Josi

Die Freude bei den Nashville Predators über den gelungenen Auftakt in die Saison 2020/21 hielt auch am Tag danach noch an. Vor allem in der Art und Weise, wie die Mannschaft am Donnerstag die Columbus Blue Jackets in der Bridgestone Arena mit 3:1 in die Knie zwang, sehen viele ein verheißungsvolles Signal für die kommenden Aufgaben.

"Es war gut für uns, dass wir gleich einen starken Gegner wie Columbus hatten. Die Blue Jackets checken hart und verlangen einem viel ab. So etwas hilft, weil man danach weiß, wo man steht. Wir mussten alles aufbieten, um diese Partie zu gewinnen", sagte Verteidiger Mark Borowiecki zu NHL.com/de. "Wenn es am Anfang der Saison zu leicht geht, ist das nicht unbedingt vorteilhaft", fügte er hinzu. Oft sei es dann in kritischen Phasen schwierig, den Schalter umzulegen.
Der Defensivspieler, der in der Offseason neu zum Team hinzugekommen war, leitete die Aktion ein, die im zweiten Drittel zum wichtigen 1:1-Ausgleich durch Luke Kunin führte. Ab diesem Moment bekamen die Predators ihren Kontrahenten aus Ohio zusehends in den Griff.

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"Ich stimme voll und ganz mit dem überein, was Mark gesagt hat. Er hat das wirklich gut zusammengefasst", ließ dessen Verteidiger-Kollege Mattias Ekholm wissen. "Es war eben keiner dieser leichten 6:1-Siege, sondern ein hartes Stück Arbeit. Wir mussten uns auf unsere Defensive verlassen und den Kampf annehmen. Das war der Schlüssel und ich denke, daran sollten wir in den nächsten Spielen anknüpfen."
Nach Ansicht von Trainer John Hynes war der Erfolg gegen Columbus der verdiente Lohn für den Einsatz während der 60 Minuten und auch für alle Anstrengungen während des Trainingscamps. "Wir hatten uns vor dem Spiel vorgenommen, dass wir danach eine neue Identität haben. Das hat funktioniert. Trotzdem war längst nicht alles perfekt. Wir haben einige Dinge bemerkt, die wir beim Training angehen werden. Und hoffentlich sind wir dann morgen ein noch besseres Hockey-Team", erläuterte der Coach.
Zu den Aktivposten der Predators im Match gegen die Blue Jackets gehörte einmal mehr Roman Josi. Der Kapitän dirigierte wie gewohnt das Spiel von der blauen Linie aus. Kurz vor Schluss trug er sich mit einem Assist beim Tor zum 3:1-Endstand durch Calle Jarnkrok in den Spielberichtsbogen ein. Damit machte der Berner nahtlos dort weiter, wo er vorige Saison aufgehört hatte. Mit 65 Punkten (16 Tore, 49 Assists) aus 69 Spielen war er 2019/20 teaminterner Top-Scorer bei Nashville.
Unmittelbar im Anschluss an die Begegnung zeigte sich Josi hochzufrieden mit der Vorstellung der Predators: "Es war hervorragender Saisonstart. Am besten gefallen hat mir unser unglaublicher Einsatzwille. Alle haben sich während der kompletten 60 Minuten voll ins Zeug gelegt. Genau das hatten wir uns im Trainingscamp für diese Saison vorgenommen."
In jüngster Vergangenheit war es oft das Manko der Predators, dass sie nicht über alle drei Abschnitte hinweg ihre Topleistung abriefen. Das hatte auch zum überraschenden Aus in der Stanley Cup Qualifikation 2020 in der Best-of-Five-Serie gegen die Arizona Coyotes (1:3) geführt.
Mit Luca Sbisa wurde am Freitag ein zweiter Schweizer Blueliner in den aktiven Kader der Predators aufgenommen. Er war erst am Dienstag über die Waiverliste von den Winnipeg Jets losgeeist worden. Nach seiner kurzen Zwangspause im Zuge des COVID-19-Protokolls ist er ab sofort einsetzbar. Nashvilles Coach freut sich auf Sbisa. "Wir sind froh, dass wir ihn haben. Luca hat in den letzten Tagen schon an ein paar Teamsitzungen teilgenommen und ist dabei, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden. Ich hoffe, dass er am Samstag das erste Mal mit uns trainiert", äußerte sich Hynes gegenüber NHL.com/de. "Er ist ein großer und starker Verteidiger. Er spielt einen hervorragenden ersten Pass und ist außerdem gut im Penalty Killing. Wir haben einen Spieler geholt, der uns definitiv auf dem Eis weiterhelfen kann."
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Das war laut Hynes jedoch nicht der einzige Grund für die Verpflichtung von Sbisa. "Jedes Mal, wenn wir einen neuen Mann zum Team hinzufügen, schauen wir, dass er auch von seiner Persönlichkeit her zu uns passt. Und von Luca haben wir gehört, dass er überall ein geschätzter Teamkollege war", erläuterte der Trainer.
Des einen Freud, des anderen Leid. Wohl auch durch die Verpflichtung von Sbisa entschieden sich die Predators zunächst gegen eine Weiterverpflichtung von Yannick Weber, der mit einem Professional Tryout-Vertrag am Trainingscamp teilgenommen hatte und seit 2016 in Nashville aktiv war. Der Schweizer Verteidiger ist dadurch weiterhin auf Teamsuche.
Die nächste Partie der Predators findet am Samstag statt (8 p.m. ET; So 2 Uhr MEZ; NHL.TV). In der heimischen Bridgestone Arena treffen sie erneut auf die Columbus Blue Jackets.