Die Edmonton Oilers suchen weiterhin vergeblich nach Konstanz. Zwei Tage nachdem sie die Carolina Hurricanes in der Verlängerung mit 4:3 besiegt hatten, setzte es mit einem 1:5 bei den Buffalo Sabres eine echte Schlappe.

„Ich fand eigentlich, dass wir ziemlich gut gestartet sind. Es gab gute Chancen, und wir hatten eine gute Energie“, sagte Trainer Kris Knoblauch nach dem Spiel. Die Sabres gingen zwar im ersten Spielabschnitt durch einen Powerplay-Treffer von Noah Ostlund in Führung. Doch die Oilers hatten in der 5. Minute des zweiten Drittels die richtige Antwort parat. Leon Draisaitl legte den Puck quer für Jack Roslovic vor, der aus mittlerer Distanz abzog und das 1:1 erzielte.

Plötzlich war das Selbstvertrauen weg

Danach allerdings ergab sich ein Bruch im Spiel von Edmonton. „Wir hatten nicht mehr das Selbstvertrauen, haben uns nicht mehr so gut bewegt. Buffalo war mit ihren Emotionen und ihrem Speed im zweiten Drittel das bessere Team“, gab Knoblauch zu.

Dies zeigte sich auf dem Scoreboard: Vier Minuten nach dem Ausgleich brachte Bowen Byram die Sabres wieder in Führung, eine Minute später baute Beck Malenstyn die Führung auf 3:1 aus. Im Schlussdrittel sorgten Noah Ostlund (8.) und Tage Thompson (18., Empty Netter) für den Endstand.

EDM@BUF: Ostlund markiert sein zweites Tor des Tages

Ursachenforschung fällt schwer

Die Oilers galten als Stanley-Cup-Finalist der Vorsaison eigentlich als erneuter Titelanwärter, belegen aber momentan nicht einmal einen Playoff-Platz. Mit einer Bilanz von 9-8-4 stehen sie auf dem 5. Platz der Pacific Division. Was läuft schief? Nicht einmal sie selbst wissen es so richtig.

„Im Moment ist es schwer zu sagen“, befand der Flügelstürmer Vasily Podkolzin. „Aber wir sollten herausfinden, wie wir Spiele gewinnen, so schnell wie möglich, denn wir sind mit dem, was gerade passiert, nicht zufrieden.“

Oilers leiden unter mangelnder Konstanz

Nach 21 Saisonspielen haben die Oilers noch nie drei Spiele in Serie gewonnen. Immer wieder ereignen sich Spiele, in denen Edmonton die Qualitäten vermissen lässt. Das 1:9-Debakel gegen die Colorado Avalanche am 8. November war ein Paradebeispiel dafür. Die Niederlage in Buffalo allerdings war nicht viel besser.

„Wir alle spüren diese mangelnde Konstanz“, sagte der Verteidiger Brett Kulak und bezog sich damit auf das Spiel gegen die Sabres. „Es waren nur Phasen, in denen wir so gespielt haben, wie wir es wollen. Aber das reicht einfach nicht. Wir müssen das über die vollen 60 Minuten hinbekommen. Wir werden weiter daran arbeiten. Jeder muss eine Chemie mit seinen Mitspielern finden und sich ein bisschen steigern.“

EDM@BUF: Ostlund trifft kurz vor dem Ende des 1. Drittels

Knoblauch weiß, dass ihm und seiner Mannschaft viel Arbeit bevorsteht. „Wir sind nach jeder Niederlage enttäuscht. Wir haben immer die Erwartung, dass wir besser sein müssen“, sagte er. „Wir wollen an einigen Dingen arbeiten, zum Beispiel unserem Breakout oder unserem O-Zone-Spiel. Es gibt viele Dinge, in denen wir besser werden müssen, damit es der Gegner schwerer gegen uns hat. Im Moment denke ich, dass wir viel zu verbessern haben.“

Offensive schwächelt trotz Draisaitl und McDavid

Zumindest auf die Effektivität von Draisaitl ist weiterhin Verlass. Durch seinen Assist hat er im dritten Spiel hintereinander gepunktet. Drei Tore und drei Assists gelangen dem Deutschen in den zurückliegenden drei Partien. Dies dürfte ihm allerdings kaum ein Trost sein, da nur ein Spiel davon gewonnen wurde.

Draisaitl ist mit 13 Toren gemeinsam mit Martin Necas (Avalanche) der zweitbeste Torschütze der NHL. Nur Nathan MacKinnon (14 Tore, Avalanche) traf bislang häufiger. Connor McDavid ist mit 21 Assists sogar der beste Vorlagengeber der Liga. Doch es fehlt der Mannschaft an Scoring-Tiefe. Mit 3,00 Toren belegen sie nur Platz 19 in der NHL. Dafür kassieren sie im Schnitt 3,48 Gegentreffer pro Spiel. Dies ist der fünfthöchste Wert der Liga.

Zeigen die Oilers in Washington eine Reaktion?

Es ist also kein Wunder, dass die Oilers momentan den eigenen Erwartungen hinterherhinken. Die Hoffnung ist immerhin, dass sie im nächsten Spiel eine Reaktion zeigen. Mittwoch treten sie in der Capital One Arena gegen die Washington Capitals an. „Es ist ein weiteres Spiel. Und wir müssen gegen Washington bereit sein“, sagte Podkolzin.

Die Suche nach Konstanz geht somit weiter.

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