Die Nashville Predators haben im Kampf um die Playoffplätze in der Western Conference zwei wichtige Punkte eingefahren. 3:2 nach Penaltyschießen gewannen sie das Heimspiel am Dienstag gegen die Calgary Flames in der Bridgestone Arena - ein Duell, das es so auch in der ersten Runde der Playoffs geben kann.

CGY@NSH: Granlund, Saros zum Predators' 3:2 SO-Sieg

Dabei zeigten sich die Gastgeber zum einen gut erholt nach der deftigen 3:8-Klatsche gegen die St. Louis Blues, zum anderen gab es eine Einzelleistung zu feiern, für die ausnahmsweise mal nicht der Schweizer Roman Josi verantwortlich zeichnete.
Am Sonntag musste man sich vor allem im zweiten Drittel schon so seine Gedanken machen, wenn man es mit den Predators hält. Allein sieben Tore kassierten die Gastgeber in diesen 20 effektiven Spielminuten gegen die St. Louis Blues, einen der Rivalen in der Central Division.
Gegen die Flames zeigte sich die Mannschaft von Trainer John Hynes gut erholt von dem Debakel und zeigte auf dem Eis eine gute Reaktion. "Das war schon ein bisschen wie ein Playoffspiel", meinte Predators-Stürmer Mikael Granlund. Beide Teams hätten gute Checks gezeigt. "Wir haben jetzt ein paar Tage frei, dann müssen wir da anknüpfen. So gewinnt man zu dieser Zeit der Saison."
Im Mittelpunkt standen bei den Predators diesmal die Stürmer Matt Duchene und Filip Forsberg sowie Keeper Juuse Saros. Den meisten Jubel gab's nach Duchenes Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 der Gastgeber (33.). Es war das 40. Saisontor des Kanadiers, womit er zum ersten Spieler in der Geschichte der Predators-Franchise wurde, der diese Marke knackte. "Und das auch noch in meinem 900. Spiel. Die Reaktion des Publikums war unglaublich. Da bin ich auf der Bank schon etwas emotional geworden", meinte Duchene.

CGY@NSH: Duchene gelingen erstmals 40 Saisontore

Möglich machte diesen Treffer Forsberg, weil der Schwede unwiderstehlich in die Verteidigungszone der Flames und Richtung Tor zog. Dort fand er mit Duchene den richtigen Abnehmer. Bei genauerem Hinsehen wurde deutlich, dass Duchene jedoch noch mehr Unterstützung brauchte. Er war schon auf den Knien und rutschte vom Tor weg, als er mit dem Schläger einfach mal auf gut Glück nach der Scheibe wischte, die dann auch prompt von einem Spieler der Gäste über die Linie prallte. Chris Tanev und Elias Lindholm waren am nächsten dran. Für Duchene war es zudem das erste Mal in seiner Karriere, dass er 40 Tore in einer Spielzeit schoss. "Im letzten Spiel gegen St. Louis habe ich etliche Male geschossen. Das ist witzig, dass ausgerechnet der jetzt reingegangen ist. Manchmal braucht man eben ein bisschen Glück. Das ist mit Sicherheit das Tor in der Saison, bei dem ich am meisten Glück hatte. Aber ich nehme es", sagte Duchene.
Forsberg selbst hat gute Chancen, der zweite Spieler in der Historie der Predators zu werden, dem ebenfalls 40 Saisontore gelingen. Der Schwede steht bei 39 Treffern nach seinem Tor zum 1:0 (28.) in Überzahl. Es war eine schöne Direktabnahme aus dem Bullykreis, eigentlich ein Tor, das stark nach Alex Ovechkin aussah. Vom Innenpfosten sprang der Puck dann in die Maschen. Josi verbuchte dabei seinen 69. Assist in dieser Saison, womit er seine Rekordspielzeit fortsetzt und mittlerweile bei 89 Scorerpunkten angelangt ist.
Die Flames, aktuell Spitzenreiter der Pacific Division, stellten jedoch im Anschluss unter Beweis, warum sie bereits das Ticket für die K.o.-Runde gebucht haben. Andrew Mangiapane brachte die Gäste aus der Provinz Alberta noch vor der zweiten Drittelpause in Überzahl heran. Er musste die Scheibe aus kurzer Distanz nur noch über die Linie drücken (36.).
Mangiapane war es auch, der dafür sorgte, dass die Zuschauer in der Bridgestone Arena noch etwas mehr Eishockey geboten bekamen. Als Tyler Toffoli bei einem Schussversuch der Stock brach, reagierte der Stürmer schnell, schnappte sich die Scheibe und sorgte für das 2:2 (47.). Dante Fabbro, Josi und Saros hatten hier im Verbund das Nachsehen.
Beide Mannschaften hatten noch gute Chancen auf den dritten Treffer. Forsberg noch vor dem 2:2 und Yakov Trenin kurz vor Schluss für die Gastgeber sowie Erik Gudbranson für die Flames hätten für die Entscheidung sorgen können. Doch sowohl Saros (19 Saves) als auch Dan Vladar (25) bei den Gästen verhinderten die Entscheidung.
Auch in der Verlängerung waren die beiden Keeper nicht zu überwinden, obwohl Ryan Johansen (Predators) und Mangiapane gute Einschussmöglichkeiten hatten. So wurde die Partie im Penaltyschießen entschieden. Und in diesem behielt Granlund als einziger Schütze die Nerven und sorgte am Ende für viel Jubel und auch Erleichterung bei den Gastgebern. Denn diese haben durch den doppelten Punktgewinn ihre Aussichten auf die Playoffteilnahme verbessert. Die Predators schoben sich mit 93 Zählern an den am Dienstag spielfreien Dallas Stars (91) vorbei auf den ersten Wild-Card-Platz. In die Karten spielte den Predators außerdem, dass die Vancouver Canucks beim 3:4 nach Verlängerung gegen die Ottawa Senators nur einen Zähler holten und jetzt 87 auf dem Konto haben.
Predators-Coach Hynes war vor allem mit der Einstellung seines Teams zufrieden, mit dem es in der Verteidigung ans Werk ging. Diese Struktur mache die Predators zu einem unbequemen Gegner. "Bei der Niederlage gegen St. Louis haben wir ein paar wichtige Lektionen gelernt. Wir müssen die Offensive aus einer guten Defensive heraus generieren. Dann spielen wir unser bestes Eishockey."