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Obwohl die Ottawa Senators am Donnerstag keine Punkte holten, war die Tonlage der Mannschaft nach dem Spiel durchaus positiv. Trotz der 4:6-Auswärtsniederlage gegen die Pittsburgh Penguins in der PPG Paints Arena richtete Trainer D.J. Smith lobende Worte an das Team und die Spieler gaben sich selbstbewusst.

"Wir sind das ganze Spiel über drangeblieben", hob Smith die Einstellung seiner Schützlinge hervor. "Ich finde, wir haben heute vieles richtig gemacht."
Die Senators starteten in den ersten 20 Minuten als dominante Mannschaft in die Partie. 22:12 Torschüsse zugunsten der Gäste wies die Statistik nach dem ersten Drittel aus, doch der Spielstand spiegelte das Übergewicht nicht wider. Dominik Simon brachte Pittsburgh früh in Front (5. Spielminute). Nach dem Ausgleich durch Drake Batherson (11.) eroberte Evgeni Malkin die Führung zurück (12.) und Mike Matheson erhöhte auf 3:1 (16.). Ottawas Torwart Anton Forsberg wurde nach 14:31 Minuten und zwei Gegentoren bei sieben Torschüssen durch Filip Gustavsson ersetzt.

PIT 6, OTT 4

"In den ersten beiden Dritteln haben wir genau so gespielt, wie wir es uns vorgenommen haben", erklärte Kapitän Brady Tkachuk. "Das Ergebnis hat das natürlich nicht gezeigt. Niemand von uns verliert gerne. Das tut schon ein bisschen weh."
Im zweiten Drittel wurden die Penguins phasenweise stärker und legten nach. Sidney Crosby nutzte ein Powerplay (32.) zum 4:1 und Matheson baute die Führung weiter aus (39.).
"Wir wissen alle, dass wir zu diesem Zeitpunkt eigentlich nicht mit vier Toren hätten zurückliegen müssen", betonte Smith den Kontrast zwischen Spielstand und Leistung auf dem Eis. "Wir haben heute viele Sachen sehr gut gemacht. Manchmal hat man eben solche Spiele. Wir haben diese Saison bereits einige Partien gewonnen, in denen wir schlechter gespielt haben."
Das dritte Drittel zeigte aber, dass Aufgeben im Wortschatz der Senators nicht vorkommt. Nur 1:45 Minuten nach der Drittelpause belohnte sich Tim Stützle für seine starke kämpferische Leistung mit einem Tor. Er führte sein Team mit acht Checks an, ein persönlicher Rekord. Mit dem Tor verlängerte er zudem seine Punkteserie auf drei Spiele (1 Tor, 2 Assists).
Stützles Tor löste anscheinend den Knoten, denn keine zwei Minuten später verkürzte Josh Norris auf 3:5 und legte dann sogar den Anschlusstreffer nach (49.). Den Penguins gelang es jedoch weitere Tore zu verhindern und in der letzten Spielminute nutzten sie das verwaiste Tor der Senators zur Entscheidung durch Jake Guentzel.

OTT@PIT: Stützle nutzt den Nachschuss

"Als wir in das dritte Drittel gegangen sind, wussten wir, dass es 1:5 steht, aber es hat sich nicht so angefühlt", ließ Senators-Verteidiger Thomas Chabot wissen. "Wir waren das ganze Spiel über wirklich stark.
Darauf können wir, finde ich, richtig stolz sein."
Gegen die Penguins mit zwei Toren Unterschied und einem Empty-Netter zu verlieren, ist tatsächlich keine Schande. Immerhin liegen sie mit 53 Punkten aus 39 Spielen (24-10-5) auf dem dritten Platz der Metropolitan Division und sind im Rennen um den ersten Platz aussichtsreich dabei.
Der Zeitpunkt des Duells war für Ottawa nicht unbedingt günstig, denn am Mittwoch waren erstmals in dieser Saison alle Spieler von Pittsburgh einsatzfähig. Sie mussten in dieser Saison auf beinahe jeden Spieler mindestens einmal verzichten, nur Center Evan Rodrigues und Verteidiger John Marino bestritten alle Spiele. Die Senators ließen sich aber von ihrem Gegner nicht beeindrucken und beschäftigten sich nach der Partie vor allem mit ihrem eigenen Auftreten.
"Wir können auf vieles an unserem Spiel stolz sein", meinte Tkachuk.
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"Wir haben bis zum Ende alles gegeben. Aus dieser Begegnung können wir etliche positive Dinge mitnehmen."
Seit ihrer Rückkehr aus einer Zwangspause aufgrund von Covid-Beschränkungen scheinen die Senators tatsächlich auf einem guten Weg. Von 2. bis 12. Januar bestritten sie elf Tage lang kein Spiel. Am vergangenen Donnerstag kehrten sie zurück mit der Parole: niemals aufgeben. Prompt gewannen sie mit 4:1 gegen die Calgary Flames und wandelten nur zwei Tage später einen 1:3-Rückstand gegen die Edmonton Oilers in einen 6:4-Sieg um. Es folgten ein 1:3 gegen die Buffalo Sabres und nun die Niederlage gegen Pittsburgh.
Mangelnden Einsatz kann man Ottawa aber bei den letzten zwei Auftritten nicht vorwerfen. Zusammengerechnet lautete ihr Torschussverhältnis 87:66 und der körperliche Einsatz stimmte mit 78:55 Checks ebenfalls. Wenn man ihnen etwas vorhalten muss, ist es die Chancenverwertung. Mit den aktuellen Leistungen geben sie sich aber in jedem Spiel die Möglichkeit zu gewinnen.
Wenn Senators im nächsten Match punkten wollen, sollten sie am Samstag einen ähnlich starken Auftritt abliefern, denn bei ihrem Gastspiel bei den Washington Capitals (7 p.m. ET; NHL.tv; So. 1 Uhr MEZ), wird ihre Aufgabe nicht leichter als in Pittsburgh.