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Die Ambitionen der Arizona Coyotes auf die erste Teilnahme an den Stanley Cup Playoffs seit sieben Jahren nehmen immer konkretere Formen an. Am Samstag bezwang das Team aus Glendale in eigener Halle die Los Angeles Kings mit 4:2 und schob sich bis auf einen Punkt an den zweiten Wildcard-Platz in der Western Conference heran. Zusätzliche Nahrung erhalten die Hoffnungen auf die Endrundenteilnahme durch das erfolgreiche Comeback von Michael Grabner. Der Angreifer schnürte gegen die Kalifornier in seinem zweiten Spiel nach dreimonatiger Verletzungspause einen Doppelpack.

Beim Duell in der Gila River Arena machte der 31 Jahre alte Villacher seinem Ruf als Spezialist für Unterzahltore alle Ehre. Nach einem Befreiungsschlag von Oliver Ekman-Larsson schnappte er sich die Scheibe in der neutralen Zone und stürmte auf das Tor von Jack Campbell zu. Mit einem beherzten Schlenzer versenkte er den Puck im Kings-Gehäuse und stellte den Zwischenstand in der 10. Minute auf 2:0. Es war der fünfte Treffer des Österreichers in dieser Saison bei numerischer Unterlegenheit der Coyotes. Insgesamt schlugen sie in der laufenden Spielzeit bereits 14 Mal in Unterzahl zu. Damit steht Arizona in der NHL-Gesamtwertung in dieser Kategorie an zweiter Stelle und ist nur noch ein Tor von der Einstellung des Franchise-Rekords von 1988/89 entfernt, als der Klub noch in Winnipeg ansässig war.

LAK@ARI: Grabner verlädt Campbell in Unterzahl

Viereinhalb Minuten vor Spielende traf Grabner ein weiteres Mal. Im eigenen Drittel luchste er Ilya Kovalchuk die Scheibe ab und lief allen auf und davon. Vor Campbell angekommen, hob er sie überlegt mit der Rückhand in die Maschen und markierte den 4:2-Endstand. Durch die zwei Tore gegen die Kings hat der Flügelstürmer der Coyotes nun acht Tore aus 27 Saisoneinsätzen vorzuweisen. Hinzu kommen fünf Assists.
Am 1. Dezember hatte sich Grabner in der Partie gegen die St. Louis Blues eine schwere Augenverletzung zugezogen, wegen der er 41 Spiele lang nicht am Spielbetrieb teilnehmen konnte. Am Donnerstag beim 2:0 gegen die Calgary Flames feierte er sein langersehntes Comeback.
Im Anschluss an den Sieg gegen die Kings zeigte er sich überglücklich. "Es hat wahnsinnig Spaß gemacht. In den ersten Shifts hatte ich noch ein wenig zu kämpfen. Danach lief es immer besser. Heute herrschte regelrecht Playoff-Atmosphäre. Das passt auch dazu, wie wir die Spiele angehen. Wir denken von Match zu Match und wollen nach Möglichkeit alle gewinnen", sprach er in die ihm vorgehaltenen Mikros und Smartphones.
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Besonders freute sich der Angreifer über die passende Antwort der Coyotes, nachdem die Kings zum 2:2 ausgeglichen hatten. "Wir haben einen Zahn zugelegt, den Gegner laufen lassen und so die Spielkontrolle wiedererlangt, sagte er.
Aus der jüngsten Heimserie mit sieben Spielen haben die Coyotes mit 12 von 14 möglichen Punkten beinahe das Optimum herausgeholt. Lediglich eine Niederlage gegen die Anaheim Ducks verhinderte den totalen Triumph. Mit nunmehr 73 Zählern aus 68 Begegnungen sind die Schützlinge von Trainer Rick Tocchet nur noch einen Punkt von den Minnesota Wild entfernt, die derzeit die zweite Wildcard im Westen innehaben. Doch in ihrer derzeitigen Form dürfen sie den Blick durchaus weiter nach oben richten. Zwei Punkte trennen die Coyotes von den Dallas Stars vom ersten Wildcard-Platz in der Conference. Auf die St. Louis Blues zum dritten Rang in der Central Division sind es neun Punkte.

LAK@ARI: Grabner bricht durch und trifft erneut

Coach Tocchet appellierte an seine Spieler, jetzt nicht nachzulassen. "Es sind noch 14 Begegnungen. Das ist eine Menge Holz. Wir können es uns nicht erlauben, auch nur eine Minute durchzuatmen. Nach einem schwachen Drittel müssen wir genauso zurückschlagen wie nach einer Niederlage. Und nach einem Sieg heißt es demütig zu bleiben. Das zeichnet gute Mannschaften aus", schrieb er seiner Belegschaft nach den hervorragenden Darbietungen mit elf Erfolgen aus 14 Spielen in den vergangenen Wochen ins Stammbuch.
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Nach einem vierzehntägigen Heimataufenthalt müssen die Coyotes am Montag und Dienstag innerhalb von 48 Stunden zweimal auswärts antreten. Gegner sind mit den Chicago Blackhawks und den Blues zwei Kontrahenten aus der eigenen Division. Grabner ist vor diesen Aufgaben nicht bange. "Wir brauchen nur auf das aufzubauen, was wir zuletzt zu Hause gezeigt haben", lautet seine Maxime vor der bevorstehenden Dienstreise.