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Die New Jersey Devils waren in dieser Saison bei den Spielen, die nach 60 Minuten unentschieden standen und ein Zusatzpunkt zu vergeben war, nicht gerade vom Glück verfolgt. Zum siebten Mal war das mit dem Spielstand von 4:4 in der Partie am Freitag zu Hause im Prudential Center gegen die Vegas Golden Knights der Fall. Die Bilanz zuvor war mit fünf Niederlagen in der Verlängerung sowie einer weiteren im Shootout wenig erbaulich. Wichtige Punkte ließen die Devils also liegen. Mit ein Grund, warum sie im Tabellenkeller der Eastern Conference bereits mit einem deutlichen Rückstand auf die Wildcard-Plätze festhängen, die zur Qualifikation für die Stanley Cup Playoffs berechtigen.

Nach 41 Sekunden in der Verlängerung gegen Vegas war es ausgerechnet das Nesthäkchen im Team, Nico Hischier, der nach einem schönen Pass von Marcus Johansson links des Tores an den Puck kam, quer an Golden Knights Torhüter Marc-Andre Fleury, der noch den ersten Save machen konnte, vorbeizog, doch beim Nachstochern des liegenden Schweizers machtlos war.

VGK@NJD: Hischier mit raffiniertem Move zum OT-Sieg

Hischier genoss den Moment sichtlich. Er blieb zunächst einmal auf dem Rücken liegen, ehe seine Teamkameraden zum Feiern auf das Eis kamen und ihn herzten. "Es war mein erstes Tor in der Overtime, von daher ist es ein schönes Gefühl", sagte er sichtlich glücklich. "Es ist wie die ersten Tore, eines, an das man sich sicher seine ganze Karriere erinnern wird. Wir waren bisher in der Verlängerung nicht so erfolgreich, das macht es umso besser."
Die Feierlichkeiten wurden zunächst jäh unterbrochen, als die Trainer der Gäste die Szene überprüfen ließen, wegen eines möglichen Abseits von Hischier. Doch auch nach der Betrachtung der Spielsituation am Tablet, blieben die Assistenten bei ihrer auf dem Eis getroffenen Entscheidung.
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"Natürlich war ich etwas nervös, weil die Verlängerungen in dieser Saison nicht so gut für uns liefen und der Punkt wichtig für uns war", betonte Hischier auf den Videobeweis angesprochen. "Dementsprechend war ich froh, als sie es anerkannt haben."
Der 19-jährige Center erzielte drei Tore und vier Assists, punktete damit in sechs seiner letzten sieben Spiele befindet sich inmitten einer Punkteserie von vier Spielen, während der ihm zwei Tore und zwei Assists gelangen.
Der Sieg war nicht nur wegen der zwei Punkte für die Devils wichtig, sondern auch weil sie ihn ohne ihren Topstürmer Taylor Hall (31 Punkte mit acht Toren und 23 Assists in 29 Spielen), der kurzfristig verletzt ausfiel, gegen zuletzt starke Golden Knights (7-3-1 in den letzten zehn Spielen), erzielt wurde. Zudem gerieten die Hausherren früh mit 0:3 sowie anschließend mit 1:4 ins Hintertreffen und kamen zurück.
"Es ist nichts Großes", beschwichtigte Trainer John Hynes auf die Verletzung von Hall angesprochen, der im Kader durch John Quenneville ersetzt wurde, nach dem Morning Skate am Freitagmorgen. "Es wird darauf ankommen, wie er sich heute Abend fühlt, ob er spielt oder nicht."
Er spielte nicht und die ganze Mannschaft mit Hischier als einer ihrer Führungsspieler rückte zusammen. "Klar, er ist ein wichtiger Teil unserer Gruppe", hob Hischier die Bedeutung seines Reihenkollegen Hall hervor. "Alle, die auf dem Eis gestanden waren, versuchten das zu kompensieren und haben alles füreinander gegeben."

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Das Team ist also intakt, wie Hynes gerne gebetsmühlenartig in Pressekonferenzen wiedergibt. "Wir haben einen wirklich wichtigen Teil unserer Mannschaft vermisst, das konnten nur alle Spieler gemeinsam kompensieren und das heute jeder getan", lobte Hynes seine Männer. "Der Sieg hat Spaß gemacht und wir werden es genießen."
Allzu lange ist das allerdings nicht möglich, denn schon unmittelbar nach dem Erfolg ging es mit dem Flugzeug nach Nashville weiter, wo am Samstag (8 p.m. ET; FS-TN, MSG, NHL.TV) die Nashville Predators als beste Mannschaft der Western Conference auf sie wartet. Ob Hischier dann gegen seine Schweizer Landsleute Roman Josi, Yannick Weber und Kevin Fiala erneut glänzen und Hall wieder mitwirken kann, wird sich zeigen.
Wie Hynes bestätigte, wird im Tor erneut Keith Kinkaid stehen, der Cory Schneider gegen Vegas bereits in der 10. Minute nach drei Gegentoren bei sieben Torschüssen ersetzt hatte und die Devils mit mehreren tollen Paraden im Spiel hielt. Einen Kinkaid in Hochform werden sie auch in Nashville benötigen.