NYI-Islanders-Celebrate

Am Freitag kommt es in der Amalie Arena zum ultimativen Showdown. In Spiel 7 des Halbfinals der Stanley Cup Playoffs zwischen den New York Islanders und den Tampa Bay Lightning geht es um nicht weniger als den Einzug in das Finale um die begehrte Trophäe. New York sicherte sich am Mittwoch mit dem 3:2-Erfolg nach Verlängerung das Recht auf ein siebtes Duell mit dem amtierenden Titelträger und setzt alles daran die Halbfinal-Niederlage gegen Tampa Bay in der Vorsaison vergessen zu machen.

Ein Sieg am Freitag würde für die Islanders den größten Erfolg der jüngeren Franchise-Geschichte bedeuten. Zuletzt schafften sie 1984 den Sprung in die Finals. Nach fast 40 Jahren lastet nun ein großer Druck auf den Akteuren aus New York, die mit den schlechten Erinnerungen aus der 0:8-Klatsche von Spiel 5 nach Tampa Bay fahren.
Das Gastspiel im siebten Match wird der bislang größte Prüfstein für die Islanders. Um Tampa Bay auszuschalten müssten sie etwas vollbringen, was keinem Team seit den Playoffs 2020 gelang. Sie müssten den Lightning zwei Niederlagen in Folge zufügen.

TBL@NYI, Sp6: Eberle platziert Rückhandschuss im Netz

All diese Gedankenspiele versuchen die Akteure der Islanders auszublenden. Den Fokus zu bekommen ist "ziemlich einfach", sagte Ryan Pulock. "Wir wissen was auf dem Spiel steht. Den wichtigen Sieg genießt man für eine Minute. Heute schlagen wir ein neues Kapitel auf und fokussieren uns wieder komplett neu. Wir sind jetzt bereit wieder zu arbeiten."
Die Bedeutung der Partie ist den Spielern bewusst, doch mit einfachen Tricks versuchen sie die eigene Nervosität in den Griff zu bekommen. "Ich persönlich und die gesamte Mannschaft, wir sehen es nicht unbedingt als Spiel 7. Es ist nur ein weiteres Eishockeyspiel, in dem man sein Bestes geben muss", versuchte Pulock am Donnerstag die Bedeutung der Begegnung kleiner zu machen, ergänzte dann aber die Konsequenzen der Ergebnisse. "Gewinne und komme weiter oder verliere und fahre nach Hause."
Nach einem Sprichwort muss man die Besten schlagen, wenn man der Beste sein will. Genau damit hatten die Islanders in den vergangenen Jahren zu kämpfen und scheiterten in den Playoffs vor dem Finale. 2019 mussten sie sich, nach einem 4:0-Rundenerfolg gegen die Pittsburgh Penguins, in den Conference-Halbfinals, ohne eigenen Sieg, den Carolina Hurricanes geschlagen geben.

TBL@NYI, Sp6: Mayfield trifft vom Pfosten zum Remis

Im vergangenen Jahr fehlten nur zwei Siege gegen Tampa Bay zum Einzug in die Finalrunde. Cal Clutterbuck sah vor dem Spiel 7 in den Erfahrungen keinen Vorteil oder Nachteil. Der Fokus liege auf den vor ihnen liegenden Aufgaben, auf dem nächsten Wechsel. Die Mentalität jedenfalls, da ist sich Clutterbuck sicher, wird die Stärke der Islanders sein. "Wir waren immer bereit und werden es auch immer sein. So sind wir."
Die Islanders wissen aus ihren Playoff-Erfahrungen, dass sich der Weg, den sich die Trainer vor der Schlussrunde vorstellen, nicht immer so gestalten wird, wie er geplant ist. Barry Trotz weiß, dass es in den Playoffs um "unerwartete Helden und große Momente" geht. Doch genau dafür, so der Islanders-Trainer, leben die Aktiven und die Strategen. "Als junger Spieler oder junger Trainer träumt man von solchen Situationen. Morgen Abend gibt es eine und das ist fantastisch."

TBL@NYI, Sp6: Beauvillier bringt Overtime-Sieg

Pulock ist auch klar, dass jedes Duell seine eigene Geschichte hat. "Diese Dinge passieren. Es läuft nicht jeden Abend so, wie man es sich vorstellt. Damit muss man klarkommen", unterstrich er die Schnelllebigkeit im Eishockeysport. "Das ist das Schöne an unserer Mannschaft. Wir lassen uns nicht runterziehen und wir geraten nicht in Panik. Es ist so wie es ist und wir finden einen Weg."
Am Ende kommt die während der Saison gezeigte Leistung in einem Match auf den Prüfstand. Und trotz der harten Realität, die eine der beiden Mannschaften am Ende treffen wird, sind sich alle einig, dass es das Erlebnis ist, das sich alle Beteiligten wünschen. "Es werden zwei fokussierte Mannschaften auf dem Eis stehen" blickte Trotz voraus. "Es ist ein Spiel 7 und es geht um die Chance auf den Stanley Cup. Viel besser kann es für keine der beiden Organisationen, die Spieler und die Trainer nicht werden."
Seiner Mannschaft muss Trotz nicht viel mit auf den Weg geben. "Wenn man in einem Spiel 7 steht, dann weiß man, um was es geht. Man spielt das ganze Jahr, um an diesen Punkt zu kommen. Man hat eine Chance, und zwar genau jetzt." Nur einen kleinen Ratschlag hatte er doch: "Bleib im Hier und Jetzt, genieß es, schätze es, bleib ruhig und gib alles was du hast."