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Nach der NHL Trade Deadline 2022 ist klar, keine Division war zum Transferschluss so aktiv wie die Metro Division. Die vier Spitzenteams der Metro stehen aktuell alle auf Plätzen für die Stanley Cup Playoffs und haben einen deutlichen Vorsprung vor den Rängen außerhalb der Playoffs. Daher ist es nur logisch, dass genau diese vier Teams sich im letztmöglichen Moment noch Verstärkung ins Boot holten.

Angeführt wird die Metro von den Carolina Hurricanes mit 88 Punkten (41-15-6). Sie sorgten spät am Deadline Day mit dem Zugang von Max Domi für Aufsehen. Der 27-jährige Center kam von den Columbus Blue Jackets, wo er in dieser Saison 32 Punkte (9 Tore, 23 Assists) in 53 Spielen erzielte. Domi ist jedoch zu deutlich mehr fähig, wie er in der Saison 2018/19 mit seinem persönlichen Bestwert von 72 Punkten (28 Tore, 44 Assists) für die Montreal Canadiens bewies.
Die Offensive der Hurricanes liegt mit 3,26 Toren pro Spiel auf dem elften Platz der NHL, ist aber breit aufgestellt. Bereits vor Domis Zugang hatten sie sieben Spieler, die mehr als 30 Punkte auf dem Konto haben und acht Spieler mit mindestens zehn Toren. Durch den neuen Center erhält diese Offensive noch mehr Tiefe.
Auf Platz zwei liegen die New York Rangers mit 85 Punkten (40-18-5). Sie schlugen gleich doppelt zu. Mit Verteidiger Justin Braun von den Philadelphia Flyers und Center Andrew Copp holten sie sich mehr Erfahrung und sorgten für mehr physische Durchsetzungsfähigkeit. Braun ist 1,88 Meter groß und wiegt 93 Kilogramm, Copp bringt es bei gleichem Gewicht auf 1,86 Meter.

WPG@DET: Copp erzielt ein schwieriges Tor

"Sie sind ein starkes Team", freute sich Braun im Interview mit TSN über die Gelegenheit für die Rangers anzutreten. "Wir haben in den letzten paar Jahren oft gegen sie gespielt. Sie haben eine gute Abwehr und diese echten Waffen in der Offensive. Die Torhüter sind ebenfalls ziemlich beeindruckend, das ist also einfach ein wirklich gutes Team."
Braun war diese Saison einer von nur sechs Spielern der Flyers, die eine positive Plus-Minus-Bilanz hatten und erzielte 16 Punkte (5 Tore, 11 Assists). Er ist ein stabiler Verteidiger mit 783 Spielen NHL-Erfahrung, der Ruhe in die Abwehr bringt, aber auch offensive Akzente setzen kann.
Copp kann praktisch jede Position in jeder Reihe einnehmen und rückte bei Winnipeg verletzungsbedingt auch vorübergehend in die Topformation auf. Er bewies mit 35 Punkten (13 Tore, 22 Assists), dass er nicht nur ein harter Arbeiter ist, sondern auch die nötigen Qualitäten hat, um für Tore zu sorgen.
Punktgleich mit den Rangers belegen die Pittsburgh Penguins (38-16-9) den dritten Platz. Sie sicherten sich unter den Teams der Metropolitan Division sicherlich den bekanntesten Namen, als sie Außenstürmer Rickard Rakell von den Anaheim Ducks holten. Der 28-jährige Schwede erzielte in 550 Spielen für die Ducks 339 Punkte (154 Tore, 185 Assists) und das obwohl Anaheim in den vergangenen Jahren Stammgast im Tabellenkeller war.

SJS@ANA: Rakell schließt Breakaway mit OT-Siegtor ab

"Sein Profil gefällt uns einfach", erklärte Pittsburghs General Manager Ron Hextall. "Er spielt mit viel Geschwindigkeit. Er ist schnell. Deshalb dachten wir, dass er gut in unser Team passen würde. Es ist schwierig in dieser Liga zu Toren zu kommen, wenn man aber einen Spieler von Rickards Kaliber holt und mit unseren Spielern kombiniert, macht uns das zu einem besseren Team."
Rakell stößt zu einer beachtlichen Gruppe von erfahrenen und namhaften Stürmern, die von Sidney Crosby und Evgeni Malkin angeführt wird, zu der aber auch Jeff Carter, Jason Zucker und Brian Boyle gehören. An Führungsspielern mangelt es in dieser Mannschaft also sicherlich nicht, ebensowenig an Offensivpotenzial.
Das Playoff-Feld der Metropolitan Division wird von den Washington Capitals mit 80 Punkten (35-19-10) abgeschlossen. Wie die Rangers holten auch die Capitals zwei Spieler. Center Marcus Johansson kehrt von den Seattle Kraken an seine alte Wirkungsstätte zurück, Linksaußen Johan Larsson kommt von den Arizona Coyotes. Die beiden verbrachten die Saison 2019/20 gemeinsam bei den Buffalo Sabres.

SEA@MTL: Johansson verwandelt Penalty zum Sieg

"Larsson hat uns immer gefallen, schon als er in Buffalo gespielt hat", ließ General Manager Brian McLellan wissen. "Er war schon immer gut in der Abwehr, er ist vielseitig, er kann als Center spielen, er kann außen spielen, in Unterzahl, er ist verantwortungsbewusst. Wir können ihn auf verschiedene Weise einsetzen und mehr Tiefe im Zentrum im Fall von Verletzungen ist wichtig."
Larsson erzielte diese Saison 15 Punkte (6 Tore, 9 Assists) in 29 Spielen und steht kurz davor seinen persönlichen Rekord von 18 Punkten zu brechen. Johansson wurde 2009 von den Capitals gedraftet und verbrachte die ersten sieben Saisons seiner Karriere in Washington. Für Seattle punktete er diese Saison 23 Mal (6 Tore, 17 Assists). In 735 NHL-Spielen kommt er auf 401 Punkte (141 Tore, 260 Assists). Mit den beiden Schweden fügt McLellan seinem Team zwei Zwei-Wege-Stürmer hinzu, die der Mannschaft in allen Bereichen helfen können. Obwohl er einige Jahre nicht für die Capitals spielte, erfreut sich Johansson in der Mannschaft außerdem immer noch großer Beliebtheit.
"Das ist großartig", freute sich Stürmer Nicklas Backstrom der teilweise mit Johansson in einer Reihe spielte, auf das Wiedersehen. "Seit er Washington verlassen hat, hat er sich als Spieler deutlich weiterentwickelt. Ich spreche oft mit ihm, er ist ein guter Freund und es wird Spaß machen, ihn wieder hier zu haben."
Die Teams der Metropolitan Division haben deutlich aufgerüstet, was die Zielgerade der regulären Saison, den Kampf um die Platzierungen und die Playoffs selbst noch weiter anheizen dürfte.