Hischier

Nico Hischier nutzt die Pause in der NHL-Saison, um seinem Land zu dienen. Der Schweizer Center der New Jersey Devils leistet derzeit einen Teil seiner militärischen Verpflichtungen ab. Die Schweiz sieht einen obligatorischen Dienst für alle arbeitsfähigen männlichen Bürger vor, sobald sie 18 Jahre alt sind. Hischier, der im Januar seinen 21. Geburtstag feierte, hatte immer seine Bereitschaft zum Militärdienst erklärt, konnte aber aufgrund des straffen NHL-Programms nicht damit beginnen.

Nachdem die NHL-Saison am 12. März wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochen worden war, kehrte Hischier in die Schweiz zurück. Da die Devils nicht zu den 24 Teams gehören, die nach dem Re-Start den Spielbetrieb wieder aufnehmen und um den Stanley Cup kämpfen, hatte der Walliser nun die Möglichkeit, in die Rekrutenschule einzurücken.
"Nach den 18 Wochen im Frühjahr und Sommer muss ich in den nächsten sechs bis sieben Jahren jeweils nur noch drei Wochen im Trainingszentrum des Militärs verbringen", sagte Hischier am Samstag bei einer von den Devils arrangierten Videokonferenz. "Wenn Sportler an Weltmeisterschaften für die Schweiz teilnehmen, zählt das auch (für bis zu drei Wochen)." Nach Angaben von Hischier läuft der Dienst für Sportler in der Armee anders ab als sonst üblich. Man müsse überwiegend Aufgaben ohne Waffengebrauch erledigen.

Hischier Hughes

"In meiner Gruppe sind sieben Eishockeyspieler, berichtete Hischier. "Wegen des Coronavirus waren wir die ersten vier Wochen ausschließlich zu Hause und haben am Computer eine Art Homeschooling absolviert. Danach haben wir mit 45-minütigen Treffen im Trainingszentrum begonnen, in denen wir anfangs Erste Hilfe gelernt haben."
Hischier hat inzwischen bereits mehr als die Hälfte seines für dieses Jahr geplanten Dienstes hinter sich. Sieben Wochen stehen ihm noch bevor. Wenn alles normal läuft, hat er sein Soll im August erfüllt.
Militärischen Drill habe er bislang noch nicht über sich ergehen lassen müssen, sagte Hischier. "Es geht mehr darum, korrekt gekleidet zu sein, wenn wir zum Trainingszentrum gehen. Dort gibt es alles, was man braucht, um optimal zu trainieren. Das war ein Grund, weshalb ich diesen Schritt jetzt gemacht habe. So konnte ich in Form bleiben, nachdem sonst keine Fitnessstudios geöffnet waren und ich auch nicht einfach nur zu Hause sein wollte."
Hischier ist in der vergangenen Saison bei den Devils zum Leader geworden. In seiner dritten NHL-Saison gehörte er zu den Assistenzkapitänen der Devils. Ohne zu zögern würde er auch das eigentliche Kapitänsamt übernehmen, falls man ihm dies antrage. Dieser Posten ist im Team vakant, seit Andy Greene am 16. Februar zu den New York Islanders getradet wurde. Der Verteidiger war fünf Jahre lang Mannschaftsführer in New Jersey.
Folge uns auf [Facebook und Twitter für exklusiven Inhalt und NHL-Neuigkeiten!]
"Natürlich würde ich nicht Nein sagen. Aber ich denke, am Ende des Tages bin ich noch ein junger Spieler. Ich habe noch einen langen Weg vor mir und es gibt viele Dinge, die ich noch nicht weiß. Das letzte Jahr hat mir allerdings viel Selbstvertrauen gegeben. Ich habe versucht, dem Team auf und abseits des Eises zu helfen und stets mit gutem Beispiel voranzugehen. Vor allem die kleinen Dinge richtig zu machen, war mir sehr wichtig."
Hischier kam in der Saison 2019/20 in 58 Spielen der Devils zum Einsatz und sammelte 36 Scorerpunkte (14 Tore, 22 Vorlagen). Am 18. Oktober unterzeichnete er einen Siebenjahresvertrag bei den Devils, der zur nächsten Saison in Kraft tritt. Der Kontrakt hat einen Gesamtwert von 50,75 Millionen US-Dollar (durchschnittlicher Jahreswert 7,25 Millionen US-Dollar).
Natürlich steige dadurch der Druck für ihn. Aber er werde versuchen, diesen in zusätzliche Motivation umzuwandeln. "Ich will alles dafür zu tun, dass das gesamte Team besser wird und Erfolg hat. Darauf liegt mein Hauptaugenmerk", hob Hischier hervor.