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Mit dem Schweizer Nico Hischier wurde beim NHL Draft 2017 von den New Jersey Devils zum ersten Mal in der Geschichte ein deutschsprachiger Spieler an der Nummer 1 ausgewählt. NHL.com/de wird auch in seiner zweiten NHL-Saison 2018/19 im vierzehntägigen Rhythmus in der Rubrik "Tracking Hischier" verschiedene Bereiche der beginnenden Karriere des jungen Centers besonders unter die Lupe nehmen.

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Die New Jersey Devils haben mit dem Spieltag am Dienstag wieder die rote Laterne der Eastern Conference übernommen. Durch den zeitgleichen 3:2-Sieg der Philadelphia Flyers unter ihrem neuen Trainer Scott Gordon gegen die Detroit Red Wings und die empfindliche 7:2-Niederlage der Devils zu Hause im Prudential Center gegen die Toronto Maple Leafs, tauschten die Flyers und Devils die Plätze.
Im Gegensatz zur Team-Misere spielt Nico Hischier weiterhin eine solide Saison und konnte am vergangenen Freitag gegen die Vegas Golden Knights das erste Siegtor in der Verlängerung seiner Karriere erzielen. Von Sturmkollegen Marcus Johansson an der linken Seite des gegnerischen Tores angespielt, zog er mit dem Puck am Schläger am Gäste-Torhüter Marc-Andre Fleury vorbei, der den ersten Versuch die Scheibe über die Linie zu drücken noch abwehren konnte, doch im Liegen schaffte es Hischier schließlich dann doch den Nachschuss unterzubringen.

VGK@NJD: Hischier mit raffiniertem Move zum OT-Sieg

"Es ist eines der ersten Tore in der Karriere, an die man sich sein ganzes Leben erinnern wird", erzählte ein sichtlich erfreuter Hischier. Mit dem Rücken auf dem Eis liegend riss er die Arme nach oben und ließ sich kurz darauf von seinen Teamkollegen feiern. Es war der erste Sieg der Devils in einer Zusatzschicht in dieser Saison. Zuvor hatten sie fünf Mal in der Verlängerung und einmal im Shootout verloren. Wichtige Punkte die jetzt und vielleicht auch in der Endabrechnung fehlen werden.
"Die Verlängerungen in dieser Saison liefen nicht so gut und der Punkt war deswegen sehr wichtig für uns", betonte Hischier. Der Glücksmoment hielt jedoch nicht lange. Am Samstag verloren die Devils bei den Nashville Predators mit 1:2 nach Shootout und am Dienstag kamen sie wie erwähnt gegen Toronto unter die Räder.
Der 19-jährige Schweizer war einer der Torschützen gegen die Maple Leafs und punktet in gewohnter Regelmäßigkeit. Er liegt nach 30 Spielen bei neun Toren und 14 Vorlagen zu 23 Punkten. Damit hat er mit im Schnitt 0,77 Punkte pro Spiel eine bessere Bilanz als in seiner vergangenen Rookie-Saison, in der er mit 20 Toren und 32 Assists auf 52 Punkten in 82 Spielen kam, was einen Schnitt von 0,63 ergab.

OTT@NJD: Hischier baut Führung im Nachschuss aus

Doch eine besondere Statistik weist eine Schwäche von Hischier aus, die er bald abstellen sollte. Er hat fünf Punkte im Powerplay durch zwei Tore und drei Vorlagen stehen. Soweit so gut, doch diese fünf Punkte hat er allesamt im ersten Monat geliefert. Seit 20 Spielen konnte er trotz entsprechender Eiszeit keinen Zähler mehr in Überzahl verbuchen. Hinzu kommt, dass das Spiel mit einem Mann mehr auf dem Eis nicht zu den Stärken des Teams gehört. Mit der mageren Erfolgsquote von 18,2 Prozent liegen sie auf dem 21. Platz in der Liga.
Schaut man auf 2017/18 zurück, dann hat Hischier von seinen 20 Toren auch nur eines und von seinen 52 Punkten lediglich sechs im Powerplay produziert. Das sind zwölf Prozent seiner Punkte, in diesem Jahr sind es mit 22 Prozent immerhin fast doppelt so viele. Trotzdem bleibt folglich festzuhalten, dass dieser Bereich bislang nicht die Stärke in seiner Karriere ist.
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In der Folge wird Hischier beweisen müssen, dass dieses Manko nur ein vorübergehendes ist, denn der Unterschied zwischen einem guten und einem großartigen Spieler wird häufig in den Special Teams herausgearbeitet und was er in diesen Situationen zu leisten im Stande ist.
Am Freitag daheim gegen die Ottawa Senators konnten die Devils zwar mit 5:2 gewinnen und trafen immerhin einmal in Überzahl bei drei Möglichkeiten. Hischier gelang wieder kein Punkt. Diese Schwäche sollte abgestellt werden. Je schneller desto besser. Andererseits dürfte es ihm egal sein, so lange die Mannschaft gewinnt.