Raanata-Devils 12-11

Henrik Lundqvist ist wohl das Gesicht der New York Rangers im vorherigen und derzeitigen Jahrzehnt und nur der fehlende Stanley Cup Gewinn würde ihn endgültig in den Olymp der großen Spieler der Original Six Franchise aufsteigen lassen.
Der schwedische Torhüter hat nicht umsonst seit dem Jahr 2005 706 Spiele in der regulären Saison und 166 in den Playoffs nur für die Blueshirts aus Manhattan absolviert und dort schon einige großartigen Paraden gezeigt. Derzeit muss er sich allerdings mit der Zuschauerrolle begnügen. Wieder einmal in seiner Karriere.

Sein eigentlicher Ersatzmann Antti Raanta durfte am Sonntag beim Spiel gegen die New Jersey Devils im für die Fans so wichtigen Derby zum dritten Mal in Folge von Beginn an auflaufen und er rechtfertigte das Vertrauen der Trainer mit dem dritten Sieg und zweiten Shutout in Folge. Die Bilanz des Finnen aus den drei Partien gegen die Winnipeg Jets (2-1), Chicago Blackhawks (1-0) und Devils (5-0) lautet 62 Saves bei 63 Torschüssen.
Raanta, der als erster Torhüter der Rangers seit Mike Dunham im März 2003 wieder zwei Shutouts in Serie feierern konnte, fuhr in seinen neun Einsätzen in dieser Saison acht Siege ein, während Lundqvist nur auf zwölf Siege in 21 Spielen kommt.
"Wie ich es schon häufiger gesagt habe, er tut das, was von einem Torhüter erwartet wird, er gibt dir die Chance zu gewinnen", rechtfertige Rangers Trainer Alain Vigneault die erneute Zurückstufung seiner Nummer 1. "Er machte rechtzeitig den Save zu Beginn des zweiten Drittels (gegen Vernon Fiddler), von dem ich glaube, dass es in diesem Spiel den Unterschied gemacht hat."
Raanta nutzte seinen rechten Schoner, um Fiddler, der einen Pass von Ben Lovejoy erhielt, direkt vor ihm abzuwehren und so die 1-0 Führung festzuhalten. Durchaus eine Schlüsselszene in der Partie, die deutlich zu Gunsten der Rangers endete.
"Ich versuche es nur von Spiel zu Spiel zu nehmen und nicht zu viel über eine Serie von Spielen nachzudenken", sagte Raanta. "Die gesamte Mannschaft hat vor mir gut gespielt und das war eine große Hilfe."
Lundqvist musste im gesunden Zustand erstmals seit dem Dezember 2013 wieder drei Spiele in Folge aussetzen, als ihn damals Cam Talbot ersetzte. Am Ende dieser Saison zogen die Rangers unter der Hilfe vom heute 34-jährigen Schweden zwischen den Pfosten in das Stanley Cup Finale ein.

"Ich kenne solche Auf und Ab zu genüge in meiner Karriere", sagte Lundqvist am Sonntagmorgen dem Rangers TV. "Ich werde wie immer hart arbeiten, um zurück zu kommen. Wenn Antti so spielt, wie er momentan spielt, dann ist es verständlich, denn es geht nicht um mich, sondern um die Mannschaft. Ich kann mich nur darauf konzentrieren, was ich beeinflussen kann und das ist mein Spiel und meine Leistung."
Raanta ist voll des Lobes von seinem Konkurrenten: "[Lundqvist] unterstützt. Wir versuchen uns gegenseitig zu pushen, egal, ob der andere ein gutes oder schlechtes Spiel hatte, du bist trotzdem für ihn da. Das ist ein Mannschaftsspiel, von daher sind wir füreinander da, wir versuchen uns gegenseitig zu helfen. Wenn jemand gute Leistung zeigt, dann wissen wir das zu schätzen."
Vielleicht können sie die Rangers gemeinsam wieder in höhere Sphären bringen.