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Österreich unterlag auch im letzten Gruppenspiel gegen Tschechien trotz der Möglichkeit zur Viertelfinal-Qualifikation deutlich mit 0:7 und muss ohne Punkt und nur einem erzielten Tor die Heimreise antreten. In den abschließenden Gruppenspielen sicherten sich Kanada und die USA durch Siege den ersten Platz in der jeweiligen Gruppe. Deutschland trifft im ersten Viertelfinalspiel am Samstag um 18 Uhr MEZ auf Russland.

Hier die Spiele des Tages im Einzelnen:
Tschechien - Österreich 7:0 (0:0/4:0/3:0)
Österreich hat sich ohne Punkt und insgesamt mit nur einem erzielten Tor aus dem Turnier verabschiedet. Von der Sensation, der Teilnahme am Viertelfinale, durfte die Mannschaft dabei nur bis zur Mitte des Spiels gegen Tschechien träumen. Mit einem Sieg nach 60 Minuten hätte Österreich den Gegner in der Tabelle noch hinter sich lassen können. Doch diese Möglichkeit wurde im zweiten Drittel endgültig verspielt. Im Endeffekt war der Klassenunterschied aber zu deutlich.
"Wir haben schon gehofft, dass ein Traum wahr werden könnte, aber wir wussten auch, dass wir Außenseiter sind und gegen eine physische starke Mannschaft spielen", sagte Österreichs Trainer Roger Bader. "Doch wir haben natürlich im Vorfeld versucht, den Spielern den Glauben an eine Sensation zu geben. Aber Tschechien ist eine Weltklassemannschaft, die die Russen geschlagen hat. Sie waren schon im ersten Drittel überlegen, jedoch haben wir gut verteidigt, so dass man da noch von Augenhöhe sprechen kann. Doch als das erste Gegentor fiel, wurde es zunehmend schwieriger, was sich mit dem 2:0 noch verstärkte."

Simon Kubicek brach in der 27. Minute den Bann und brachte den Favoriten mit 1:0 in Führung. Martin Lang erhöhte den Spielstand in der 33. und 39. Minute sowie Filip Prikryl in der 40. Minute bis zum zweiten Wechsel vorentscheidend auf 4:0. Nach 15 zu 6 Torschüssen zugunsten von Tschechien im ersten Drittel verdeutlichten sich die Kräfteverhältnisse im Mittelabschnitt endgültig. 23 zu 2 Abschlüsse sprachen eine klare Sprache, wonach Tschechien entschlossen war, jegliche Zweifel an ihrem Einzug in das Viertelfinale zerstreuen zu wollen und es schließlich auch konnte.
"Wir hatten natürlich den Traum hier etwas zu erreichen, doch das ist nur menschlich, dass das 2:0 ein Bruch im mentalen Bereich für unsere Spieler war und wir etwas eingebrochen sind", meinte Bader. "Doch auch im dritten Drittel hatten wir gute Momente und die Mannschaft hat gezeigt, dass sie sich nicht hängen lässt. Nur schade, dass wie gegen Russland am Ende zwei weitere Tore fielen und damit das Ergebnis am Ende wieder sehr deutlich wurde."
Pavel Novak in der 41. Minute, David Jiricek in der 57. Minute und Jan Mysak in der 60. Minute stellten den 7:0-Endstand her und münzten weitere 23 zu 7 Torschüsse im Schlussdrittel in drei Treffer um. So zeichnete sich bis zum Ende Österreichs Torhüter Sebastian Wraneschitz mit 54 Saves aus und verhinderte Schlimmeres. Er hat in dem gesamten Turnier durch starke Leistungen Werbung für sich gemacht. Nick Malik als Schlussmann Tschechiens verbuchte mit 15 Saves seinen Shutout.
"Wir hatten eine Gruppe mit vier der Top-6-Nationen. Deswegen war es äußerst schwierig und wir letztendlich chancenlos", stellte Bader klar. "Gegen Deutschland, die Schweiz oder die Slowakei hätte es anders ausgesehen, aber die sind in der anderen Gruppe. Die Bilanz sieht jetzt sehr schlecht aus, aber wir hatten gute Momente im Turnier und das sollte auch allgemein anerkannt und nicht alles schlecht gemacht werden."
Auch der zukünftige NHL-Spieler und Kapitän Marco Rossi ist überzeugt, dass das Turnier einen großen Lernprozess für sein Land gebracht hat: "Es war wirklich schwierig für uns, weil wir auf diesem Niveau keine Erfahrung haben. Alles war neu für uns, aber es wird nächstes Jahr besser sein. Wir hatten hier eine junge Truppe am Start, aber nächstes Jahr wissen wir, was zu erwarten ist und wir werden eine bessere Chance haben. Ich bin trotzdem stolz darauf, wie wir gespielt haben."
Durch die besondere Situation, dass es in diesem Jahr keine unterklassigen Weltmeisterschaften gibt, wird kein Absteiger ermittelt und Österreich bleibt somit auch im kommenden Jahr erstklassig.
Kanada - Finnland 4:1 (1:0/2:0/1:1)
Kanada sicherte sich durch einen überzeugenden Auftritt und einem 4:1-Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Finnland den Gruppensieg in A und trifft im Viertelfinale auf Tschechien. Die Skandinavier treten als Gruppenzweiter im ewigen Bruderduell gegen Schweden an. Schon im ersten Drittel hatte das Team mit dem Ahornblatt auf der Brust deutlich den Ton angegeben. Ein Wunder, dass es beim Torschussverhältnis von 17 zu 1 bis zur ersten Pause durch den Treffer von Dylan Cozens (4.) nur 1:0 stand. Finnlands Torhüter Kari Piiroinen war der Fels in der Brandung. Im zweiten Drittel machten es Dylan Holloway (27.) und Peyton Krebs (33.) für Kanada besser und nutzten die weitere Überlegenheit der Gastgeber (18:6 Torschüsse) zum Ausbau der Führung auf 3:0. Nach dem zweiten Wechsel konnte Finnland, nachdem Brad Lambert in der 46. Minute auf 1:3 verkürzte, noch einmal Morgenluft schnuppern und mehr Initiative ergreifen. Doch zu mehr reichte es nicht. Cozens machte mit einem Empty-Net-Tor in der 59. Minute alles klar. Finnlands Trainer Antti Pennanen hatte Piiroinen bereits 2:24 Minuten vor dem Ende zugunsten des sechsten Feldspielers aus dem Tor genommen.

