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Nachdem die Washington Capitals zum Stanley-Cup-Champion 2017/18 gekrönt wurden, der NHL Draft 2018 und die geschäftige Phase der Free Agency hinter uns liegen, wird NHL.com/de alle 31 Teams zu diesem Zeitpunkt der Offseason bewerten. Von den wichtigsten Ergänzungen bis hin zu den neuen Perspektivspielern und vielem mehr, werden wir den Zustand jeder Organisation analysieren.
Heute: Nashville Predators.

Im Großen und Ganzen war die Saison 2017/18 ein Erfolg für die Nashville Predators. Zum vierten Mal in Serie erreichten sie die Stanley Cup Playoffs. Zum ersten Mal in ihrer seit dem Sommer 1997 währenden Franchise-Geschichte gewannen sie den Titel in der Central Division. Sie holten sich zum ersten Mal die Presidents´ Trophy für die punktbeste Mannschaft der Hauptrunde und Pekka Rinne wurde als erster Predators-Goalie überhaupt mit der Vezina Trophy ausgezeichnet.
Selbstverständlich kam das Playoff-Aus in der zweiten Runde nach sieben Spielen gegen die Winnipeg Jets für den Vorjahresfinalisten früher als erhofft, aber beklagen wollte sich in der Country-Musik-Metropole darüber niemand. Folgerichtig wurde die Marschroute bei den Transfers in diesem Sommer voll und ganz auf Stabilisierung ausgerichtet.
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"2017/18 war die beste Saison, die wir je hatten", analysierte General Manager David Poile am 14. Mai auf der Saison-Abschluss-Pressekonferenz. "Wir sammelten 117 Punkte und holten die Presidents´ Trophy. ESPN wählte uns zum besten Profi-Club in Nordamerika und unsere Halle war zu 100 Prozent ausverkauft. Vor der Saison 2018/19 stehen bei uns 19 Spieler unter Vertrag und mit Miikka Salomäki, Ryan Hartman und Juuse Saros haben wir drei restricted Free Agents. Wir besitzen ein richtig gutes Team, mit dem ich sehr gerne in die kommende Spielzeit gehen werde. Insbesondere haben wir intern noch einiges an Verbesserungspotential."
Dennoch gehe eine Organisation nie exakt mit der gleichen Mannschaft in die nächste Spielzeit. Einige kleinere Veränderungen werde es deshalb auch in diesem Jahr geben, so Poile weiter.
Der General Manager hielt Wort und tat in diesem Sommer auf dem Transfermarkt exakt das, was er versprochen hatte: nichts Wesentliches.
Beim NHL Draft 2018 konnte er seinen ersten Zug erst in der vierten Runde ausspielen und wählte den tschechischen Center Jachym Kondelik aus. Kondelik (1,97 m, 103 kg), der in Hannover geboren wurde und dessen Vater Roman lange Jahre als Torhüter erfolgreich in Deutschland spielte, ist wie die übrigen Draft-Picks Spencer Stastney (D), Vladislav Yeryomenko (D), John Leonard (LW) und Milan Kloucek (G) kein Mann für die nahe Zukunft.

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Darüber hinaus tobte sich Poile auch nicht auf dem Free Agent Markt aus: Von den sechs verpflichteten Spielern darf sich nach Lage der Dinge der Dinge kein einziger berechtigte Hoffnungen auf einen Stammplatz im Aufgebot der Predators machen: Connor Brickley (F), Rocco Grimaldi (F), Jarred Tinordi (D), Zac Rinaldo (F), Colin Blackwell (C) und Zach Magwood (C) sind allesamt Männer für die Tiefe des Kaders.
Unter den drei Abgängen ist keine Überraschung und bis auf den scheidenden Veteranen und Ex-Kapitän Mike Fisher auch kein Stammspieler. Nachdem Poile in der vergangenen Woche wie angekündigt mit Hartman und Saros verlängert hatte, steht die Mannschaft, die in der kommenden Saison einen erneuten Angriff auf den Cup wagen soll.
Die einzige nennenswerte Veränderung zum Vorjahr wird Rohdiamant Eeli Tolvanen sein, der sein bis zur Saison 2020/21 gültiges Arbeitspapier in der NHL schon am 29. März unterschrieben hatte. Der erst 19 Jahre alte Finne (Erstrunden-Draft-Pick der Predators von 2017) erhält ein durchschnittliches Jahressalär von 3,145 Mio. US-Dollar und konnte schon im Frühjahr NHL-Luft schnuppern.
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"Es ist alles exakt so gelaufen, wie wir es geplant hatten", erläuterte Poile. "Wir haben ihn unter Vertrag genommen und ihn hierhergebracht. Er hat alle Spieler kennengelernt und konnte in drei NHL-Spielen mitwirken. Für die nächste Saison ist es sein und unser Ziel, dass er den Sprung ins Team schafft. Es wäre in der Tat großartig, wenn er es hinbekommt, denn dann wäre er tatsächlich ein Upgrade für unsere Mannschaft."
Dementsprechend hoch ist die Erwartungshaltung an den 1,79 m großen und 87 kg schweren Stürmer, der im Vorjahr 36 Punkte (19 Tore, 17 Assists) in 49 KHL-Spielen für Jokerit erzielte. "Allen, die der Meinung sind, dass wir unsere Ziele in diesem Jahr verfehlt haben, sei gesagt, dass er womöglich im kommenden Mai den Unterschied für uns machen wird", erklärte Poile.