BOS@PIT: Rust versenkt einen klasse Pass von Malkin

"Todgesagte leben länger" heißt es in einem Sprichwort. Dies gilt vor allem für die Pittsburgh Penguins in dieser Saison: Auch in der Nacht von Sonntag auf Montag in der PPG Paints Arena lagen die Penguins bereits mit 0:3 gegen die Boston Bruins zurück, feierten am Ende aber noch einen 4:3-Heimsieg. Comeback-Qualitäten zählen zu Pittsburghs Spezialitäten.

Bruins verspielen Drei-Tore-Vorsprung
In den ersten 16 Minuten sah es nicht so aus, als würden die Penguins an diesem Abend punkten. Patrice Bergeron brachte Boston nach nur elf Sekunden in Führung (1.). Nur 111 Sekunden später legte Anders Bjork nach (3.). Und NHL-Top-Torjäger David Pastrnak stellte gar noch auf 3:0 für die Bruins (16.).
Die laufende Saison hat aber bereits mehreren Mannschaften gelehrt, dass auch ein Drei-Tore-Vorsprung weder eine Sieg-Garantie noch ein Ruhekissen ist. Ganze 18 Mal reichte ein solcher Vorsprung in der laufenden Spielzeit nicht für einen Sieg. An diesem Abend machte Boston diese schmerzhafte Erfahrung, denn Pittsburgh startete eine furiose Aufholjagd.
Dominik Simon verkürzte noch vor der ersten Pause auf 1:3 (17.). Teddy Blueger erzielte nur 33 Sekunden nach Wiederbeginn den Anschlusstreffer (21.). Beide Tore wurden von Penguins-Kapitän Sidney Crosby vorbereitet. Im dritten Drittel teilte Jack Johnson mit einem Unterzahltor den nächsten psychologischen Nackenschlag aus (42.). Schließlich gelang Bryan Rust der Siegtreffer (53.).

BOS@PIT: Bergeron findet den Faden nach elf Sekunden

Aller guten Dinge sind drei: Penguins zeigen Comeback-Qualitäten
"Wir sind schon vorher aus Tälern herausgeklettert. Ich glaube, dass jeder in der Kabine wusste, was es dazu braucht. Wir mussten uns nur steigern", sagte Rust hinterher "Wir sind einfach drangeblieben, haben weitergekämpft, konstant getroffen und einen Weg gefunden, zu gewinnen", teilte Crosby mit.
Schon zum dritten Mal in der Saison 2019/20 kamen die Penguins von einem Drei-Tore-Rückstand zurück und gingen am Ende als Sieger vom Eis. Bereits am 7. November 2019 lag Pittsburgh mit 0:3 gegen die New York Islanders hinten und siegte noch mit 4:3 in der Overtime. Auch am 27. November 2019 waren die Stahlstädter bereits mit 3:6 in Rückstand geraten, gewannen am Ende aber noch mit 8:6. Es ist erst das zweite Mal in der Franchise-Geschichte der Penguins, dass es drei erfolgreiche Comebacks nach einem Drei-Tore-Rückstand in einer Saison gab.
Mental sei Pittsburgh immer bereit, wie Trainer Mike Sullivan bekräftigte: "Wir schauen nur von Spiel zu Spiel und versuchen einfach, die aktuelle Partie zu gewinnen."

BOS@PIT: Schlagschuss von Johnson in Unterzahl sitzt

Pittsburgh trotzt der Verletzungsmisere
Dabei mussten die Penguins nicht nur gegen einen starken Gegner und einen hohen Rückstand ankommen: Der deutsche Stürmer Dominik Kahun schied Anfang des zweiten Durchgangs aufgrund einer Oberkörperverletzung aus. Später, im dritten Abschnitt, verließ auch noch Simon mit einer Unterkörperverletzung das Eis. Umstände, die Pittsburghs Comeback noch beeindruckender werden lassen.
Mit Verletzungspech haben die Penguins schon die gesamte Spielzeit zu kämpfen. Mit Evgeni Malkin und Sidney Crosby fielen ihre beiden ultimativen Superstars lange aus. Aktuell fehlt mit Jake Guentzel (Schulter-OP) ein 20-Tore-Mann. Auch die Verteidiger Brian Dumoulin (Sehnenriss im Köchel) und Justin Schultz (Unterkörperverletzung) sowie die Stürmer Nick Bjugstad (Muskelverletzung) und Justin Almeida (Schulterverletzung) reihen sich ins Lazarett ein. Nur fünf Spieler (Simon, Blueger, Brandon Tanev, Marcus Pettersson, Zach Aston-Reese) konnten bislang in allen 49 Saisonspielen mitwirken. Dass die Penguins trotzdem so viele Spiele gewinnen, zeugt nicht nur von mentaler Stärke, sondern auch von Tiefe und Qualität im Kader. Kaum auszudenken, wie stark Pittsburgh spielen würde, hätten sie alle Mann an Bord.
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Rückkehrer Crosby enorm wichtig
Wie wichtig alleine die Rückkehr des Kapitäns war, zeigt der Blick auf die nackten Zahlen: Seit dem 14. Januar 2020 kam Crosby in vier Spielen zum Einsatz, punktete in jedem Spiel, sammelte dabei acht (!) Scorerpunkte (drei Tore, fünf Assists) und feierte mit seiner Mannschaft drei Siege (3-1-0). Diesen Schwung wollen die Penguins auch ins letzte Spiel vor der All-Star Game Pause mittnehmen: In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (1 Uhr MEZ, live auf NHL.tv) ist Pittsburgh im Pennsylvania-Duell bei den Philadelphia Flyers gefordert.
In der Metropolitan Division stehen die form- (6-1-0 in den letzten sieben Spielen) und heimstarken (18-5-3) Penguins (31-13-5) auf Rang zwei - hinter den Washington Capitals (33-11-5) und vor den Islanders (28-15-5).