Schweden - USA 0:4 (0:2/0:2/0:0)
Die USA hat mit einem klaren 4:0 gegen Schweden den ersten Rang in der Gruppe B ergattert und Russland sowie die Skandinavier auf die Plätze verwiesen. Der Führende der Scorerwertung des Turniers Trevor Zegras (13 Punkte, 6 Tore, 7 Assists) führte die U.S. Boys mit einem Treffer und zwei Assists an. Torhüter Spencer Knight verbuchte mit 27 Saves seinen zweiten Shutout. Die USA machten schon früh durch zwei Tore mit den ersten fünf Schüssen deutlich, wohin die Reise gehen würde. Drew Helleson erzielte nach 69 Sekunden die Führung, die Zegras in der 4. Minute ausbaute. Die Schweden kamen ihrerseits zu guten Chancen, doch Ryan Johnson erhöhte in der 22. Minute auf 3:0. Victor Soderstrom vergab in der 24. Minute die Möglichkeit, mit einem Penalty den Spielstand zu verkürzen. Nur 21 Sekunden später erzielte Alex Turcotte das 4:0. Danach war der Arbeitstag für Torhüter Hugo Alnefelt, der vier Gegentore bei 21 Schüssen zuließ, beendet. Er wurde durch Jesper Wallstedt (16 Saves) ersetzt. Es war die erste Vorrunden-Niederlage der Schweden in regulärer Spielzeit im Rahmen der Junioren-WM seit dem 26. Dezember 2006 (0:2 gegen Kanada).

Die Viertelfinalpaarungen am 2. Januar:
Russland - Deutschland 10 a.m. MT / 18 Uhr MEZ
Schweden - Finnland 1:30 p.m. MT / 21.30 Uhr MEZ
Kanada - Tschechien 5 p.m. MT / 3.1. 1 Uhr MEZ
USA - Slowakei 8:30 p.m. MT / 3.1. 4.30 Uhr MEZ