Im Schlussabschnitt versuchten die Flames alles, um das Match erneut auszugleichen, scheiterten aber immer wieder an den Stars, die sich mit viel Einsatz und Leidenschaft gegen das Ausscheiden stemmten. 20 Schüsse blockten die Dallas-Feldspieler. Dazu kamen 38 Checks, die Calgary die Geschwindigkeit nahmen. Besonders Raffl stach beim Körperspiel heraus.
"Wir sind aggressiv geblieben", erklärte Joe Pavelski das Erfolgsrezept des Schlussdrittels. "Wir habe weiter den Forecheck gefahren, wollten weiter zwei Mann zum Puck bringen und am Ende des Tages war der Kampfgeist da. Das war es, was besser war."
Sechsmal sorgte Raffl dafür, dass ein Spieler der Flames durch Körpereinsatz am Weiterkommen gehindert wurde, so oft wie kein anderer Akteur auf dem Eis. Der Lohn für seine harte Arbeit folgte mit Vertrauen durch Bowness, der den Österreicher in der entscheidenden Schlussphase aufs Eis schickte.
Raffl dankte es erst mit einem Zweikampf vor der Bank der Flames, bei dem er die Scheibe, ohne Schläger, für mehrere Sekunden blockierte und Zeit von der Uhr nahm. Nachdem Markstrom für einen sechsten Calgary-Feldspieler vom Eis gegangen war, fing Raffl eine Scheibe mit der Hand aus der Luft und verpasste das verwaiste Tor, vom Mittelkreis aus, nur knapp. Hintz berührte die von der Bande zurückprallende Scheibe kurz und Tyler Seguin netzte aus kurzer Distanz ins leere Tor ein (60.)
Der Erfolg in Spiel 6 beschert Dallas das allesentscheidende Match. Am Sonntag (9:30 p.m. ET; NHL.tv; Mo. 3:30 Uhr MESZ) geht es in Alberta um alles, wenn die Stars und die Flames sich im Scotiabank Saddledome im ultimativen Spiel-7-Showdown gegenüberstehen.
"Wir sollten eigentlich nicht mehr spielen, wir sollten eigentlich schon im Golfurlaub sein, aber das war heute nicht unsere Absicht", freute sich Bowness über den Charakter seiner Mannschaft. "Wie ich schon am Anfang sagte, wollen wir nicht das Sprungbrett für jemand anderen in die zweite Runde sein. Hier sind wir und gehen in Spiel 7. Die Spieler verdienen ein großes Lob."