Penguins drücken das Gaspedal durch
Pünktlich zur heißen Saisonphase stellt sich in Pittsburgh der Erfolg ein
von Marc Rösch / NHL.com/de Autor
Als die PPG Paints Arena ihre Pforten öffnete, verwunderte es niemand, dass die Fans in Scharen herbeiströmten, denn das schmucke Kästchen im Pittsburgher Stadtzentrum bot einmal mehr die Bühne für einen der prestigeträchtigsten Zweikämpfe der Liga. Mit den Washington Capitals reiste das aktuelle Topteam der Metropolitan Division in die Stahlstadt und forderte den amtierenden Stanley Cup Sieger zum Duell.
Kaum eine Rivalität in der Metropolitan Division ist derartig aufgeladen wie die zwischen dem Serienmeister und dem Presidents' Trophy Gewinner der vergangenen beiden Spielzeiten. Seit ihrer Gründung im Jahr 2013 wurde die Metropolitan Division nahezu durchgehend von den Penguins und den Capitals dominiert. Nur ein einziges Mal landete am Ende der regular Season weder die Mannschaft von Sidney Crosby, noch das Team von Alex Ovechkin auf dem ersten Platz - in der Saison 2013/14 dominierten die New York Rangers ihre Division nach Belieben.
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Doch dass sich an diesem Freitagabend zwei der heißesten Mannschaften der Liga gegenüberstehen würden, hätte noch vor wenigen Monaten kaum jemand erwartet. Sowohl die Penguins als auch die Capitals starteten äußerst durchwachsen in die aktuelle Spielzeit. Am 1. Dezember lagen die Penguins nur knapp auf einem Wildcard-Platz der Eastern Conference und die Capitals hinkten mit einem Punkt Rückstand den Playoffrängen hinterher.
Zahlreiche Verletzungen, Spielerwechsel, Pechsträhnen und interne Querelen warfen die ehemaligen Platzhirsche regelmäßig zurück. Statt der erhofften Weiterführung ihrer Dominanz fanden sich beide Klubs in einer turbulenten Saison wieder.
Trotz der Rückschläge schaffte es das Hauptstadtteam sich bis zum Jahresbeginn selbst aus den Sumpf zu ziehen. Am 1. Januar standen die Capitals auf ihrer fast schon angestammten Position, auf der sie sich so wohl fühlen. Sie vollendeten innerhalb kürzester Zeit den Sprung auf den Sonnenplatz in der Metropolitan Division.
Doch während die Capitals im Stechschritt dem Gipfel entgegeneilten, rutschten die Penguins rasant aus den Playoffrängen. Zu Neujahr betrug ihr Rückstand drei Punkte auf die Plätze, die zu einer Postseason Teilnahme berechtigen.
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Umso mehr beeindruckt Pittsburghs Reaktion der vergangenen Wochen. Je näher die Stanley Cup Playoffs rücken, desto eifriger besinnen sich die Penguins auf ihre Stärken, die sie zu zwei Meisterschaften in Folge führten. Während die Konkurrenz von der All-Star-Game-Pause scheinbar aus der Bahn geworfen wurde, drückten die Penguins das Gaspedal voll durch.
Als sie am Freitag die Capitals vor ihrer Brust hatten, beflügelte sie der Rückenwind von acht Siegen aus den vergangenen zehn Spielen. Peu a Peu kletterte Pittsburgh im Januar in der Tabelle nach oben und gegen die dominierenden Capitals sollte ihnen der Coup gelingen. Evgeni Malkin drehte voll auf und steuerte vier Scorerpunkte zum 7:4-Sieg gegen die alten Rivalen bei.
"Es ist großartig", resümierte der Center, der in drei Spielen zehn Punkte (sieben Tore, drei Assists) erzielte und sich schon Anfang Februar im Playoffmodus befindet. "Wir spielten schnell. Wir benutzten unsere Beine. Wir verstanden uns... wir haben Spaß."
Mit diesen Attributen straften die Penguins ihre Kritiker, die ihnen noch im Dezember eine kurze Saison prophezeit hatten, Lügen und nisteten sich pünktlich zur heißen Saisonphase in der Spitzengruppe ihrer Division ein.