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Der Zeitpunkt der Bekanntgabe der Spiele der NHL Global Series 2019 am Donnerstag, den 21. März hätte auf keinen besseren Tag fallen können. Am Abend bestreiten die Chicago Blackhawks und die Philadelphia Flyers ihre Begegnung der Saison 2018/19 und geben den Fans einen unmittelbaren Vorgeschmack auf das, was im September und Oktober zum Saisonauftakt 2019/20 von ihnen zu erwarten ist.

Bereits im November vergangenen Jahres bei der letzten Station der NHL Global Series 2018 im finnischen Helsinki hatte NHL Commissioner Gary Bettman auf der Pressekonferenz verraten, dass es in diesem Jahr eine Fortsetzung der erfolgreichen Auftritte in Europa geben würde. Er nannte sogar im Fall von Prag und Stockholm konkret die Spielorte, jedoch in Bezug auf Deutschland und der Schweiz nur die Länder und dass letztere Vorbereitungsspiele sein würden. Seitdem rankten die Spekulationen um mögliche Teams und wo in den beiden Ländern gespielt werden würde.
Das Geheimnis ist seit Donnerstag gelüftet. Die Chicago Blackhawks kommen nach Berlin und treten am 29. September in der Mercedes Benz Arena gegen die Eisbären Berlin an. Die Philadelphia Flyers (bisher leider ohne einen Schweizer Spieler) treffen am 30. September in der neugebauten und in Kürze fertiggestellten Vaudoise Aréna auf den HC Lausanne. Danach bestreiten beide Mannschaften gegeneinander ihr Saisoneröffnungsspiel am 4. Oktober in der O2 Arena von Prag.
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Besonders für Dominik Kahun, der zu Beginn dieser Spielzeit den Sprung von der DEL in die NHL zu den Blackhawks geschafft hat, werden die Spiele in Berlin und Tschechien, wo er bekanntlich geboren und die ersten Jahre vor seinem Umzug nach Deutschland aufgewachsen ist, etwas Besonderes werden.
"Berlin ist immer eine Reise wert und ich habe einige Freunde bei den Eisbären", betonte der 23-jährige Stürmer. "Gegen sie in Deutschland mit den Blackhawks zu spielen, wird ein absolutes Highlight."
Aber auch David Kampf von den Blackhawks sowie Jakub Voracek, Radko Gudas und Michal Neuvirth von den Flyers können in ihrem Heimatland Tschechien auftreten.

Die Fans in Deutschland und der Schweiz haben im zweiten Jahr in Folge die Möglichkeit, den Vergleich zwischen einem NHL-Team und einer Mannschaft aus ihrer jeweils höchsten Liga, der DEL bzw. National League zu sehen. Sowohl am 1. Oktober 2018, als die New Jersey Devils gegen den SC Bern antraten, als auch am 3. Oktober 2018 beim Spiel der Edmonton Oilers gegen die Kölner Haie waren beide Arenen auf den letzten Platz gefüllt und die nordamerikanischen Pressevertreter staunten teilweise nicht schlecht, ob der lautstarken Stimmung und begeisterten Anfeuerung in den Hallen.
"Die NHL ist eine internationale Liga und über ein Viertel der Spieler kommen aus Europa und dabei nicht mehr nur aus Skandinavien oder Osteuropa", verdeutlichte der ehemalige NHL-Trainer Ralph Krüger im Interview mit NHL.com/de im vergangenen Herbst in Helsinki. "Auch die im Eishockey kleineren Nationen, wie Deutschland und die Schweiz haben aufgeholt, was unser Erfolg mit Team Europa beim World Cup of Hockey eindrucksvoll unterstrichen hat."
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Krüger hatte im Jahr 2016 als Trainer bei der von der NHL und der Spielergewerkschaft NHLPA ausgerichteten Weltmeisterschaft, das aus europäischen Spielern außerhalb von Schweden, Finnland, Tschechien und Russland, die eigene Mannschaften zum Turnier entsandten, zusammengestellte Team Europa, sensationell bis in das Finale gegen Team Kanada geführt.
"Es ist eine logische Konsequenz, dass die NHL weiter Spiele in Europa austrägt", sieht Krüger es pragmatisch. "Heutzutage können die Fans die NHL durch die Sozialen Medien, dem Internet, den Highlight-Videos und dem Livestream hautnah verfolgen. Daran war früher gar nicht zu denken und man war froh, überhaupt an Informationen zu kommen. Dadurch vergrößert sich die Basis und die Fans sind natürlich dankbar, die Teams auch in Europa ohne eine lange Reise nach Nordamerika live vor Ort sehen zu können und das Feeling für ein NHL-Spiel zu bekommen."

TBL@WSH: Hedmans Rückhandtor zum OT-Sieg

Neben Chicago und Philadelphia werden sich zu zwei weiteren Saisonspielen am 8. und 9. November im Ericsson Globe von Stockholm die Tampa Bay Lightning und Buffalo Sabres auf den Weg über den Atlantik machen. Dann können Rasmus Dahlin, Johan Larsson und Linus Ullmark von den Sabres sowie Victor Hedman und Anton Stralman von den Lightning in ihrer Heimat Schweden ihre Künste vorführen.
Wie auch in den vergangenen Jahren ist davon auszugehen, dass die Fans keine Kosten und Mühen scheuen werden, um an den Spielorten live dabei zu sein. So waren selbst bei den vorhergehenden Auftritten der NHL zu Spielen der regulären Saison in London (2007), Prag (2008, 2010), Berlin (2011), Stockholm (2008, 2009, 2010, 2011, 2017), Helsinki (2009, 2010, 2011, 2018) und Göteborg (2018) viele Fans aus verschiedenen Ländern, wie auch Deutschland, Österreich und der Schweiz unter den Zuschauern.
Wenn am 27. März und für Lausanne am 10. April jeweils um 9 Uhr der Vorverkauf für die Eintrittskarten startet, dann wird die Nachfrage sicher groß sein. Die Karten für die Spiele in Köln und Bern waren in 2018 in nur wenigen Minuten vergriffen.