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An jedem Montag der Spielzeit 2017/18 wird NHL.com/de an dieser Stelle nach Themen suchen, die etwas abseits des täglichen Spielgeschehens liegen und den Puls der Liga im Hintergrund bestimmen. Sportliche Krisen, ein intensiverer Blick auf aktuelle Begebenheiten und grundsätzliche Entwicklungen, welche die Diskussionen derzeit bestimmen: Wir sorgen dafür, dass nichts davon unbeachtet bleibt.
Heute beschäftigen wir uns mit dem anstehenden letzten Viertel der laufenden NHL-Hauptrunde.

Alle 31 Teams erreichen in den kommenden Tagen nach und nach die 60-Spiele-Marke mit der das letzte Saisonviertel der insgesamt 82 Spiele umfassenden Hauptrunde eingeläutet wird, bevor dann Mitte April die Stanley Cup Playoffs in der NHL beginnen.
Werfen wir aus diesem Grund einen kurzen Blick auf die generelle Lage in der Liga und auf das, was uns in den nächsten Wochen alles noch erwarten wird und auf was wir uns freuen können, bevor sich ein Teil der Liga in den unfreiwillig frühen Sommerurlaub begeben muss, während die qualifizierten Teams den neuen Champion ermitteln.
Die Tabellensituation verändert sich täglich und mehrere Entscheidungen sind, bei noch über 40 zu vergebenden Punkten, naturgemäß im Februar alles andere als fix. Trotzdem dürften in den Büros der Franchises schon weitreichende Planungen begonnen haben, die über das Saisonende hinausgehen.
Ähnliches: [Freitagspiele brachten Würze in das Playoffrennen]
Teams mit über zehn Punkten Abstand auf einen Endrunden-Platz dürften, wenn man mal realistisch ist, wohl keine Chancen mehr auf eine Playoff-Teilnahme haben. Aktuell sind das die Ottawa Senators, die Montreal Canadiens und die Buffalo Sabres im Osten, sowie die Edmonton Oilers, die Vancouver Canucks und die Arizona Coyotes im Westen. Bei diesen Mannschaften klafft schon eine erhebliche Lücke zu den Wildcard-Plätzen, so dass nur die allergrößten Optimisten und Fans mit einer Fortsetzung der sportlichen Ambitionen in Mai und Juni planen werden.
Bei allen anderen Teams werden intensiv Pläne für den angestrebten Fall einer Playoff-Teilnahme geschmiedet. Traditionell bieten ja gerade die letzten Tage der Hauptrunde immer einiges an sportlichen Überraschungen. Es gibt also keinen Grund frühzeitig die Flinte ins Korn zu werfen und die Spielzeit quasi vorzeitig herzuschenken.
Speziell in der nächsten Woche wird es zu einigen Aktivitäten kommen, da am 26. Februar die Trading Deadline ins Haus steht, also jene Frist endet, in der es den Teams möglich ist Spiertransfers auszuhandeln. Die General Manager der Franchises müssen sich bis zu diesem Stichtag die Frage beantworten, ob sie ihr Team vor der Deadline einem größeren Umbau unterziehen werden.
Einerseits möchten sich etliche Mannschaften gerne noch entscheidend verstärken, andererseits werden einige Organisationen einem Um- oder Neuaufbau vorantreiben wollen, um spätestens im kommenden Herbst einen neuen Anlauf auf den Gewinn des Stanleys Cup zu nehmen.

Etliche prominente Namen werden in den nächsten Wochen und Monaten für andere Mannschaften ihre Schlittschuhe schnüren. Besonders heiß gehandelte Spieler, um die sich diverse Gerüchte ranken, sind beispielsweise John Tavares von den New York Islanders, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, oder Ottawas Teamkapitän Erik Karlsson. Nach der bisher arg enttäuschend verlaufenden Spielzeit des Vorjahres-Conference-Finalisten aus der kanadischen Hauptstadt, wird nun alsbald über seine sportliche Zukunft entschieden. Verteidiger Oliver Ekman-Larsson von den Coyotes wird ebenfalls mit einem Wechsel in Verbindung gebracht.
Die New York Rangers, die ebenfalls ernsthaft um die Playoffteilnahme zittern müssen, haben über einen denkbaren Trade von Michael Grabner zu entscheiden. Evander Kane könnte die Buffalo Sabres in Kürze verlassen, oder auch Thomas Vanek die Vancouver Canucks, da sein Vertrag nach der Spielzeit endet. Die Liste der Spieler über deren Zukunft die Verantwortlichen nachdenken ist lang.
Ob und wenn ja wohin viele Spieler in Kürze wechseln, ergeben spannende Konstellationen für die abgebenden und die aufnehmenden Klubs.
Diese grundsätzlichen Überlegungen betreffen ebenso die dominierenden Teams, denen eine Endrundenteilnahme nur noch rein theoretisch entrissen werden könnte, wie zum Beispiel die Tampa Bay Lightning oder die Boston Bruins im Osten, sowie die Vegas Golden Knights oder die Winnipeg Jets im Westen, die als die vier punktbesten Teams der Liga kaum zu befürchten haben, dass sie die Playoffs verpassen.

Bei ihnen wird es in den noch ausstehenden gut 20 Begegnungen in erster Linie darauf ankommen, sich eine günstige Ausgangsplatzierung zu erkämpfen, sich damit einen möglichst 'machbaren' Gegner und sich den Heimvorteil in der KO-Phase zu sichern. Das Team soll sich andererseits schon einmal bestmöglich einspielen, damit es dann kein unerwünscht frühes und böses Erwachen aus dem Titeltraum in den Playoffs gibt.
Spiele ohne sportliche Brisanz werden wir, so oder so, bis zum letzten Spieltag nicht wirklich erleben. Etliche große und kleine Überraschungen werden auch in den nächsten Wochen wieder unser fast täglicher Begleiter sein. Daran besteht kein Zweifel, wie es auch immer im Detail enden wird.
Freuen wir uns also gemeinsam auf die entscheidenden Wochen der Liga!