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Ein Spiel 7 oder Nichts lautete das Motto für die New York Rangers vor Spiel 6 der Eastern Conference Erstrundenserie in den Stanley Cup Playoffs 2022 gegen die Pittsburgh Penguins am Freitag. Alles oder Nichts heißt es nun bei 3:3-Seriengleichstand sowohl für die Rangers als auch für die Penguins, nachdem ihr jüngstes Aufeinandertreffen in der PPG Paints Arena von Pittsburgh mit 5:3-Toren zu Gunsten der Gäste ausging.

Die Rangers bewiesen zum wiederholten Male Nehmerqualitäten und hatten mit Mika Zibanejad und Chris Kreider zwei Game-Changer auf dem Eis, während die Penguins ohne ihren verletzten Kapitän Sidney Crosby antreten mussten.
Es ist gerade einmal fünf Tage her, als nur die größten Optimisten glaubten, dass New York noch eine Chance haben könnte, in die nächste Runde der Playoffs einzuziehen. Zur Erinnerung: Die Truppe von Trainer Gerard Gallant hatte Spiel 3 und Spiel 4 mit jeweils sieben Gegentoren verloren und lag nach den 4:7- und 2:7-Debakeln mit 1:3-Siegen im Hintertreffen. Statistisch betrachtet, betrug zu diesem Zeitpunkt ihre Chance weiterzukommen gerade einmal 10 Prozent. Von 20 Playoff-Serien, in denen die Rangers mit 1:3-Siegen unter Zugzwang waren, konnten sie nur zwei gewinnen.

NYR@PIT, Sp6: Kreider erzielt das Führungstor

Sieger von Spielen und Serien werden aber nicht auf dem Rechenschieber ermittelt, sondern auf dem Eis. Und das ist auch gut so!
Als Gallant nach den herben Niederlagen davon sprach, dass er weiterhin auf Igor Shesterkin im Tor bauen werde, da dieser sein volles Vertrauen habe und dass er auch daran glaube, dass die Mannschaft noch etwas reißen könne, erinnerte dies an eine Art Zweckoptimismus. Es handelte sich aber nicht nur um Durchhalteparolen des Coaches. Dieses Team ist zu allem fähig, wie aussichtslos auch die Situation erscheinen mag.
Analogie der Ereignisse: In Spiel 5 am Mittwoch im Madison Square Garden gingen die Penguins mit 2:0 in Führung als eine knappe halbe Stunde absolviert war. Sollte da noch etwas anbrennen? Ja! Die Rangers antworteten mit einem Tripleschlag, drei Toren zwischen der 36. und 39. Minute. Noch vor der zweiten Pause gelang es den Penguins sich zurückzumelden und auszugleichen, im Schlussdurchgang hatten aber die Rangers durch ein Powerplaytor und einen Empty Netter das bessere Ende für sich. Auch beim jüngsten Aufeinandertreffen gerieten die Rangers mit 0:2 in Rückstand. Doch diesmal schien eine erfolgreiche Aufholjagd ungleich schwerer, auch weil die Unterstützung der heimischen Kulisse fehlte. Ob die Fans hinter ihnen stehen, wie in Manhattan oder den Gegner anfeuern, wie in Pittsburgh, die Stimmung auf den Rängen hatte kaum Einfluss auf den Siegeswillen der Rangers. Die Pausenpredigt verfehlte ihre Wirkung nicht.
"Wir haben in unserer Gruppe Charakter gezeigt. Nach einem 0:2-Rückstand im ersten Durchgang sah es nicht besonders gut aus", lobte Gallant die Arbeitseinstellung seiner Mannschaft.

NYR@PIT, Sp6: Kreiders PPG zur Rangers' Führung

Ein Doppelschlag von Zibanejad und ein weiterer Powerplaytreffer von Kreider hellte die Stimmung bei den Rangers deutlich auf. Dann egalisierten die Penguins vor der zweiten Pausensirene den Spielstand. Mit 3:3 in den Schlussabschnitt, da war doch was vor zwei Tagen gewesen!
"Jedes Mal, wenn man gewinnt, ist das ein gutes Gefühl. Um das noch einmal klarzustellen, niemals aufgeben, das ist es, was ich an diesem Team so liebe", sagte Zibanejad.
Diesmal mussten die Rangers aber etwas länger darauf warten, ehe sie die Partie an sich reißen konnten, genauer gesagt bis 88 Sekunden vor Schluss. Kreider mit seinem Zweiten und Andrew Copp per Empty Netter entschieden die Partie für die Gäste aus Manhattan.
"Wir haben es geschafft, im Laufe des Jahres in schwierigen Zeiten als Team zusammenzuwachsen. Ich denke, es hat lange auf sich warten lassen. Ich bin stolz auf die Art und Weise, wie dieses Team kämpft, egal ob wir hinten oder vorne liegen", erklärte der zweifache Torschütze.

Zibanejads 4-Punkte-Abend zum Sieg in Spiel 6

Der Showdown in Form eines Spiel 7 findet am Sonntag im Madison Square Garden von Manhattan statt (7 p.m. ET; tbs, SN360, SNE, SNO, SNP, MSG, ATTSN-PT, NHL.tv; Mo. 1 Uhr MESZ).
Neunmal haben die Rangers nach einem 2:3-Serien-Rückstand ein siebtes Spiel erzwungen, fünf davon konnten sie für sich entscheiden, hiervon vier in der letzten Dekade: Conference-Viertelfinale 2012, Conference-Viertelfinale 2013, zweite Runde 2014 und zweite Runde 2015.