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2-1-0 lautete die Saison-Bilanz der Winnipeg Jets wie auch jene der Nashville Predators vor ihrer Begegnung am Donnerstagabend in der Bridgestone Arena von Nashville. Doch während die Jets mit einem 2:1-Heimsieg gegen die Los Angeles Kings im Gepäck die Reise in die Hauptstadt von Tennessee angetreten waren, musste das Team von Trainer Peter Laviolette zuletzt eine herbe 0:3-Schlappe vor heimischer Kulisse gegen die Calgary Flames aufarbeiten.

In ihren ersten drei Saisonpartien hatten es die Predators mit drei Mannschaften zu tun bekommen, die sich in der vergangenen Saison nicht für die Stanley Cup Playoffs qualifiziert hatten. Nashvilles nächster Gegner, die Jets, waren hingegen bis in das Western Conference Finale vorgedrungen. Auf ihrem Weg dorthin hatten sie unter anderem Nashville bezwungen, das als Presidents' Trophy-Gewinner favorisiert in das Duell gegangen war.
Ein echter Prüfstein, mit dem sie noch eine Rechnung offen hatten, kam also auf den Schweizer Teamkapitän Roman Josi und seine Predators zu!

WPG@NSH: Josi bezwingt Hellebuyck

Nashville bestand diese frühe Feuerprobe mit Bravour. Mit einem 3:0-Sieg nahmen sie Vergeltung für das Ausscheiden nach sieben Spielen im Western Conference Halbfinale.
Die Kontrahenten lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe, bei dem auch ein ums andere Mal die Fäuste flogen. Die Gäste hielten sich nicht zurück und versuchten mit viel Härte das Spiel in den Griff zu bekommen, doch die Predators ließen sich davon nicht beeindrucken, nahmen das physische Spiel an, wurden hierfür am Ende mit zwei Punkten belohnt und mit sechs Zählern aus vier Spielen liegen sie voll im Soll.
Unwiderstehlich war Josis krachender Onetimer zur 2:0-Führung als im dritten Durchgang knapp acht Minuten absolviert waren. Die Jets hatten in der gegnerischen Zone den Puck verloren und kamen beim Gegenangriff nicht schnell genug zurück, so dass sich plötzlich drei ihrer Spieler vier Predators gegenüber sahen. Josi stand mittig zwischen den Bullypunkten frei und hämmerte den Puck unhaltbar für Gästeschlussmann Connor Helleybuck in die Maschen. Für den Schweizer Verteidiger war es der erste Scorerpunkt in dieser Saison. Als dann auch noch fünf Minuten vor Spielende Ryan Johansen auf 3:0 erhöhte war die Genugtuung vollends gelungen.

WPG@NSH: Johansen mit toller Rückhand

"Das fühlt sich gut an. Wir wollten diesen Schritt machen. Mit unserem ersten Heimspiel waren wir überhaupt nicht zufrieden, doch wir haben uns zurückgemeldet und eine Mannschaft bezwungen, auf die wir höchstwahrscheinlich auch in den Playoffs treffen werden. Wir haben dadurch an Selbstvertrauen gewonnen", hob Johansen den positiven Aspekt für die Zukunft hervor.
Ein Team, das so große Ziele verfolgt wie die Predators, zeichnet aber auch aus, dass sie im Erfolg ihre Leistung kritisch beleuchten.
"Wir haben einiges nicht gut umgesetzt, haben versäumt einfach zu spielen und zu leichten Schüssen zu kommen. Das war heute Abend schon ein Problem. Manchmal springt der Puck für dich und manchmal eben nicht", analysierte Josi den Spielverlauf.
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Überhaupt nicht im Sinne der Hausherren verlief das Überzahlspiel: Gleich neunmal bekamen sie Gelegenheit bei nummerischer Überlegenheit zu einem Torerfolg zukommen, doch ein Treffer wollte ihnen trotz zwölf Torschüssen nicht gelingen. Im bisherigen Saisonverlauf standen die Predators 13 Mal in Überzahl auf dem Eis ohne dass es im gegnerischen Kasten klingelte. Sollten sie jedoch daran festhalten, auf Anhieb selbstkritisch mit dem Gezeigten umzugehen, dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sie wieder an ihre Powerplay-Erfolgsquote von 21,2 Prozent, die sie im Vorjahr erreicht hatten, herankommen.
P.K. Subban hat vorgemacht wie Selbstkritik geht, wie man die richtigen Schlüsse zieht und erfolgreich zurückkehrt. Der 29-jährige Verteidiger nannte in einem Interview mit dem lokalen Radiosender The Zone, seinen Auftritt gegen die Flames als seinen 'schlechtesten von den 186 Spielen im Dress der Predators'.
"Man darf sich nicht aus der Verantwortung ziehen. Es wird von einem erwartet, dass man auf einem bestimmten Level seine Leistung bringt, und das war mir nicht gelungen", machte er keinen Hehl daraus, dass es ihm wurmt, wenn er einer Partie nicht seinen Stempel aufdrücken kann.
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Was war die Konsequenz daraus? Im Spiel gegen Winnipeg stand Subban zweimal mit auf dem Eis als seine Predators ein Tor erzielten!
Ihre Stärke erneut unter Beweis stellen, dürfen Josi, Subban und die Predators in der Nacht von Samstag auf Sonntag, wenn sie die New York Islanders empfangen. Einen Sieg vorausgesetzt, wäre es dann sogar möglich, dass sie die alleinige Führung in der Central Division übernehmen.