Gerade als Raffl und sein Team nach einigen wechselhaften Auftritten wieder Oberwasser bekommen hatten, passierte es: Im Mitteldrittel der Partie gegen die Colorado Avalanche am 22. Oktober krachte er nach einem Rempler in die Bande und schied mit einer Verletzung am Fuß aus. Die Hiobsbotschaft folgte nach eingehenden Untersuchungen durch die medizinische Abteilung. Mindestens sechs Wochen Pause stellten sie dem Patienten in Aussicht.
Doch der Außenstürmer kehrte schon nach knapp fünf Wochen aufs Eis zurück und legte sich bei seinem ersten Einsatz nach der Zwangspause gleich mächtig ins Zeug. Bei der 3:4-Niederlage am 27. November vor eigenem Publikum gegen die Senators blieb er zwar ohne Scorerpunkte, stand jedoch bei zwei Treffern der Flyers auf dem Spielfeld.
"Die Reha ist gut gelaufen. Deswegen konnte ich früher als geplant wieder dabei sein", sagte Raffl im Gespräch mit NHL.com/de. Geholfen hätten ihm dabei die Erfahrungen aus der Vergangenheit. "Es war ja nicht das erste Mal in meiner Karriere, dass ich mich verletzt hatte. Von daher wusste ich, was in so einer Situation zu tun ist", betonte er. Mit seiner Leistung gegen Ottawa zeigte er sich zufrieden. "Es ist besser gelaufen, als ich erwartet hatte", lautete sein Fazit.
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Raffls Rückkehr fiel in eine schwierige Phase. Im Klub herrschte große Unruhe, weil die erhofften Erfolge ausgeblieben waren. Vor allem zu Hause im Wells Fargo Center tat sich das Team schwer. Acht von 13 Heimspielen nach dem Saisonstart gingen verloren. Statt auf einem der erhofften vorderen Plätze fanden sich die Flyers Ende November im Tabellenkeller der Metropolitan Division wieder. Das Präsidium reagierte auf die Misere mit einem ungewöhnlichen Schritt und trennte sich von General Manager Ron Hextall. Der ebenfalls in die Kritik geratene Trainer Dave Hakstol durfte dagegen weitermachen.
Für Raffl kam die Nachricht von Hextalls Entlassung überraschend. "Ich habe noch nie miterlebt, dass ein General Manager gefeuert wurde. Als Spieler versucht man solche Dinge zwar weitestgehend auszublenden, aber natürlich geht das nicht spurlos an uns vorbei", sagte er zur Amtsenthebung.
Trotz des mäßigen Verlaufs der ersten beiden Monate glaubt Raffl fest daran, dass die Mannschaft rechtzeitig die Kurve bekommen und bei der Vergabe der Playoff-Plätze ein ernstes Wörtchen mitreden wird. "Seit ich bei den Flyers bin, waren wir schon öfter in dieser Lage. Wichtig ist, dass wir schnell unser Selbstvertrauen zurückbekommen. Dafür braucht es oft nur ein gutes Spiel. Ich kann mich erinnern, dass wir voriges Jahr nach einem ähnlichen Durchhänger sogar zehn Spiele in Folge gewonnen haben. Es besteht daher überhaupt kein Grund zur Panik.", hob Raffl hervor.