Mueller

Während mit der Entscheidung, die neue NHL-Saison am 13. Januar zu beginnen, für die meisten Spieler endlich Klarheit herrscht, ist die Zukunft von Mirco Müller weiterhin ungewiss. Der Vertrag des 25-jährigen Verteidigers bei den New Jersey Devils lief Ende der vergangenen Saison aus und wurde nicht verlängert.

Müller hatte zuvor drei Jahre für die Devils gespielt, die ihn 2017 von den San Jose Sharks geholt hatten. Müller wurde von den Sharks in der ersten Runde des NHL Draft 2013 an 18. Stelle ausgewählt. In San Jose konnte er sich über die nächsten drei Jahre nicht durchsetzen, so wurde er im Tausch gegen zwei Draft Picks abgegeben.
In seiner ersten Saison in New Jersey war Müller zunächst ebenfalls nur ein Ersatzspieler. Er kam auf 28 Spiele. In der Saison 2018/19 steigerte sich seine Einsatzzeit jedoch deutlich auf 53 Spiele, und er stellte mit elf Punkten (ein Tor, zehn Assists) einen persönlichen Rekord auf. Das gelang ihm, obwohl er wegen einer Verletzung beinahe den kompletten März über aussetzen musste.
Diese Leistungen wurden belohnt, vergangene Saison gehörte Müller zur Stammbesetzung der Devils und verbrachte sogar einige Zeit an der Seite von P.K. Subban in der ersten Abwehrreihe.

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Die erhoffte weitere Leistungssteigerung blieb jedoch aus. Die Devils erlebten einen miserablen Start in eine insgesamt enttäuschende Saison, und auch für Müller begann die Spielzeit alles andere als ideal. Bei seinen ersten 17 Einsätzen war er an keinem Tor der Devils beteiligt, wurde nur in etwas mehr als der Hälfte der Partien eingesetzt und kam auf einen Plus-Minus-Wert von -10.
Nachdem er in seinem 18. Spiel seinen ersten Assist verbucht hatte, steigerte sich Müller aber stetig. Die Devils kassierten weniger Tore, wenn er auf dem Eis war und in den letzten 20 Spielen der regulären Saison kam er auf ein Tor und fünf Assists - der drittbeste Wert unter den Verteidigern der Devils.
Das reichte jedoch nicht aus, um sich einen neuen Vertrag bei den Devils zu verdienen. Die Devils treiben den Umbruch in der Mannschaft weiter voran, zudem bleibt aufgrund der durch das Coronavirus erschwerten finanziellen Situation eine Erhöhung des Salary Cap aus. So entschieden sich die Verantwortlichen um General Manager Tom Fitzgerald dagegen, Müllers Vertrag über 1,4 Millionen US-Dollar zu verlängern.
Wie geht es nun weiter mit Müllers Karriere? Nach Ende der NHL-Saison kamen Gerüchte auf, dass eine Rückkehr in die Schweiz bevorstehen könnte, besonders der HC Lugano soll sich um die Dienste des Nationalspielers bemüht haben. Müller entschied sich jedoch gegen den Schritt in die National League. Das Risiko einer Verletzung, die seiner NHL-Karriere hinderlich sein könnte, sei zu groß, so Müller.
Es bestand die Hoffnung, dass andere NHL-Teams Vertragsangebote vorlegen würden. Doch drei Wochen vor Beginn der Saison 2020/21 bleiben diese Angebote weiterhin aus und eine Rückkehr in die NHL scheint immer unwahrscheinlicher. Dafür ist die Nachfrage in der Heimat weiterhin groß. Müllers Agent Andre Rufener bestätigte, dass er mit mehreren Teams, besonders dem EV Zug, im Gespräch sei.

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Ein Engagement in Zug wäre womöglich keine schlechte Option für Müller. Dort könnte er wertvolle Spielpraxis auf hohem Niveau sammeln. Sollte er weiter auf ein Angebot aus Nordamerika warten, würde diese Praxis fehlen, was seinen Marktwert sicherlich nicht steigern würde. Zug steht aktuell mit 37 Punkten aus 17 Spielen auf dem zweiten Platz der Liga und ist ein aussichtsreicher Kandidat auf den Meistertitel.
Mit 25 Jahren ist Müller für einen Verteidiger noch relativ jung und hat noch viel Zeit, um seine Karriere weiterzuentwickeln. Ein vorübergehender Schritt in die Schweiz könnte sinnvoll sein, wenn die Angebote aus der NHL weiter auf sich warten lassen.
Das bedeutet aber längst nicht, dass Müller sein letztes NHL-Spiel bereits bestritten hat.