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Die Pittsburgh Penguins mussten sich im ersten Heimspiel der Erstrunden-Serie gegen die New York Islanders mit 1:4 geschlagen geben und verloren auch Spiel 3 der Stanley Cup Playoffs in der Eastern Conference. Die neuerliche Niederlage der Penguins beschert New York eine 3:0-Serienführung und sie vollzogen einen großen Schritt in Richtung nächster Playoffrunde. Pittsburghs Abschneiden überrascht besonders, da sie viel Playoff-Erfahrung mit aufs Eis bringen. Sollten die Pens den Hoffnungs-Strohhalm greifen wollen, müssen vor allem die Veteranen zu ihrem Spiel finden.

Der fünfmalige Champion, zuletzt 2016 und 2017, wirkt in der Serie nicht, wie das erfahrenere Team und macht ungewöhnliche Fehler. Trainer Mike Sullivan ist sich bewusst, dass Eishockey ein "Spiel der Fehler ist", doch geht es gerade in den Playoffs darum die kleinen Dinge richtig zu machen. Bislang taten sich die Penguins schwer, in Schlüsselmomenten die korrekten Entscheidungen zu treffen.
Sullivan sieht seine Spieler in der Pflicht: "Wir müssen unser Spiel, besonders in den kritischen Bereichen auf dem Eis, disziplinierter aufziehen, so, dass wir es dem Gegner schwerer machen."
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Unangenehm zu bespielen sind hauptsächlich die Islanders. Das Team von Coach Barry Trotz knüpft nahtlos an die Leistung der regulären Saison an und verteidigt den eigenen Kasten mit absoluter Hingabe. Für Sullivan ist das keine Überraschung: "Wir wissen was unsere Herausforderung ist. Darüber haben wir vor der Serie gesprochen." Ein wenig erstaunt wirken die Penguins dennoch, denn anders lassen sich die mangelnde Chancenverwertung und der schlampige Umgang mit Führungen kaum erklären.
Besonders Kapitän und Superstar der Mannschaft, Sidney Crosby, tauchte in den drei absolvierten Partien komplett unter. Der Center bringt immerhin die Erfahrung von 163 Playoff-Partien und 185 Playoff-Punkten (66 Tore, 119 Assists) mit. In der laufenden Serie konnte Crosby bislang keinen einzigen Zähler sammeln und steht bei einer Plus-Minus-Bilanz von -4. Für den Anführer der Penguins ist das ein sehr schwacher Wert, der das Hauptproblem in Pittsburgh sehr gut umschreibt. Die Veteranen liefern nicht die Leistung ab, die von ihnen zu erwarten war.
Ausreden suchte Crosby nach der Heimniederalge keine: "Es gibt keine Entschuldigungen. Wir müssen hart arbeiten und dann landen die Pucks im Netz." Mit einem 0:3-Rückstand ist klar, dass die Penguins keinen Raum für Fehler mehr haben. Eine einzige Niederlage gegen die Islanders würde das sofortige Saisonaus bedeuten. Das Augenmerk ruht nun sicherlich auf der nächsten Partie und den Verbesserungen, die hierfür getroffen werden müssen.

Crosby Game 3 on the brink

Sullivan und sein Stab werden die notwendigen Maßnahmen einleiten, davon ist Phil Kessel überzeugt: "Für Änderungen sind die Coaches zuständig. Wir spielen einfach." Genau diese Änderungen wird Sullivan nun erarbeiten: "Nach jedem Spiel schaut sich der Trainerstab die Videos an und versucht einen Weg zu finden, wie wir unserem Team helfen können. Das werden wir auch heute so handhaben und wenn wir etwas finden, dann werden wir es der Mannschaft mitgeben."
Der Siegeswille ist den Penguins nicht abzusprechen. Sie versuchen alles und erarbeiten sich das so wichtige Momentum. Doch sobald das Ruder in Richtung Pittsburgh umzuschlagen scheint, nutzt New York einen kleinen Aussetzer und setzt den entscheidenden Nadelstich. Die Penguins konnten in der gesamten Serie nur zweimal in Führung gehen und lagen nur 3:17 Minuten in Front. Das ist eine schwierige Ausgangslage, erkannte auch Garrett Wilson, ihr Torschütze von Sonntag: "Es ist hart. Du tendierst dazu mehr Risiko einzugehen, wenn man versucht auszugleichen." Für Wilson ist es wichtig, einen Weg zu finden, "das Momentum zu behalten" und die Serie durch die kleinen Dinge zu verändern. Er ist sich sicher: "Wir haben die Spieler hier, die (den Stanley Cup) gewonnen haben und die Erfahrung besitzen. Wir haben die Richtigen hier in der Kabine."
Zu den Routiniers zählen neben Crosby der schon erwähnte Kessel (86 Playoff-Spiele), Evgeni Malkin (161), Kris Letang (131) und Matt Cullen (131). Für Cullen ist klar, dass es die Penguins bisher nicht geschafft haben "das gesamte Spiel auf dem eigenen Level zu spielen". Der Schlüssel zum Erfolg liegt auch für die erfahrenen Spieler in der konstanten Weiterentwicklung. Cullen bringt es dabei auf den Punkt: "Wir müssen von heute lernen. Wir müssen aus allem, was wir tun lernen."

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Ein erstes Lernziel wäre die Vermeidung unnötiger Fehler und Puckverluste, welche die Islanders regelmäßig in gute Situationen bringen. Die Islanders hingegen vermeiden falsche Entscheidungen und spielen aus einer festen Struktur heraus. Sich bietende Chancen nutzte New York eiskalt aus. Cullen sieht in den wenigen Fehlern der Islanders auch eine Schwäche der Penguins: "Ich glaube wir haben nicht genug Druck auf sie ausgeübt und es ihnen nicht schwer genug gemacht."
Das Ergebnis ist der 0:3-Rückstand. Bei einem solchen Serienstand konnten erst vier Teams eine Serie drehen. Unter anderem die Islanders gegen die Penguins (1975). Um dies zu schaffen, müssen die erfahrenen Akteure der Penguins ihre Leistung abrufen. Gerade in knappen Spielen sollten Crosby und Malkin die entscheidenden Faktoren sein. Den Islanders gelang es jedoch gut, die Stars aus dem Spiel zu nehmen, auch wenn das nicht das Hauptziel von Trotz war: "Die Strategie ist alle zu stoppen. Der Fokus liegt nicht auf einem Spieler. In dieser Liga musst du dich um jeden kümmern.
Für Sullivan ist klar, dass sich jeder steigern muss und das jüngst Erlebte verarbeitet werden will. Für Spiel 4 sieht er Lernbedarf: "Wir werden aus jeder Erfahrung lernen und sehen, was wir aufs Eis bringen können." Crosby dagegen ist zuversichtlich, dass die Penguins zurückkommen werden: "Wir machen unseren Job und gewinnen (Spiel 4)."
Spiel 4 der Eastern Conference Erstrundenserie zwischen den Penguins und Islanders findet am Dienstag in der PPG Paints Arena von Pittsburgh statt. (7:30 p.m. ET; NBCSN, CBC, TVAS2, ATTSN-PT, MSG, MSG+)