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Die Minnesota Wild reden wieder ein Wörtchen mit im Kampf um die Playoff-Plätze in der Western Conference. In den letzten sieben Spielen holte die Franchise aus Saint Paul elf von 14 möglichen Punkten (5-1-1). Getragen wurde Minnesota in dieser Zeit von Nino Niederreiter, der in besagtem Zeitraum in jedem Spiel scorte und insgesamt sechs Tore und zwei Assists sammelte. Nach schwierigem Saisonstart ist der 25-jährige Schweizer plötzlich unverzichtbar geworden.

Am Mittwochabend (Ortszeit) beim Auswärtsspiel gegen die Buffalo Sabres (5:4) zeigte Niederreiter mal wieder, was ihn in den letzten Wochen so stark machte: Der Schweizer stach in den High-Slot-Bereich und hielt beim scharfen Zuspiel von Mikko Koivu reaktionsschnell den Schläger in die Flugbahn des Pucks, um entscheidend zum 3:1 abzufälschen (15.). Eine Just-In-Time-Produktion dann auch im zweiten Drittel, als Eric Staal die Scheibe von hinter dem Tor in den Slot spielte, wo Niederreiter unter Bedrängnis von Josh Gorges das Spielgerät zum 4:2 ins Tor tippte (28.).
"Er zieht zum Tor und er ist hungrig", lobte Wild-Coach Bruce Boudreau den Shootingstar der letzten Wochen. "Er ist keiner für eine Million Traumtore, aber er macht die dreckigen Tore vor dem Kasten." Typisch Niederreiter eben.

Erst glücklos, dann verletzt, jetzt unverzichtbar
Dabei erwischte der 25-Jährige eher einen durchwachsenen Start in die Saison: In seinen ersten drei Spielen blieb der Linksschütze ohne Scorerpunkt, dann bremste ihn eine Knöchelverletzung aus. Seitdem zeigt sich aber der Flügelstürmer wieder produktiv, legte im Heimspiel gegen Winnipeg (1:2) erstmals auf und erzielte zwei Tage später gegen Montreal (6:3) seinen ersten Treffer.
Seit fünf Partien ist der Schweizer ununterbrochen auf dem Scoring-Bogen zu finden: Acht seiner insgesamt elf Punkte erzielte Niederreiter in diesem Zeitraum. Mit bereits acht Treffern ist er zudem Minnesotas zweitbester Schütze hinter Jason Zucker - und das trotz sechs verpasster Partien aufgrund seiner Knöchelverletzung. Der Torinstinkt ist zurück beim in Chur geborenen Angreifer: Er ist der einzige Schweizer, dem mindestens 20 Tore in einer Saison gelangen. Auch in dieser Spielzeit ist der 25-Jährige auf dem besten Weg, diese Marke zum vierten Mal in Folge zu knacken.
Minnesota profitiert - auch im Powerplay
Nicht zu übersehen ist auch die Parallele von Niederreiters persönlichem Erfolg und dem der Wild: Während der Punkt-Serie des 25-Jährigen fuhr Minnesota satte 14 Zähler ein (5-1-1) und ist plötzlich wieder in unmittelbarer Schlagdistanz zu den Wild-Card-Plätzen in der Western Conference.

Im State of Hockey durfte Niederreiter zuletzt in der zweiten Sturmreihe als Rechtsaußen neben Center Staal und Flügelspieler Zucker ran. Auch bekam er immer mehr Eiszeit im Powerplay, das in den letzten vier Spielen richtig heiß lief (7/16, 43,75 Prozent). Der 1,88 Meter große und 95 Kilogramm schwere Stürmer ist mit seiner Schnelligkeit, seinem Einsatzwillen und zuletzt auch wieder durch seinen Scoringtouch unverzichtbar geworden.
Auch Granlund nicht zu stoppen
Vollends zufrieden ist Niederreiter allerdings noch nicht: "Es war definitiv nicht unser bestes Spiel. Wir waren lange schlampig und haben sie trotz Führung am Leben gelassen. Am Ende des Tages war es gut, dass wir sie geschlagen haben, aber es war definitiv nicht so gut, wie wir eigentlich spielen wollten", sagte der Doppelpacker nach dem Sieg über die Sabres.
Allerdings ist Niederreiter nicht der einzige Erfolgsgarant derzeit, denn auch Mikael Granlund hat mittlerweile eine beeindruckende Serie von neun Scorerpunkten (vier Tore, fünf Assists) in den letzten fünf Spielen am Laufen. "Manchmal gehen sie rein, manchmal nicht. So ist das Leben. Solange wir versuchen, so gut wie möglich zu spielen, Chancen kreieren und verantwortungsvoll damit umgehen, wird es passieren", berichtet der ebenfalls 25-jährige Finne, der aktuell in Minnesotas Top-Formation neben Daniel Winnik und Koivu gesetzt ist und wie Niederreiter jüngst einen Doppelpack schnürte.