Die Top-Tore von Niederreiter in dieser Saison

NHL.com/de blickt auf bedeutende deutschsprachige Spieler zurück, die ihre Schlittschuhe für einzelne Franchises geschnürt haben. In dieser Folge die Carolina Hurricanes.

Die Carolina Hurricanes sind erst 1997 durch den Umzug der Franchise in die NHL gekommen. Die von 1972 bis 1979 in der World Hockey Association (WHA) angetretenen New England Whalers wurden 1979 mit der Auflösung der WHA und der Aufnahme in die NHL zu den Hartford Whalers. 18 Jahre später wechselte die Organisation nach Raleigh in den Bundesstaat North Carolina.
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Während der Zeit in Hartford wurde Hnat Domenichelli in der Saison 1996/97 zum Pionier, obwohl der damals noch keine Schweizer Staatsbürgschaft innehatte. Er wurde beim NHL Draft 1994 von den Whalers in der vierten Runde an insgesamt 83. Stelle ausgewählt und gab am 5. Oktober 1996 sein Debüt in der NHL für Hartford im Spiel gegen die Phoenix Coyotes. Der in Edmonton geborene Stürmer erzielte am 25. Januar 1997 sein erstes NHL-Tor und kam in der Spielzeit auf 13 Spiele mit zwei Toren und einen Assist.
Die NHL-Karriere von Domenichelli ging anschließend bei den Calgary Flames, Atlanta Thrashers und Minnesota Wild weiter. Insgesamt absolvierte er in der NHL 267 Spiele (52 Tore, 61 Assists). Nach seinem Wechsel zum HC Ambri-Piotta in die Schweiz im Jahr 2003, nahm er später die Staatsbürgerschaft in seiner neuen Heimat an und vertrat das Land bei der Olympiade 2010 in Vancouver. Bis heute ist er in der Schweiz tätig, seit 2019 als sportlicher Direktor des HC Lugano.
Den größten Erfolg im Trikot der Hurricanes feierte in der Saison 2005/06 Martin Gerber. Er war damit der erste in der Schweiz geborene Spieler, der für Carolina aktiv wurde. Der Torhüter hatte vor dem Lockout zwei Spielzeiten als Backup bei den Anaheim Ducks verbracht und kam zur rechten Zeit, denn am Ende des Spieljahres konnte er als zweiter Vertreter seines Landes nach David Aebischer 2001 (Colorado Avalanche) den Stanley Cup in die Höhe stemmen.

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Während der regulären Saison war Gerber die unumstrittene Nummer 1 und absolvierte 60 Spiele. Dabei konnte er 38 Siege mit 14 Niederlagen in regulärer Spielzeit und sechs weiteren in der Verlängerung verbuchen. Sein Gegentorschnitt lag bei 2,87 pro Spiel und die Fangquote bei 90,6 Prozent. Drei Partien beendete er ohne Gegentor.
Zwei schlechte Auftritte zu Beginn der Stanley Cup Playoffs - im zweiten Spiel wurde er nach drei Gegentoren in 15 Minuten ausgewechselt - kosteten ihn den Job als Starter. Cam Ward stand anschließend zwischen den Pfosten. Zwar kehrte Gerber in der zweiten Runde zu einem Kurzeinsatz zurück und durfte im Conference Finale erneut ins Tor, doch nach einem Shutout war im darauffolgenden Spiel nach drei Gegentoren in 22 Minuten Schluss. Im Stanley Cup Finale hatte er keinen Einsatz mehr. Seine NHL-Laufbahn ging noch über die Ottawa Senators zu den Toronto Maple Leafs und Edmonton Oilers weiter, ehe er nach 229 NHL-Spielen (113-78-7-14; 2,63, 91,1 %) in die Schweiz zurückkehrte.
Der erste Deutsche kam ein Jahr, nachdem Gerber wieder aus Carolina weg war und feierte an diesem Ort den Durchbruch in seiner Karriere. Dennis Seidenberg wurde von den Phoenix Coyotes im Januar 2007 zu den Hurricanes transferiert und danach zum Stammspieler. Allerdings setzte er sich erst in seiner dritten Spielzeit richtig durch. Zuvor war er häufiger der siebte Verteidiger auf der Tribüne und außerdem stoppte ihn für lange Zeit eine Knieverletzung.
Trotzdem kam Seidenberg auf 139 Spiele (6 Tore, 45 Assists) für Carolina und gehörte in den Playoffs 2009 zum Stamm, als die Hurricanes bis ins Eastern Conference Finale vordrangen. Nachdem sein auslaufender Vertrag im Anschluss aber nicht verlängert wurde, schloss sich Seidenberg zur Saison 2009/10 den Florida Panthers an und beendete sein Engagement bei den Hurricanes.

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Am 29. November 2011 wurde Andreas Nödl von den Hurricanes über die Waiverliste verpflichtet. Sein bisheriger Klub, die Philadelphia Flyers, die ihn im NHL Draft 2006 bereits in der zweiten Runde an insgesamt 38. Stelle ausgewählt hatten, setzten ihn darauf. Der österreichische Stürmer absolvierte für die Hurricanes in zwei Spielzeiten 56 Spiele (drei Tore, fünf Assists), kam aber nicht über den Status eines Ergänzungsspielers hinaus. Deswegen kehrte er auch 2013 Nordamerika den Rücken und in seine Heimat zum Klagenfurter AC zurück. Nach einem Intermezzo beim EC Red Bull Salzburg und fünf Jahren bei den Vienna Capitals beendete er im Sommer 2019 seine aktive Karriere.
Seit Januar 2019 versucht Nino Niederreiter sein Glück bei den Hurricanes. Der Schweizer Stürmer wurde von den Minnesota Wild nach Raleigh transferiert. Der Wechsel kam überraschend, doch dem Churer, der im NHL Draft 2010 von den New York Islanders an insgesamt fünfter Stelle ausgewählt wurde, gab die neue Aufgabe einen unerwarteten Schub. In 36 Spielen bis zum Ende der regulären Saison 2018/19 erzielte Niederreiter 14 Tore und 16 Assists. Für eine ähnliche Ausbeute benötigte er für die Wild in den zwei Jahren zuvor fast die doppelte Anzahl an Partien.

Das Beste aus 2018/19: Nino Niederreiter

Zwar lief es für ihn persönlich in den folgenden Playoffs mit einem Tor und drei Assists in 15 Spielen nicht mehr ganz so gut, doch die Mannschaft zog unter anderem nach einem Sieg über den Titelverteidiger Washington Capitals überraschend in das Eastern Conference Finale ein.
Auch in der neuen Saison 2019/20, die am 12. März wegen dem Ausbruch der Corona-Pandemie unterbrochen wurde, benötigte Niederreiter etwas Anlaufzeit, doch seine mannschaftsdienliche Art wird bei den Hurricanes geschätzt. Bis zur Pause standen für ihn elf Tore und 18 Assists in 67 Spielen zu Buche. Vielleicht kann er in Zukunft seinen Beitrag leisten, um Carolina zu neuen Höhen zu führen?