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Wann darf man sich in einer Partie der Stanley Cup Playoffs in Sicherheit wiegen? Vielleicht, nachdem es einem gelang per Empty Netter in der Schlussminute einen 2-Tore Vorsprung ausgebaut zu haben. Eventuell auch, wenn man 55 Minuten lang das Spiel dominiert hat, komfortabel mit vier Toren vorne liegt und sich der Gegner zusätzlich eine späte Strafzeit einfängt. In solchen Szenarien dürfte einer Mannschaft der Sieg sicher sein.

Jedoch sollte man definitiv nicht in Versuchung geraten, einen Gang runterzuschalten, weil man auswärts zur ersten Drittelpause 3:0 in Front liegt. So geschehen in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in Spiel 3 der Western Conference Zweitrundenserie zwischen den Nashville Predators und den Winnipeg Jets im Bell MTS Place.

Mike Fisher, P.K. Subban und Austin Watson hatten bis zur 18. Spielminute für die Gäste aus Nashville einen, wie sich später herausstellen sollte, trügerischen 3-Tore Vorsprung herausgeschossen. Die Predators waren mit ihren Gedanken wohl noch in der Kabine als die Partie in den zweiten Spielabschnitt ging. Binnen der ersten 5 1/2 Minuten dieses Durchgangs egalisierten die Jets den Spielstand. Und es sollte noch schlimmer für die Predators kommen: 45 Sekunden vor Drittelende schoss Dustin Byfuglien mit seinem zweiten Treffer in dieser Partie die Hausherren sogar in Front.
Noch blieb dem frisch gekürten Presidents' Trophy Gewinner ausreichend Zeit die Scharte auszuwetzen. Die Predators brachten nun Härte ins Spiel und wurden zunächst sogar dafür belohnt, als die Jets diese annahmen. Doch wieso die Gäste weiterhin undiszipliniert agierten und ihre Coolness verloren, nachdem Filip Forsberg im Powerplay der 4:4-Ausgleich gelungen war, bleibt ein Rätsel. Ein Überzahltreffer von Blake Wheeler fünf Minuten vor Spielende war der Anfang vom Ende der Predators. Nach zwei Empty Nettern in der Schlussminute musste sich Nashville mit 4:7 den Kanadiern geschlagen geben und liegt nun in der Serie mit 1:2 im Hintertreffen.
Verständlicherweise überhaupt nicht begeistert von dem Auftreten seiner Truppe war Nashvilles Coach Peter Laviolette: "Wir haben zu viele Strafzeiten kassiert. Das darf nicht sein. Die waren allesamt vermeidbar. Wir lieferten ein ganz schlechtes zweites Drittel ab, ähnlich dem dritten von Spiel 2 in der Bridgestone Arena. Ich weiß nicht, warum uns das erneut passiert ist, warum wir nicht bereit waren und es an der Einstellung missen ließen."
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Für die heimstarken Jets war es der 13. Heimsieg in Folge, der vierte in den Playoffs. Zum letzten Mal kassierten sie vor heimischer Kulisse eine Niederlage am 27. Februar 2018. Ihr damaliger Bezwinger waren die Predators. Die Jets sind das erst fünfte Team in den Playoffs der vergangenen acht Jahre, das nach einem 3-Tore Rückstand wieder zurückkam und eine solche Partie für sich entscheiden konnte.
Den Predators dürfte nun klar geworden sein, dass der Divisions-Konkurrent aus Manitoba zu keiner Zeit einer Begegnung abgeschrieben werden darf, selbst wenn man ihn scheinbar im Griff hat. Einfach darauf zu hoffen, dass schon nichts mehr anbrennen wird, ist zu wenig.
Nur mit kollektiver Disziplin über 60 Minuten ist dieser Gegner zu schlagen.
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Eine weitere Niederlage in Spiel 4 der Best-of-7 Serie, das in der Nacht von Donnerstag auf Mittwoch erneut im Bell MTS Place ausgetragen wird (9:30 p.m. ET; CBC, NBCSN, TVAS), wäre für Nashvilles Unterfangen, erneut in das Stanley Cup Finale einzuziehen, ein herber Rückschlag, der nur noch schwer auszumerzen ist.
Daran mochte Nashvilles Torwart Pekka Rinne erst gar keinen Gedanken verschwenden: "Wir müssen das Positive aus diesem Spiel mitnehmen und weitermachen. Das ist offensichtlich leichter gesagt als getan. Jetzt heißt es bereit sein für Spiel 4."