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STOCKHOLM -- Die SAP NHL Global Series 2017 könnte der Auftakt zu weiteren regulären Saisonspielen auf dem europäischen Markt sein, ähnlich wie es die NHL Premiere von 2007 bis 2011 war.

"Wir haben die Vision auf regulärer Basis fest terminierte internationale Veranstaltungen durchzuführen", sagte NHL Commissioner Gary Bettman am Freitag vor dem Aufeinandertreffen der Colorado Avalanche und Ottawa Senators im Ericsson Globe.
Die Senators und Avalanche treten erneut am Samstag gegeneinander an (19:00 Uhr MEZ; NHLN, SN, RDS, ALT, NHL.TV).
"Da wir weltweit Sponsoring und Werbung betreiben sowie über Lizenzvereinbarungen verfügen, ist es angesagt, dass der Sport international wächst -- es ist großartig für die Fans, die unseren Sport in Nordamerika von außerhalb Nordamerikas verfolgen und es bestärkt die weitere Entwicklung unserer Weltklasse-Spieler. Schweden ist ein gutes Beispiel -- wir müssen regelmäßig durch Veranstaltungen Präsenz zeigen", sagte Commissioner Bettman. "Eine internationale Strategie geht nicht auf ohne Großveranstaltungen, wie Trainingsspiele gegen ortsansässige Klubs, Saisonvorbereitungsspiele oder reguläre Saisonpartien. Das können wir nur in Verbindung mit der Players' Association. Wir reden mit ihnen darüber, arbeiten daran und hoffen einen regelmäßigen Kalender herausbringen zu können."
Die Partien der Global Series sind die regulären NHL-Saisonspiele Nummer 27 und 28 in Übersee. Die Liga trug bereits im Rahmen der NHL Premiere Saisonspiele in London, Stockholm, Prag, Helsinki und Berlin aus. Zuvor fanden reguläre Saisonpartien in Tokyo und Saitama, Japan statt.
Commissioner Bettman sprach davon, dass sich die Liga für zukünftige Saisonbegegnungen auf den europäischen Markt, mit seiner guten Eishockey-Infrastruktur, konzentrieren möchte. Er sagte, die NHL weiterhin auf den wichtigen europäischen Eishockeymarkt zu bringen, würde ein größeres Interesse der Fans an der Liga wecken und die Entwicklung von Weltklassespielern fördern.
Commissioner Bettman erwähnte Schweden als Beispiel. Er sagte, dass zehn Prozent der aktuellen NHL-Spieler aus Schweden kommen und dass mehr als 300 schwedische Spieler insgesamt 90.000 NHL-Spiele und ungefähr 8.000 Partien in den Stanley Cup Playoffs bestritten haben. Sie erzielten dabei gerundet 15.000 Tore und 30.000 Assists.
Allerdings sagte NHL Deputy Commissioner Bill Daly, dass es seine Zeit brauchen werde, bis der Erfolg der Spiele, die in Europa stattfinden, gemessen werden kann, denn sie bringen nicht zwangsläufig Geld in die Kassen der NHL.
"Ich bin mir nicht sicher, ob es die Möglichkeit gibt, umgehend festzustellen, wie groß die Wirkung ist", sagte Daly. "Gibt es genug Interesse an den Spielen, ist die Arena ausverkauft, gibt es Nachfrage nach den Tickets, sind die Eintrittskarten zu guten Preisen absetzbar sind Barometer. Das können wir nach diesen zwei Spielen feststellen."
Daly sagte, dass die Nachfrage bei den zwei Global Series Spielen in Stockholm größer war als bei den Premiere Games 2011, bei denen Henrik Lundqvist und die New York Rangers gegen die Anaheim Ducks und die Los Angeles Kings antraten.

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"Das hat mich schon etwas überrascht", sagte Daly. "Dass wir in sechs Jahren populärer geworden sind, hat viel mit dem schwedischen Anteil zu tun. Die Anzahl der in Schweden geborenen Spieler hat in der Liga zugenommen, doch auch die Liga an sich hat einen höheren Stellenwert. Ich glaube, dass die langfristig ausgelegte Strategie aufgeht. Wenn wir diese beibehalten, dann wird unser Business noch weiter wachsen."
Daly sagte, dass die NHL daran interessiert sei, Vorbereitungsspiele dort auszutragen, wo der Markt nicht ganz so groß, aber auf dem Radar der Liga für Wachstum sei. NHL-Teams trugen bereits Trainingsspiele gegen ortsansässige Mannschaften in Österreich, der Schweiz, der Slowakei, in Deutschland, Irland, Russland, Lettland und in kleineren Städten in Schweden, in Tschechien und Finnland während der Premiere-Ära aus.
"Ich glaube ein Mix zwischen Trainings- und regulären Saisonspielen ist genau richtig", sagte Daly.
Daly gab auch bekannt, dass die Liga im kommenden Jahr nach China zurückkehren werde, um dort zwei weitere Saisonvorbereitungsspiel auszutragen. Die Vancouver Canucks und Los Angeles Kings bestritten zwei Partien im Rahmen der China Games 2017 präsentiert von O.R.G. Packaging in Shanghai am 21. September und Beijing am 23. September.
"Ich glaube, dass wir mit den Spielen und dem Ergebnis sehr zufrieden sein können und unsere Bemühungen fortsetzen werden", sagte er. "Es ist nichts in Stein gemeißelt, doch wir arbeiten mit der Players' Association zusammen, damit auch im kommenden Jahr zwei weitere Teams hier herkommen."