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Neue Herausforderungen für Brunner

von Bernd Roesch

Damien Brunner ist der erste Schweizer Stürmer, der es geschafft hat in der NHL Fuß zu fassen. Zurzeit bereitet er sich bei seinem Stammverein, den Kloten Flyers, für die er schon als Junior gespielt hat, auf die kommende Saison vor. Nachdem er vor zwei Jahren sein Debut in der National Hockey League bei den Detroit Red Wings gegeben hatte und mit 26 Scorerpunkten in 44 Partien der verkürzten Saison für Furore sorgen konnte, erlebte der 28-Jährige in der vergangenen Spielzeit bei seinem neuen Arbeitgeber, den New Jersey Devils, ein Jahr mit Höhen und Tiefen.

Nach einem hervorragenden Saisonstart, mit drei Treffern und zwei Assists in den ersten fünf Spielen, ließ seine Punkteausbeute in den darauffolgenden Wochen deutlich nach, ehe er sich im letzten Saisonviertel wieder etwas mehr in den Mittelpunkt spielen konnte. Am Ende standen für ihn elf Tore und 14 Vorlagen in 60 Partien zu Buche. Seine aufsteigende Form im Frühjahr konnte der geborene Aargauer bei der Eishockeyweltmeisterschaft 2014 in Minsk mit sechs Scorerpunkten für die Schweizer Nationalmannschaft untermauern.

Der, auch aufgrund der Olympiapause, sehr dichte Spielplan, die vielen anstrengenden langen Reisen, die hohe physische Belastung sowie die knappen Zeitspannen, die ihm zur Regeneration geblieben waren, das alles waren Faktoren, die ihren Tribut forderten oder Gründe dafür, warum es für den Schweizer Außenstürmer in seinem zweiten NHL-Jahr eben nicht so gut gelaufen ist wie in der Vorsaison.

Doch Brunner hat aus dieser Erfahrung gelernt und seine Schlüsse gezogen.

In Absprache mit den Trainern aus New Jersey hat sein Vater ein Sommerprogramm zusammen gestellt, das den Eishockeycrack fit machen soll für das in wenigen Wochen beginnende NHL-Vorbereitungscamp bei den Devils.

Dass sich der Rechtsaußen in New Jersey wohl fühlt, daraus hat er nie einen Hehl gemacht. In einem Interview mit der Aargauer Zeitung lobte er explizit das Klima, das bei der Franchise herrscht: "Jeder wird hier anständig und korrekt behandelt, jeder weiß immer genau, woran er ist und was von ihm erwartet wird."

Vor allem die Art und Weise wie Devils General Manager Lou Lamoriello die Organisation führt, seine Geradlinigkeit, sein Umgang mit den Spielern, denen er stets offen entgegentritt, ihnen jederzeit sagt, woran sie sind, das gefällt dem Schweizer Flügelflitzer.

Werden die Devils weiterhin auf ihn bauen? Ich denke schon, sollte nicht etwas ganz Außergewöhnliches passieren. Nachdem sich die sportliche Leitung der Devils dazu entschieden hat die beiden Unrestricted Free Agents Martin Havlat und Mike Cammalleri zu verpflichten, wird der Konkurrenzkampf um einen Stammplatz im Sturm auf jeden Fall noch größer werden.

Durch die Neuzugänge versuchen die Devils Tiefe in ihre Angriffsreihen zu bringen. Der zuletzt für die Flames stürmende Cammalleri ist an der Seite von Travis Zajac und Jaromir Jagr zweifelsfrei ein Mann für die erste Sturmformation. Den Tschechen Havlat kann man sich durchaus auf der linken Seite als Sturmpartner von Brunner vorstellen. Ich traue dem Eidgenossen sogar zu, dass er kommende Saison Michael Ryder den Posten auf der rechten Außenbahn in der zweiten Reihe streitig machen wird.

Der selbstbewusst auftretende Brunner, der immer wieder betont hat, dass es für ihn das Größte ist in der NHL zu spielen, wird sich auch dieser Herausforderung stellen und kann ihrer Herr werden. So wie vor einem Jahr, als die Devils dem zu diesem Zeitpunkt Vertragslosen einen Tryout-Kontrakt anboten. Brunner packte diese Chance am Schopfe und empfahl sich im Traingscamp für höhere Aufgaben.

Nachdem sein 2-Jahres Vertrag nach der anstehenden Saison ausläuft und er zum Unrestricted Free Agent wird, ist die kommende Spielzeit für ihn ein weiteres Schlüsseljahr in Bezug auf seine sportliche Laufbahn. Sollte er sie mit 40 oder sogar 50 Scorerpunkten abschließen können, was ich ihm durchaus zutraue, dürfte das bei dem einen oder anderen NHL-Team Begehrlichkeiten wecken, sich seine Dienste zu sichern.

Unangefochten ist Brunners hohes Ansehen in seiner Heimat, wo er am Samstagvormittag in Embrach bei einem großen Schweizer Sportfachhändler sogar eine eigene Merchandisekollektion mit T-Shirts, Hoodies und weiteren Accessoires vorstellen und sich auch Zeit für seine Fans nehmen wird - sei es um ihre Autogrammwünsche zu erfüllen oder ihre Fragen zu beantworten. Für alle Eishockeybegeisterten, die sich am Wochenende in der Nähe von Zürich aufhalten, dürfte sich die Anreise zu diesem Event auf jeden Fall lohnen.

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