WORLD JUNIORS 12-28

Nachdem die Partie der USA gegen die Schweiz aufgrund von zwei Corona-Fällen in Reihen des Kaders der Amerikaner am Spieltag kurzfristig abgesagt werden musste (und mit 1:0 für die Eidgenossen gewertet wurde), konnte am Dienstag im Rahmen der IIHF Juniorenweltmeisterschaft in Edmonton und Red Deer nur eine Begegnung ausgetragen werden.

Diese geriet zu einer eindeutigen Angelegenheit zu Gunsten der Gastgeber aus Kanada. Gegen Österreich feierten diese einen nie gefährdeten 11:2-Sieg im Rogers Place. Im ersten Junioren-WM-Spiel zwischen diesen beiden Nationen seit mehr als 40 Jahren wurde der angehende Superstar Connor Bedard (16) zum jüngsten kanadischen Spieler, der je vier Tore in einem WJC-Spiel erzielt hat.

"Er ist ein Ausnahmespieler, und was mir in der kurzen Zeit, die ich mit Connor verbracht habe, besonders gut gefallen hat, ist, wie aufgeschlossen er gegenüber dem Trainer ist", sagte Kanadas Coach Dave Cameron, der die Eiszeit von Bedard von 12:23 Minuten im ersten Spiel auf 14:33 Minuten beim zweiten Auftritt erhöhte. "Man muss diese Ausnahmespieler ihre Stärken ausspielen lassen, aber man muss ihr Spiel auch abseits des Pucks reifen lassen, und Connor hat in dieser Hinsicht gute Fortschritte gemacht." Das Vertrauen wurde belohnt. Der einzige 16-Jährige, der zuvor einen Hattrick bei den Junioren-Weltmeisterschaften erzielt hat, war Wayne Gretzky beim Turnier 1978. Diese Tatsache zeigt schon, wie außergewöhnlich diese Leistung war. "Wenn man seinen Namen zusammen mit dem von Wayne Gretzky hört und einem diese Ehre zuteilwird, ist das ziemlich verrückt und unwirklich", bestätigte Bedard, der insgesamt zwölf Torschüsse gegen Österreich abgegeben hatte.
Österreich ist nach der 1:7-Niederlage gegen Finnland am Montag auch nach Spiel zwei des Turniers weiterhin punktlos. "Natürlich sind wir mit dem Ergebnis nicht zufrieden, aber es war ein tolles Gefühl, gegen Kanada in einer so großen Halle zu spielen", gab Österreichs Lukas Necesany zu Protokoll. "Ich glaube, wir wollten es einfach nur genießen.
Trotz des Ergebnisses hatte jeder zumindest ein bisschen Spaß, und wir können etwas aus diesem Spiel mitnehmen." Allein im ersten Drittel lautete das Torschussverhältnis 25:6 zu Gunsten der Hausherren. Kein leichter Auftakt für den österreichischen Torwart Leon Sommer. Der 19-jährige Linzer gab sein Debüt bei den World Juniors.
Kent Johnson eröffnete den Torregen im Powerplay nach 5:08 Minuten mit einem schönen One-Timer auf Vorlage von Cole Perfetti und Owen Power.
Nur 55 Sekunden später stand es bereits 2:0. Lukas Cormier war der Torschütze. Bis zum Drittelende erhöhten Logan Stankoven (9.)und zwei Mal Bedard (16., 17.) auf 5:0 für Kanada. Damit war die sportliche Vorentscheidung auf dem Eis schon gefallen. "Ich denke, jeder weiß, dass Kanada nicht der einfachste Gegner ist, aber er hatte eine Menge guter Schüsse", befand Österreichs Vinzenz Rohrer.
"Es macht das Spiel leicht, wenn man hier mit diesen Jungs spielt", zeigte sich Bedard auf der Gegenseite zufrieden mit der Leistung der eigenen Mannschaft. "Es war ein gutes Spiel für unser Team und ich hatte natürlich Glück, dass ich diese Tore erzielen konnte."
Im zweiten Drittel machte Bedard seinen Hattrick nach 6:13 Minuten perfekt, als er ungehindert durch die österreichischen Verteidiger tanzte und eine hohe Scheibe an Sommer vorbeischoss. Der kanadische Torhüter Brett Brochu kam bei seinem ersten Einsatz bei den Junioren-Weltmeisterschaften auf 20 Paraden. Die Österreicher machten dem Routinier der London Knights jedoch 31 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels einen ersten Strich durch die Rechnung. Brochu kam heraus, um den Puck zu spielen und verlor den Halt. Vinzenz Rohrer schnappte sich den Puck an der Bande und schickte ihn quer zu Lukas Necesany, der den Puck in das Tor schoss. "Er hat einen tollen Pass gespielt und ich habe die Scheibe einfach ins leere Tor geschossen", sagte Necesany. "Ich bin wirklich glücklich darüber und dankbar für den tollen Pass!"
Mit einem Zwischenstand von 6:1 ging es folglich in die finalen 20 Minuten. Nur 27 Sekunden nach Beginn des dritten Drittels gerieten die österreichischen Verteidiger in Unordnung und vertändelten den Puck, so dass Perfetti mit einem Schlenzer aus dem Slot den Sechs-Tore-Vorsprung Kanadas wiederherstellen konnte. Bedard erzielte sein viertes Tor mit einem schönen Tip (43.). Mason McTavish sorgte mit zwei Toren im Abstand von 47 Sekunden für eine 10:1-Führung Kanadas nach weniger als sechs Minuten im letzten Spielabschnitt. Perfetti setzte Mavrik Bourque in Szene, der das 11:1 (47.) erzielte.
Österreichs Mathias Bohm sorgte nach einem Abpraller im Powerplay in der 53. Minute noch einmal für etwas Freude bei den Fans des Außenseiters.
Mehr als Ergebniskosmetik war dieses Tor aber nicht mehr. "Das Wichtigste ist, dass wir uns darauf konzentrieren, wie wir spielen", sagte Rohrer. "Wir müssen uns darauf konzentrieren, Schüsse zu machen, den Puck ins Tor zu schießen, ein Forechecking zu betreiben und wirklich mutig zu sein. Das ist der größte Schlüssel zu unserem Erfolg, wir müssen verbissen sein und den Puck wirklich wollen."