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Was die Boston Bruins können, das können wir auch, dachten sich die Tampa Bay Lightning in Spiel 2 der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs und antworteten famos auf die Gala-Vorstellung von Bostons Topsturm im ersten Aufeinandertreffen.
Hießen die Männer des Abends in Spiel 1 noch Brad Marchand, David Pastrnak und Patrice Bergeron, schimmerten am Montag andere Namen auf dem Videowürfel der Amalie Arena.

Brayden Point, Ondrej Palat und Tyler Johnson zauberten in Spiel 2 für die Lightning und erreichten zusammen stolze sieben Scorerpunkte.
"Wir sind einfach nur eine selbstbewusste Reihe", verriet Johnson sein Geheimrezept. "Auch wenn unser letztes Spiel nicht unser bestes war, wir wussten was von uns erwartet wird. Wir mussten zurückschlagen und wir brauchten eine Antwort. Ich denke, die ist uns heute gelungen."
Die Antwort war eine bittersüße für die Lightning.
Immer wenn Boston in Spiel 2 dachte, wieder Fuß zu fassen, dann schlug das famose Trio um Johnson zu. So auch in der Mitte des zweiten Spielabschnitts, als Point den Turbo einschaltete, mit einem Affenzahn an der linken Außenbahn entlang sprintete und sich einen langen Pass von Ondrej Palat erlief. Er stoppte am Bullykreis und fand seinen kongenialen Mitspieler Johnson ohne zu zögern. Johnson lief in die Gefahrenzone ein, nahm das Anspiel auf und überwand Bostons Keeper Tuukka Rask mit einem Schlenzer zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung.
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"Wir ließen ein paar Konter gegen ein ziemlich gutes Team zu", lautete Marchands kure aber trockene Stellungnahme. "Und sie werden ihre Chancen auch in den kommenden Spielen auch weiterhin nutzen. Wir müssen das Spiel etwas ernster nehmen."
An Ernsthaftigkeit fehlte es den Lightning nicht. Sie wussten was auf dem Spiel stand und glichen dank des 2:1-Sieges auf 1:1 in der best-of-seven-Serie aus.
Über die Offensivqualitäten von Tampa Bays Stürmern wussten alle Beteiligten Bescheid. Die erste Formation um den Hauptrunden-Torjäger Nikita Kucherov ist brandgefährlich und kann seine Gegner aus dem Nichts ausstechen.
Aber dass es gerade der zweite Angriffsblock um Point werden würde, der dem Lightning-Spiel gegen Boston Leben einhaucht, das hätte in der Form selbst Headcoach John Cooper nicht für möglich gehalten.
"Ehlrich gesagt, hätte ich das nicht geglaubt", erzählte Cooper. "Ich wurde in den vergangenen Tagen schon oft auf diese Reihe angesprochen. Pointers-Reihe hatte vorher eine Minus-5-Statistik. Wenn man sich das vor Augen führt, dann hätten wir nicht geglaubt, dass er in so einem Spiel eine Punkte-Chance hat."

Und "Pointer" punktete am Montag oft. Mit 22 Jahren und 48 Tagen wurde er der jüngste Spieler in der Stanley Cup Playoff Geschichte der Lightning, der vier Punkte in einem Spiel erzielt.
An diesen Turnaround hat er selbst nicht geglaubt.
"Am Samstag erreichen wir eine Minus-5-Statistik und heute macht unsere Reihe die Punkte", fasste er das Spiel zusammen. "Wir gaben viele Tore ab, aber heute Abend haben wir geantwortet. Ich denke, wir haben viel härter gearbeitet, sind den Scheiben hinterhergerannt. Das hat sich ausgezahlt. Letztendlich haben wir ihnen nicht viel Platz gelassen. Wenn man einer solchen Reihe Platz lässt, dann machen sie das Spiel."
Das Spiel hat am Montag die Reihe von Point gemacht. Wer sie in Spiel 3 der Serie machen wird, ist noch offen.
Spiel 3 wird am Mittwoch um 7:00 pm ET (1:00 Uhr MESZ; live auf NBCSN, CBC, TVAS) im TD Garden stattfinden.