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Im Eishockey bewahrheitet sich immer wieder das Sprichwort: "Die Welt ist ein Dorf". Häufig gibt es Verwandtschaftsverhältnisse oder Freundschaften zwischen großen Spielern. Oft spielen die NHL-Profis im Nachwuchs zusammen in einem Team oder gegeneinander und kennen sich daher bereits aus ihrer Jugend. In kleineren Eishockeynationen ist diese Wahrscheinlichkeit sogar noch größer. Daher ist es nicht weiter überraschend, dass auch Stürmer Timo Meier von den San Jose Sharks und Nico Hischier, das Top-Talent der New Jersey Devils, regelmäßig in Kontakt stehen.

Meier wurde 2015 von den Sharks in der ersten Runde gedraftet (Pick Nummer neun), kam vergangene Saison auf drei Tore und sechs Punkte in 34 Spielen und hat diese Saison den Sprung in die Stammbesetzung der Kalifornier geschafft (ein Tor, ein Assist in sechs Spielen).
"Wir haben bei der U20-WM 2016 zusammengespielt. Er ist ein großartiger Kerl, der wirklich hart arbeitet und meiner Meinung nach alles verdient hat, was er bisher erreicht hat. Zudem ist er ein wirklich bescheidener Mensch", lobte Meier seinen 18-jährigen Landsmann. "Wenn man ihn auf dem Eis sieht, merkt man, dass er überall zurechtkommt und auch verteidigt. Ich freue mich wirklich über seinen Erfolg und dass er allen zeigt, was er kann. Es wird Spaß machen gegen ihn zu spielen."
Hischier war der Pick Nummer eins beim NHL Draft 2017. Er schaffte auf Anhieb den Sprung in den Kader der Devils und verbuchte dort bisher zwei Tore und fünf Assists in acht Spielen. Beide Eidgenossen spielten vor ihrer Zeit in der NHL für die Halifax Mooseheads in der Quebec Major Junior Hockey League. Am Freitag trafen die beiden nun erstmals aufeinander, wobei Hischiers Devils 0:3 gegen Meiers Sharks unterlagen.

Die beiden Schweizer konnten in dem Spiel zwar nicht punkten, kamen aber zu viel Einsatzzeit und leisteten ihren Beitrag für ihr jeweiliges Team. Im Interview zeigte sich Meier nach dem Match begeistert von Hischiers Fähigkeiten, seinem Potential, seinem Talent und seiner Einstellung.
"Er ist ein eleganter und guter Skater, hat eine unglaubliche Übersicht und ist ein intelligenter Typ. Daher kann er hervorragend das Spiel machen, aber auch selbst Tore schießen. Er hat keine Angst vor das Tor zu gehen, dorthin wo es weh tut. Meiner Meinung nach ist er ein kompletter Spieler. Das erkennt man jetzt schon, obwohl er erst am Anfang seiner Karriere steht."
Meier, der für Halifax insgesamt 160 Punkte (72 Tore, 88 Assists) erzielte, erinnert sich gerne an seine Zeit in der Minor League, seine ersten Jahre in Nordamerika, an sein Sprungbrett in die NHL. Auch für Hischier waren die Mooseheads die erste Station jenseits des großen Teichs. Er rechtfertigte ihr Vertrauen mit 38 Toren und 86 Punkten in 57 Spielen, wodurch die Devils auf ihn aufmerksam wurden und ihn im diesjährigen Draft auswählten.
"Die Schweiz ist kein großes Land. Da spielt man öfter gegeneinander und kennt sich", erklärte Meier. "Als ich gehört habe, dass Nico von Halifax gedraftet wurde, habe ich mich bei ihm gemeldet und versucht ihm zu helfen, da ich selbst zweieinhalb Jahre dort verbracht habe und es eine großartige Erfahrung für mich war. Ich habe ihn unterstützt, sich dort einzufinden, um es ihm leichter zu machen. Er ist ein großartiger, sympathischer Mensch."
Die Sharks gewannen zwar das Duell der vergangenen Nacht, doch in der Tabelle stehen die Devils, die die Metropolitan Division anführen, derzeit deutlich besser da. Nicht zuletzt dank Nico Hischier. Die Saison ist allerdings noch jung und es kann sich noch vieles ändern. Zum nächsten direkten Kräftemessen der beiden Schweizer wird es erst am 20. März kommen, wenn sie das einzige weitere Mal in dieser Saison aufeinandertreffen.