Die großen Fähigkeiten, die Nylander besitzt, werden ihm allenthalben attestiert. Aber wie bei Spielern seines Alters häufig der Fall, liegen Genie und Wahnsinn eng beieinander. Bei der 3-7-Pleite gegen die Tampa Bay Lightning in der letzten Oktober-Woche hatte er einen Aussetzer, für den er Spott und Kritik erntete.
Anstatt einen Schlagschuss von Steven Stamkos wagemutig zu blocken, blieb er auf halbem Weg stehen, hüpfte er mit beiden Beinen hoch und machte die Bahn frei. Der Puck schlug im Tor ein, weshalb die Szene in den Medien ausgiebig gezeigt und diskutiert wurde. "Das ist das erste Mal in den letzten 20 Jahren, dass ich so etwas sehe", ätzte der Co-Trainer der New York Rangers, Matthew Barnaby, laut der schwedischen Zeitung Expressen. Torontos Coach Mike Babcock ließ ebenfalls durchblicken, dass er nicht amüsiert war über Nylanders Anleihen beim Eiskunstlauf. Doch die Wogen glätteten sich schnell.
Der Schwede hat das Pech, dass Toronto mit Matthews und Mitchell Marner über zwei weitere exzellente Rookies auf der Center-Position verfügt. Sie stahlen ihm zuletzt ein wenig die Show und liegen in der Scorer-Wertung. So kam Nylander in den vergangenen fünf Einsätzen lediglich auf zwei Torvorlagen und schnitt damit schlechter ab als seine beiden Teamkollegen.
In dieser Woche kursierte auf Twitter die Meldung, dass Toronto überlegt, Nylander zu traden. Der zeigte sich geschockt. "Das kam völlig überraschend für mich. Ich wusste nicht so recht, was ich davon halten sollte", sagte er der Zeitung Toronto Sun.
Trost bekam er von seinem Vater Michael. "Auf Twitter wird so viel verbreitet. Da ist auch dummes Zeug dabei", meinte er. Coach Babcock riet dem Youngster ebenfalls, sich keine Sorgen zu machen, sondern sich auf die kommenden Aufgaben zu konzentrieren. Der nächste Einsatz für Nylander und die Maple Leafs steht für Samstag bei den Boston Bruins auf dem Spielplan.