Pastrnak erhält MVP-Award beim NHL All-Star Game 2020

David Pastrnak von den Boston Bruins setzte sich beim Honda NHL All-Star Game 2020 als wertvollster Spieler durch. Der 23-jährige Tscheche erzielte in zwei Spielen vier Tore und zwei Assists und führte das Team der Atlantic Division als Kapitän im ersten Spiel mit einem 9:5-Sieg gegen die Metropolitan Division ins Finale. Dort unterlagen sie der Pacific Division mit 4:5, wobei Pastrnak wie in der ersten Partie der beste Scorer der Mannschaft war.

"Ich war definitiv von der Wahl überrascht", freute sich Pastrnak auf der Pressekonferenz nach dem Finale über die Wahl. "Ich weiß gar nicht wer das entscheidet, wer wählt. Ich hatte auf jeden Fall erwartet, dass der MVP aus dem Team der Sieger kommt."
Pastrnak nahm zum zweiten Mal in Folge am All-Star Game Teil und war erstmals Kapitän seiner Mannschaft. Im ersten Spiel verbuchte er drei Tore, darunter das erste Tor des Tages nach einem schönen Doppelpass mit Victor Hedman nach nur 26 Sekunden und einen Assist. Es folgte ein Alleingang, bei dem er Torwart Braden Holtby mit einer schnellen Bewegung verlud und mit der Rückhand tunnelte. Bei leerem Tor der Metropolitan Division komplettierte er seinen Hattrick.

Pasta

Im zweiten Spiel erzielte er das Tor zur zwischenzeitlichen 3:1-Führung der Atlantic Division bei einem Alleingang. Zuvor hatte er in der ersten Minute das 1:0 durch Hedman vorbereitet, natürlich per Rückhand, offensichtlich sein Motto des Abends.
"Wir hatten einen guten Start, das hat natürlich Spaß gemacht", erklärte er nach dem Spiel, trotz der Niederlage gut gelaunt. "Leider haben wir dann verloren. Wir wollten natürlich gewinnen, aber Glückwunsch an den Gegner. Trotzdem tat die Niederlage selbstverständlich weh."
Pastrnaks Ernennung zum wertvollsten Spieler war angesichts der versammelten Superstars zwar sicher nicht selbstverständlich, von einer Überraschung kann angesichts seiner Parade-Saison allerdings keine Rede sein.
"Er ist für uns in vielen Spielen der MVP", schwärmte Bruce Cassidy, der Pastrnak nicht nur als Trainer der Atlantic Division betreute, sondern auch im regulären Spielbetrieb sein Coach bei den Bruins ist. "Ich bin es gewohnt, ihn so bei der Arbeit zu sehen. Ich freue mich für ihn. Ich bin sicher, dass er hier heute Spaß hatte. Er durfte mit großartigen Spielern spielen und hat ein paar Tore geschossen. Leider hat es für uns nicht ganz gereicht, er hatte aber sicher trotzdem einen tollen Abend."

Pastrnak_Interview

Pastrnak ist mit 70 Punkten der viertbeste Scorer der NHL und der punktbeste Spieler der Bruins und der gesamten Eastern Conference. Mit 37 Toren führt er die Torschützenliste der Liga an, drei Tore vor Alex Ovechkin, der diese Position eigentlich Jahr für Jahr reserviert hat. Pastrnak fehlen nach 51 Spielen lediglich ein Tor, zwölf Assists und elf Punkte, um seine persönlichen Rekorde in allen Kategorien einzustellen. Angesichts des Tempos, das er vorlegt, sollte das kein Problem werden.
"Ich habe es auf jeden Fall genossen das C zu tragen, es hat mich auf jeden Fall nicht gebremst", scherzte der Außenstürmer. "Es hat Spaß gemacht. Es war das erste Mal, das war natürlich cool und wir hatten eine großartige Truppe, da macht das einfach Spaß."
Pastrnak setzte sich gegen starke Konkurrenz als MVP durch. Tomas Hertl von den San Jose Sharks war mit fünf Toren ein weiterer Kandidat, genau wie der Kölner Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers, der wie Pastrnak vier Tore und zwei Assists sammelte.
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"Im ersten Wechsel gegen die Metropolitan Division kam er im Backcheck bis an die eigene Torlinie zurück, da dachte ich mir: Wo war das die ganze Saison, offenbar muss ich ihn nur zum Kapitän machen", scherzte Trainer Cassidy über Pastrnaks Rolle als Kapitän. "Na viel Glück, wenn er Chara das C abnehmen will. Nein, im Ernst, er hat einen guten Job gemacht und hatte sichtlich Spaß mit den Spielern und hat den Moment einfach genossen."
Nach einem Abend voller Kunststücke und berauschend schöner Tore steht am Ende die Pacific Division als Sieger da, doch mit Pastrnak ist zumindest ein weiterer Spieler ein großer Gewinner. Mit sehenswerten Szenen wie am Samstag und den Leistungen, die er im laufenden Spielbetrieb bringt, wird er wohl nicht zum letzten Mal um die Ehrung als Bester unter den Besten gekämpft haben.