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Nach der jüngsten Heimniederlage in Spiel Vier war der Druck auf die Nashville Predators vor Spiel Fünf des Western Conference-Finales gegen die Anaheim Ducks naturgemäß deutlich angestiegen. Denn schließlich kommt diesem Spiel, bei einem 2:2-Unentschieen in einer Serie, statistisch gesehen stets eine hohe Bedeutung zu. Und diese so wichtige Partie fand für die 'Preds' nun ausgerechnet wieder auswärts im Honda Center in Kalifornien statt.
Keine leichte Aufgabe also, die da vor der Truppe von Erfolgstrainer Peter Laviolette lag. Und das auch noch in einer angespannten personellen Situation.

Doch die Jungs aus Nashville sollten dem Druck standhalten. Konnten beim 3:1 in Anaheim neue Lösungswege auf dem Weg zum Erfolg finden und so nun zwei Matchbälle erreichen, haben im nächsten Heimspiel die erstmalige Möglichkeit vor der eigenen Anhängerschaft in das Stanley Cup-Finale einzuziehen, am Ende tatsächlich den begehrten Silberling auch nach Tennessee zu holen.
Pontus Aberg erzielte den vorentscheidenden Treffer für die Gäste im dritten Drittel. Es war sein erstes Playoff-Tor in seiner noch jungen Karriere. Ihn hatte diesbezüglich wohl kaum jemand auf dem Zettel.
Beeindruckend an diesem Erfolg vor allem auch die Tatsache, dass Nashville bei diesem wichtigen Auswärtserfolg beim Favoriten auf zwei wichtige Spieler mehr verzichten musste. Nachdem Ryan Johansen in diesen Playoffs nun gar nicht mehr eingesetzt werden kann, fehlte in Spiel Vier auch Kapitän Mike Fisher. Doch die Predators haben erfolgreich einen Weg gefunden sich neu zu sammeln und die Ducks am Ende auch zu bezwingen.

"Man wünscht sich natürlich einen vollständigen und gesunden Kader" sagte Trainer Laviolette im Rückblick. "Doch wir hatten Jungs im Kader, die heute ihre Klasse unter Beweis stellen konnten. Es war ein hart erkämpfter Erfolg. Wir haben in einem Stadion gespielt, wo s immer schwer ist, wo man auf einen erfahrenen Gegner trifft. Wir haben es trotzdem geschafft. Das sagt schon etwas aus."
Auch Stürmer Auston Watson war stolz auf das Geleistete: "Es war ein toller Erfolg. Ohne 'Joe' und 'Fish' im Team. Die beiden Spieler vermisst man ja schon im Kader. Das sind einfach auch tolle Typen. Doch die Jungs konnten das klasse kompensieren. Einfach super!"
Inwieweit auch die Tatsache ein Faktor war, dass die Gastgeber ihnen Stammtorhüter John Gibson im Laufe des Spiels durch seinen Backup Jonathan Bernier ersetzen mussten, dass muss nun der weitere Verlauf der Runde erweisen. Gibson musste aufgrund einer Oberkörperverletzung frühzeitig vom Eis des Honda Centers.

Erneut war es an diesem Abend Filip Forsberg, der den Predators im Schlussdrittel den Weg zum Erfolg zeigte, der als leuchtendes Beispiel voran ging. Auch Pekka Rinne vermochte für die Gäste einmal mehr zu überzeugen.
Der Torschuss in das leere Tor der Ducks zum 3:1 in der Schlussphase krönte dann den Abend für die Gäste endgültig. Torschütze Austin Watson bilanzierte zufrieden: "Ich habe es ja schon das ganze Jahr über gesagt, wir haben hier einfach eine tolle Truppe zusammen. Wir verstehen uns gut und haben aktuell viel Selbstvertrauen ansammeln können. Es freut mich auch sehr für Spieler wie Freddie Gaudreau, der reinkommt und dann zeigt was er drauf hat. So muss das sein. Ich bin extrem stolz auf unser Team."
Und so haben sich die Predators ungeachtet aller Verletzungen und den damit verbundenen Unkenrufen der letzten Tage tatsächlich für den kommenden Montag den ersten Matchball in der Bridgstone Arena zu Nashville erarbeitet. Selbst für den Fall, dass die zuletzt so heimstarken Predators dieses Spiel verlieren sollten, hat ihnen der jüngste Auftritt in Anaheim ja gezeigt, dass einem auch vor einem Spiel Sieben in Kalifornien nicht von vorneherein bange sein müsste.

"Ich bin voller Vorfreude, male mir auch schon aus was wir alles erreichen können. Ich brauche das" frohlockte Torhüter Rinne bereits. "Wenn wir gewinnen, dann geht es für uns tatsächlich ins Finale. Und wenn wir verlieren, dann kommen wir eben noch einmal her. Aber schöner ist es ja schon vor den eigenen Fans. Deshalb wollen wir den Sack möglichst dann schon am Montag zu machen."
Und solange man sich dann auch wieder auf Jungs wie Aberg verlassen kann, der vor Spiel Vier am Samstag ganze 25 NHL-Spiele an Erfahrung vorzuweisen hatte, muss den Predators vor den nächsten Aufgaben wahrlich nicht bange sein.
"Ich habe nur versucht mich einzubringen so gut ich eben kann" gab sich dieser jedoch bescheiden nach dem größten Moment seiner bisherigen Karriere. "Wir haben zwei weitere Top-Spieler nicht aufbieten können heute. Abe ich durfte mit anderen Klasse-Spielern zusammen agieren. Das hat sich wirklich sehr gut angefühlt."
Und Gaudreau ergänzte lächelnd: "Ich hatte eine Gänsehaut. Das ist ein echter Traum. Etwas ganz besonderes für uns."
Der Traum geht somit weiter für das an Nummer Acht gesetzte Team des Westens. Nashville hat einmal mehr einen Weg gefunden einen Favoriten zu bezwingen. Ob sie ihn nun auch endgültig zu Fall bringen können, dass erweist sich in den nächsten Tagen. Es bleibt spannend.