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Die Stanley Cup Playoffs 2017 sind in vollem Gange und in einigen Serien ist es richtig eng. In der Serie der Minnesota Wild gegen die St. Louis Blues hingegen wird es eng für die Wild. Die Blues gewannen am Sonntag auch Spiel drei, wie schon die vorherigen Partien. Damit fehlt ihnen nur noch ein Sieg zum Einzug in die zweite Runde der Playoffs. Mal wieder waren es die gleichen Faktoren, wie auch zuvor, die den Blues den Sieg brachten. Sie verteidigten hart und standen eng vor dem Tor, Jake Allen zeigte wieder überragende Saves und dadurch kamen die Wild zum dritten Mal in Folge nur auf einen Treffer. Das frustriert die Wild sichtlich, was auch Torschütze Charlie Coyle nach dem letzten Spiel zeigte.

Wir müssen einen Weg finden, erklärte Coyle. Sie stehen sehr eng. Das haben wir schon nach den letzten Spielen gesagt. Das wird langsam alt. Wir müssen Wege finden, den Puck durchzubringen. Wir brauchen mehr Verkehr vor dem Tor, müssen zwischen ihre Verteidiger kommen. Wir müssen um jeden Preis Wege finden zu treffen. Jetzt oder nie. Ich bin es langsam leid, darüber zu sprechen, Wir müssen uns einfach beweisen.
Dabei sorgte Coyle für einen der positiven Punkte, die die Wild aus dem Spiel mitnehmen können. Er war der erste Spieler der Wild, außer Zach Parise, der in den diesjährigen Playoffs treffen konnte. Nach 12:59 im zweiten Drittel versenkte er einen Nachschuss gegen den überragenden Mann der Serie, Jake Allen. Der Torwart, der sich in der regulären Saison durchaus Kritik anhören musste, wurde von den Fans im heimischen Stadion immer wieder mit Sprechchören gefeiert, immer wieder konnte man die fast 20.000 Zuschauer rufen hören: Al-len! Al-len!. Genau der ist ein gewaltiger Faktor in der Serie, nicht nur weil er die Tore verhindert, sondern auch wegen dem Effekt, den seine schier unmenschlichen Saves auf die Psyche der Wild haben. Im Sport ist die Psyche ein nicht zu unterschätzender Faktor, besonders in den Playoffs. Wenn man, wie die Wild, ein ums andere Mal gegen ein solches Bollwerk anrennt und immer wieder scheitert, kommt man ins grübeln und lässt sich verrückt machen.

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Es war wieder das selbe, stellte auch Allen fest. Sie blieben bei ihrem Plan, wir bei unserem und es war eine harte Prüfung für uns. Sie machten richtig Druck und brachten uns in Schwierigkeiten, aber wir haben gekämpft und haben es geschafft. Ein wichtiger Sieg für uns. Das nächste Spiel wird noch härter, also werden wir die nächsten zwei Tage Pause nutzen müssen und bereit sein müssen für unser härtestes Spiel.
Dabei machen die Wild vieles richtig und genau das müssen sie im Fokus behalten. Sie waren auch im letzten Spiel, nach einem schwachen Start, über weite Strecken das dominierende Team, belagerten Allens Kasten oft minutenlang und kamen auf ein Schussverhältnis von 41-31. Sie kämpften bis zum Schluss und kassierten das dritte Tor nur, weil sie kurz vor Spielende den Torhüter vom Eis genommen hatten. Sie gewinnen den größten Teil der Bullys und verbringen deutlich mehr Zeit in Puckbesitz, nur die letzten Zentimeter, die den Puck über die Linie bringen würden, fehlen stets. Diese Erfahrung musste auch Eric Staal wieder machen, der es am gestrigen Abend mit einem Bauerntrick versuchte und am Pfosten hängen blieb. Auch Trainer Bruce Boudreau bemüht sich zwar um Optimismus, wirkt mittlerweile aber etwas ratlos.

Ich glaube nicht, dass wir schlecht spielen... Es gibt Dinge, die wir besser machen könnten, klar, gibt Boudreau nach dem Spiel zu. Was ich aber auf keinen Fall kritisieren kann, ist die Motivation unserer Spieler. Sie kämpfen bis zum Ende. Sie versuchen alles. Sie wollen den Sieg für Minnesota holen, aber im Moment funktioniert es einfach nicht.
Nun müssen die Wild etwas vollbringen, was nur sehr selten einem Team gelingt. Sie liegen in der Serie 3-0 zurück und müssen somit die nächsten vier Spiele gegen die Blues gewinnen, ohne eine Niederlage zu kassieren. Diese kaum machbare Aufgabe, wurde in der NHL Geschichte nur selten vollbracht, die Wild schafften es in ihrer relativ jungen Geschichte noch nie. Doch es muss immer ein erstes Mal geben. Vielleicht klappt es ja schon dieses Jahr, doch die Buchmacher sehen die besseren Chancen sicherlich klar auf Seiten der Blues, die bereits am Mittwoch den Einzug in die zweite Runde der Western Conference Playoffs klar machen können, wenn die Wild keinen Weg finden, ihre Chancenverwertung zu verbessern.