichen Anteil am Titelgewinn der Storm. 2015 gewann er mit Kanada die Goldmedaille bei den Junioren-Weltmeisterschaften und hatte danach 51 Scorerpunkte bei Guelph (25 Tore, 26 Assists).
Bertuzzi gab das Kompliment artig zurück: "Es hat sich gut angefühlt, wieder mit Fabbri zusammenzuspielen und die alte Verbindung wieder aufleben zu lassen. Er war schon bei den Junioren ein super Schütze und hat gerade mit St. Louis den Cup gewonnen. Er wird uns sehr gut tun."
Ganz nebenbei trug sich Fabbri mit seinem Doppelpack auch gleich mal in die Geschichtsbücher ein. Er ist erst der siebte Spieler in der Geschichte der Red Wings, der bei seinem Debüt zwei oder mehr Tore schoss und nur der zweite in den vergangenen 34 Jahren. Zuletzt schaffte das der Österreicher Thomas Vanek am 13. Oktober 2016 für Detroit. Für Fabbri war es das vierte Spiel in der NHL mit zwei oder mehr Treffern. Das Letzte ist aber schon ein Weilchen her: Am 28. Dezember 2016 erzielte er einen Hattrick gegen die Philadelphia Flyers.
In den Geschichtsbüchern ist Fabbri übrigens gleich mehrfach vertreten. Denn vor drei Jahren wurde er zum jüngsten Spieler in der NHL-Geschichte, dem drei Scorerpunkte (ein Tor, zwei Assists) in einem Spiel 7 einer Playoff-Serie gelangen. Mit 20 Jahren und 110 Tagen verdrängte er Paul Reinhart (21 Jahre, 108 Tage; Calgary Flames).