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Wenn sich am Faschingsdienstag und Aschermittwoch mehrere Hundert Mann auf Seiten der Up'ards und Down'ards bemühen - das Reglement behält sich hinsichtlich der Spieleranzahl sehr bedeckt - einen mit Kork gefüllten Lederball auf das von der Spielfeldmitte gut 1,5 Kilometer entfernte gegnerische Tor, das aus Gedenktafeln, die den Mühlstein der Clifton und Sturston Mill ersetzen, zu bringen, dann ist die Derbyzeit in Ashbourne angebrochen und die 7000-Seelengemeinde im Derbyshire Dales Distrikt, 45 Kilometer nordwestlich von Nottingham gelegen, steht Kopf. Die wilde 'Treibjagd' rund um den Fluss Henmore findet seit Mitte des 12. Jahrhunderts statt und gilt als Mutter aller Derbys.

Bereits vier Tage vor dem traditionellen Shrovetide-Fußballspiel findet am kommenden Samstag der 'Battle of the Keystone State' zwischen den Pittsburgh Penguins und Philadelphia Flyers statt. Die Regeln sind hierbei klar vorgegeben, auch das Spielfeld ist hinsichtlich seine Größe begrenzt, doch an Brisanz dürfte es dem im Heinz Field, der Heimspielstätte der Pittsburgh Steelers (NFL), unter Flutlicht stattfindenden Freiluftspiel ebenso nicht fehlen (8 pm ET).
Das Aufeinandertreffen zwischen den beiden Teams aus dem Bundesstaat Pennsylvania ist eines von mehreren NHL 'Rivalries', wie in Nordamerika Partien zwischen zwei Mannschaften, die sich 'besonders lieb haben', genannt werden.
Innerstate-Duell
Die Flyers und Penguins nahmen gemeinsam zur Saison 1967/68 den Spielbetrieb in der besten Eishockeyliga der Welt auf. Zum ersten Mal begegneten sie sich in einem Ligaspiel am 19. Oktober 1967 im Philadelphia Spectrum und die Hausherren konnten mit 1-0 Toren ihren ersten von insgesamt 150 Siegen in 278 Saisonpartien gegen Pittsburgh feiern (151-89-30-8). In den ersten Jahren dominierte Philadelphia häufig die Partien, vor allem im Spectrum wurden den Penguins die Flügel gestutzt. Zwischen dem 7. Februar 1974 und dem 2. Februar 1989 konnten die Pens 42 Spiele in Folge nicht in Philadelphia gewinnen (0-39-3). Auch in Pittsburghs neuer Arena, dem Consol Energy Center, fühlen sich die Flyers richtig wohl - 11-3-1 lautet ihre Bilanz seit der Saison 2010/11.
Weitere äußerst brisante Innerstate-Duelle:
Ottawa Senators - Toronto Maple Leafs
Edmonton Oilers - Calgary Flames
San Jose Sharks - Los Angeles Kings
Tampa Bay Lightning - Florida Panthers

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Original-6 Duell
278 Spiele sind ein Klacks im Vergleich zu den 738 Saisonpartien, die die Boston Bruins und Montreal Canadiens seit dem 8. Dezember 1924 miteinander bestritten haben. Keine zwei anderen Mannschaften sind in der Geschichte der NHL häufiger gegeneinander angetreten als die Atlantic Division Rivalen. Knapp 500 Kilometer trennen die Metropolen Montreal in Quebec und Boston in Massachusetts, auch eine Landesgrenze ist dabei zu überqueren, doch eine Vielzahl an Fans lässt sich nicht davon abbringen, ihre Mannschaft im gegnerischen Stadion zu unterstützen. In keinem Aufeinandertreffen zwischen einer kanadischen und US-amerikanischen Franchise ist die Stimmung aufgeheizter. Wenn sich die Bruins und Canadiens die Ehre geben, dann ist Zunder unterm Dach. Der frankokanadische Rekord Stanley Cup Champion liegt in der Summe aller Spiele mit einer Bilanz von 360-267-103-8 vorne, doch vor allem im heimischen Bell Centre taten sie sich in den vergangenen fünf Jahren gegen die Bruins deutlich schwerer (6-6-0). Auch in der letzten Begegnung im TD Garden mussten sich die Canadiens mit 0-4 Toren geschlagen geben. 34 Mal trafen die Kontrahenten in den Stanley Cup Playoffs aufeinander. In der Gesamtbilanz liegen die Canadiens mit 25-9 Siegen klar vorne, doch seit den 90er Jahren behielten die Bruins in sechs von zehn Playoffserien die Oberhand.
Weitere äußerst brisante Original-Six Duelle:
Detroit Red Wings - Toronto Maple Leafs
Toronto Maple Leafs - Montreal Canadiens
Chicago Blackhawks - Detroit Red WIngs

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Städteduell
New York gegen New York steht seit der Saison 1972/73 auf dem Spielplan der NHL. Seit Gründung der New York Islanders, die bis zu ihrem Umzug nach Brooklyn im Jahre 2015 in Uniondale, einem Vorort von New York auf Long Island, ihr zuhause hatten, gibt es das Lokalderby zwischen den Islanders und Rangers. Die in Manhattan beheimateten Rangers waren ein halbes Jahrhundert lang die Vorzeigemannschaft am Big Apple gewesen. Drei Stanley Cup Triumphe konnten die 'Blueshirts' in ihrer ruhmreichen Geschichte feiern, doch ab Mitte der 70er Jahre machte sich, eine knappe Autostunde östlich von Manhattan, ein Eishockeyteam daran, den Rangers die Show zu stehlen. Mit vier Titelgewinnen in den Jahren 1981, 1982, 1983 und 1984 überholten sie den großen Bruder, bis dieser 1994 nach Stanley Cup Triumphen wieder gleichziehen konnte. Auf dem Weg zu ihrem vierten Stanley Cup Sieg schickten die Rangers ihre Nachbarn aus Long Island mit einem 'Sweep' (4-0 Siege) im Eastern Conference Viertelfinale in die Sommerpause. Es war die bis dato letzte Playoffserie zwischen den beiden New Yorker Mannschaften. Seit dem 21. Oktober 1972 gab es zwischen den Islanders und Rangers 261 Begegnungen in der regulären Saison. 125 davon entschieden die Rangers für sich und 19 endeten Unentschieden. In der laufenden Saison konnten die Islanders zwei der bisherigen drei Spiele gegen die Rangers gewinnen. Noch eine weitere Partie steht aus und wer dann in der Summe vorne liegt wird mit der Pat LaFontaine Trophy ausgezeichnet. Das unterlegene Team muss US$ 50.000 an eine von Pat LaFontaine bestimmte gemeinnützige Organisation spenden.
Weitere äußerst brisante Städteduelle (im weitesten Sinne):
Los Angeles Kings - Anaheim Ducks
New Jersey Devils - New York Rangers