Nach 21 Spielen steht Niederreiter jetzt bei zwei Toren und acht Assists. Für seine Verhältnisse ist das eine relativ geringe Ausbeute, doch die Formkurve zeigt wieder nach oben.
Sehr zufrieden kann der Paradestürmer der Schweizer über die Leistung seines Teams sein. Minnesota steht mit 26 Punkten (12-7-2) auf Rang drei der hart umkämpften Central Division, hinter den punktgleichen Winnipeg Jets und den Nashville Predators, die noch vergangene Saison die Presidents' Trophy als punktbestes Team der Saison holten. Sie führen die Liga auch diese Saison mit 31 Zählern an. Dabei kommen die Wild ohne Stars im Rang eines Connor McDavid, Sidney Crosby, oder Alex Ovechkin aus. Der beste Scorer ist Mikael Granlund mit 19 Punkten (zehn Tore, neun Assists), was im ligaweiten Vergleich nur Platz 47 bedeutet.
"Wir haben vier konstante Reihen", erklärt Niederreiter die Stärke des Teams. "Wir haben jede Reihe dazu gebracht erfolgreich zu sein. Das ist bei uns einfach wichtig. Wir haben eine gute Mannschaftsleistung, wenn es bei einem nicht so gut läuft, dann kommt der nächste und hilft aus. Wir haben einfach eine gute Stimmung im Team und lachen viel miteinander."
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Das entlastete auch ihn selbst, als er nicht traf, doch die Torflaute sieht er insgesamt eher locker, besonders nun, da er sich offenbar wieder der Normalität nähert. Ein Geheimrezept für den Weg zurück zu seinen Leistungen hat er nicht.
"Ich habe eigentlich nichts geändert. Wenn du keine Tore schießt, versuchst du meistens noch härter zu arbeiten, mehr zu schießen, aber das ist einfacher gesagt als getan. Man muss einfach entspannt sein, tief atmen und entspannt und mit gutem Gefühl aufs Eis gehen."
Die Wild waren besonders auswärts in den letzten Wochen eine Macht und auch Niederreiter feierte sein erstes Tor nicht im eigenen Stadion, sondern in Kalifornien bei den Kings während einer Serie von sieben Spielen in der Fremde. Der Stürmer und seine traditionell als heimstark bekannten Wild freuen sich nun wieder auf mehr Spiele vor eigenem Publikum, was seine Leistungen und die des Teams weiter anfachen dürfte, wenn die Dinge ähnlich wie in den letzten Jahren laufen.
"Zu Hause sind wir immer sehr stark. Wir müssen schauen, dass die anderen Mannschaften nicht gerne zu uns kommen. Wir waren jetzt auch auswärts sehr stark, das hilft uns denke ich auch, wieder von Anfang an ein gutes Gefühl zu Hause zu haben."
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El Nino, wie er gerne auch genannt wird, stand mit den Wild in den letzten fünf Jahren in Folge in den Stanley Cup Playoffs, doch weiter als bis in die zweite Runde ging es nie. Bisher ist das Team wieder auf Playoff-Kurs, doch Niederreiter will davon zunächst nichts wissen. "Im Moment dürfen wir noch nicht so weit nach vorne schauen", mahnt er zur Bescheidenheit und zur Konzentration auf die Gegenwart.
Bescheidenheit, Konzentration und harte Arbeit gehören ohnehin stets zu seiner Einstellung und seinem Auftreten. Dabei hat er in der Heimat längst einen Status, den nicht viele Spieler erreichen. Er ist nicht nur der beste Torschütze, sondern hinter Mark Streit und Roman Josi auch der drittbeste Vorbereiter (113 Assists) und Scorer (218 Punkte), der jemals den Weg aus der Schweiz in die NHL fand. Er gehört zu den Vorreitern der wachsenden Bedeutung der Eidgenossen in der NHL.